Internes Papier in Tirol: 2019 über 600 Vorfälle in Asyleinrichtungen geheim gehalten – Grünen-Landesrätin unter Druck

Ein Untersuchungsausschuss soll nun die politischen Verantwortungen klären. Doch nicht nur geheim gehaltene Vorfälle stehen zu Buche, sondern auch als Security eingesetzte Asylbewerber.
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Symbolbild.Foto: istockphoto/AndreyPopov
Epoch Times3. September 2019

Für die Betreuung der Asyleinrichtungen ist im schwarz-grün regierten Tirol die Landesorganisation Tiroler Sozialer Dienst (TSD) unter Leitung von Johann Aigner zuständig. Der TSD untersteht der Landesregierung und fällt letztlich unter die Oberherrschaft der für Soziales, Integration und Flüchtlingswesen zuständigen Landesrätin Gabriele Fischer (Grüne).

Der „Krone“ wurden nun bisher geheim gehaltene Daten zugespielt, Zahlen und Fakten über Vorfälle und Übergriffe in den insgesamt 80 Einrichtungen des Landes. Es heißt, es gab allein in diesem Jahr mehr als 600 gravierende Vorfälle. Offenbar sollte hier in großem Stil unter den Teppich gekehrt werden, vermutet die Zeitung, der die konkrete Bedarfsanalyse 2020-2021 vorliegt.

  • von 609 Vorfällen zwischen Januar und Juli 2019 fanden fast 500 in Großunterkünften (GUK) statt
  • in 235 Fällen mussten Polizei, Feuerwehr oder Rettungskräfte eingesetzt werden
  • in 186 Fällen kam es zu körperlichen Auseinandersetzungen, auch zu Angriffen auf das Sicherheitspersonal
  • 110 Mal wurden Hausverbote erteilt

Ein anonym bleibender Mitarbeiter aus dem TSD erklärte der „Krone“ zu den Hausverboten, dass man daran allein schon ableiten könne, „wie viel Konfliktpotenzial gegeben ist“. Diese Zahlen seien ein lauter Hilfeschrei seitens der Mitarbeiter, so der Insider.

In dem internen Papier heißt es unter anderem, dass das Konfliktpotenzial durch „Negativbescheide und lange Wartezeiten im Verfahren“ erhöht sei und durch eine erhöhte Anzahl an „Vorfällen mit Klienten mit psychischen Erkrankungen“ den Bereich Sicherheit belastet. Ebenso steigt demnach die Zahl der Vorfälle unter Alkohol- und Drogenmissbrauch.

Dabei konnten offenbar „viele Situationen durch Präventionsarbeit (Brandschutz, Konflikte, Hausordnung) verhindert werden“.

Als Ergebnis des Papiers wird eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung aller 80 Einrichtungen des Landes Tirol, um auf Notfälle rasch reagieren zu können.

Ein weiterer ungeheuerlicher Vorwurf wird laut: Es besteht der Verdacht, dass Heimbewohner für den Sicherheitsdienst eingeteilt werden. Dies wird allerdings bis heute von der zuständigen Soziallandesrätin Gabriele Fischer (Grüne) bestritten. Laut Informationen der „Krone“ habe sich der Vorwurf nun jedoch erhärtet, was aus E-Mails eindeutig hervorgehe: „Im Anhang befindet sich der Dienstplan von Yousef“, heißt es in einer der E-Mails. Der Zeitung liegen weitere Unterlagen über eingesetzte Heiminsassen als Sicherheitskräfte vor, auch in Nachtschichten. In einem Fall soll man sich Arkan mal anschauen, er wäre ein guter Security, mit Erfahrung, heißt es.

Die „Krone“ kommt zu einer Feststellung: „Warum Fischer in einer FPÖ-Anfrage im Tiroler Landtag schriftlich festhielt, dass dem nicht so sei, ist zu hinterfragen und wird wohl vom Untersuchungsausschuss, der kommende Woche seine Arbeit aufnehmen wird, genau beleuchtet werden.“ (sm)



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