Julia (9), der Teddy und der böse Mann – Prozess in Dessau gegen Kindes-Vergewaltiger
Sie war ein fröhliches kleines Mädchen. Jetzt leide sie unter Angstzuständen, schreibt die „Bild“. An jenem Tag im Juni wollte Julia eigentlich nur mit ihrem Teddy auf den Elbwiesen spielen, als plötzlich ein fremder Mann an sie herantrat, ein 27-jähriger abgelehnter Asylbewerber aus dem Niger, der sie zuvor von einer Bank aus beobachtet hatte.
Diesen Pfingstsonntag wird die Neunjährige wohl ihr ganzes Leben lang niemals vergessen. Das Mädchen wurde brutal vergewaltigt.
Prozessbeginn
Zu Beginn des Prozesses vor dem Landgericht-Roßlau am Freitag, 16. August, bittet die Vorsitzende Richterin den angeklagten Seydou N. mehrmals, die Tat vom 9. Juni 2019 einzugestehen und auszusagen. Dies würde dem traumatisierten Mädchen eine Zeugenaussage ersparen. Doch der Angeklagte schweigt beharrlich.
Dann ergreift die Staatsanwältin Julia Legner das Wort und schildert laut „Bild“ den Tathergang wie folgt:
Er sagte zu ihr ‚Schönes Baby, schönes Baby‘. Als die Geschädigte ihm erklärte, er solle sie in Ruhe lassen, stieß er sie zu Boden. Er leckte ihr Gesicht ab und drohte ‚Ich töte dich‘, als sie schrie und sich wehrte.“
Das Mädchen kratzte und trat nach dem Mann, doch der Täter ließ sich nicht abschütteln. Laut Staatsanwältin hatte Julia keine Chance. Mit ihren 28 Kilo war sie dem 80 Kilo wiegenden erwachsenen Mann hilflos ausgeliefert, als dieser in das Mädchen eindrang und es vergewaltigte.
So wurde der Täter gefasst
Erst als zwei Spaziergänger, eine Frau und ein Mann mit einem Hund, sich dem Tatort näherten, konnte sich die kleine Julia aus den Fängen ihres Peinigers befreien, der sofort auf einem Fahrrad flüchtete. Das Mädchen lief ihnen blutverschmiert entgegen. Nur noch ein kleines Top hatte die 9-Jährige an. Den Rest der Kleidung hatte ihr der Kerl heruntergerissen. Die Zeugin alarmierte die Polizei. Innerhalb kürzester Zeit machten sich mehrere Einwohner auf die Suche nach dem Afrikaner, bis sie ihn schließlich fanden, überwältigten und der Polizei übergaben.
Laut Staatsanwalt wurde gegen den Angeklagten schon mehrfach ermittelt, berichtete „MDR“. Allerdings landete keines der Verfahren vor Gericht. Der Asylantrag des Afrikaners war zum Tatzeitpunkt bereits abgelaufen, die Duldungsfrist hätte eine Woche später geendet.
Da der Mann laut „MZ“ am Tattag in seinem Rucksack neben Kleidungsstücken des Kindes auch ein Butterflymesser mit sich führte, wurde er zusätzlich wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz angeklagt.
Insgesamt wurden acht Verhandlungstage angesetzt. Am ersten Verhandlungstag wurde lediglich die Anklageschrift verlesen sowie den Prozess betreffende Fragen erörtert.
Erhöhte Polizeipräsenz vor Gericht
Deutlich mehr Einsatzkräfte als üblich begleiteten den Prozessauftakt zur Absicherung der Verhandlung. 30 bis 40 Beamte waren rund um das Gebäude postiert. Doreen Wendland, Sprecherin der Polizeiinspektion Dessau-Roßlau, sagte gegenüber der „MZ“:
Zum einen, weil es sich um eine Auftaktverhandlung handelt, zum anderen, weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich vor dem Gericht Spontanversammlungen bilden.“
Der raschen Hilfe einiger Einwohner von Dessau-Roßlau ist es zu verdanken, dass der Prozess nur wenige Wochen nach der Tat beginnen konnte. Die Gerichtsmediziner stellten unmittelbar nach der Tat die DNA-Spuren des Vergewaltigers an dem Mädchen sicher.
Die ersten der über 20 Zeugen werden am kommenden Dienstag, 20. August, vernommen. Mit einem Urteil wird Mitte September gerechnet. Bei einer Verurteilung könnte gegen den Angeklagten eine Haftstrafe von 15 Jahren verhängt werden. (sua)
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