Islamisten rufen zu weiteren Anschlägen nach dem Vorbild Solingens auf
Rund sieben Wochen nach dem Anschlag von Solingen feiern Islamisten die Terrorattacke und kündigen weitere Morde an. Im Blickpunkt haben sie laut „RTL“ die Schwulen- und Lesbenszene in Deutschland.
Einsame Wölfe schlagen unvermittelt zu
Absender der Drohungen ist der „Islamische Staat Provinz Khorasan“ (ISPK). Die Aufrufe erfolgten in dessen Zeitung „Voice of Khorasan“. „Angriff auf Deutschland – für die Rache der Muslime“ steht in englischer Sprache auf der Seite, darunter ein blutverschmiertes Messer, beschreibt die „Bild“. Gezielt spricht der ISPK die sogenannten einsamen Wölfe an. Dabei handelt es sich um Terroristen, die lange Zeit unauffällig sind, um dann wie aus dem Nichts zuzuschlagen. „Voice of Khorasan“ zeigt, was sie als Waffen nutzen könnten: Messer in verschiedenen Größen, Äxte und Spaten.
Ein ungenannter Staatsschützer äußerte sich gegenüber „Bild“ alarmiert. „Da rollt eine regelrechte Welle von Nachwuchsterroristen heran“, sagte er. „Und der gezielte Aufruf, LGBT-Events zu attackieren, alarmiert uns sehr. Diese Art des Aufrufs ist neu.“
„Es ist ein Propagandamittel, wo man sich selbst zu glorreichen Taten rühmt, wo Selbstmordattentäter porträtiert und glorifiziert werden. Aber in erster Linie geht es darum, dass man neuen Nachwuchs generieren will“, so Sicherheitsexperte Michael Ortmann gegenüber „RTL“: „Man ruft dazu auf, Anschläge zu verüben. Mit dem Auto, mit Messern, mit Macheten oder beidem. Insofern ist es ein Propaganda-Magazin und nicht ungefährlich.“
Haldenwang: Es brennt überall
In einer Anhörung des Bundestags warnten Vertreter der deutschen Geheimdienste vor diesen Bedrohungen für die innere Sicherheit. Wie die „Welt“ schreibt, lag ihr Fokus zwar auf russischer Sabotage. Im Inneren wachse jedoch das Risiko durch Rechtsextremismus und Islamismus. „Es brennt quasi überall“, sagte Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang.
In seinem Eingangsstatement sagte er zudem: „Nach einer Phase vermeintlicher Beruhigung in Folge der militärischen Niederlage des IS in Syrien und Irak warnen wir bereits seit zwei Jahren wieder intensiv vor einer Erstarkung des islamistischen Terrorismus in Europa.“ Anschläge wie in Solingen oder in Mannheim zeigten, dass „der islamistische Terrorismus zurück in Europa“ ist.
Ein Mann hatte Ende August bei einem Fest anlässlich des 650-jährigen Bestehens Solingens plötzlich ein Messer gezogen und wahllos auf Besucher eingestochen. Drei Menschen starben, acht erlitten zum Teil lebensgefährliche Verletzungen, berichtete Epoch Times. Der mutmaßliche Täter, der 26-jährige syrische Asylbewerber Issa Al Hasan, flüchtete zunächst, wurde aber später gefasst und sitzt seither unter Mordverdacht in Untersuchungshaft. Die Tat beanspruchte der Islamische Staat (IS) für sich, dessen Ableger der ISPK ist, der nun zu neuen Anschlägen aufruft.
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