Gleis-Mord in Berlin: Verdächtiger gefasst und wieder freigelassen – Rollstuhlfahrer beraubt, Helfer getötet
Der Gleis-Killer vom U-Bahnhof Kottbusser Tor ist offenbar gefasst, hieß es am Samstag in einer Twitter-Meldung der Generalstaatsanwaltschaft Berlin. Der Verdächtige konnte von Zielfahndern am 1. November, gegen 18.30 Uhr, am Hauptbahnhof in Eberswalde, 50 Kilometer nordöstlich des Tatorts, festgenommen werden. „Es lagen genügend konkrete Ermittlungsanhalte vor, dass auf eine Öffentlichkeitsfahndung verzichtet werden konnte“, so die Polizei Berlin noch. Doch dann kam die bittere Enttäuschung:
Die weiteren Ermittlungen und Videoauswertungen konnten heute – insbesondere aufgrund aufgetretener Widersprüche in den Zeugenaussagen – den Tatverdacht nicht erhärten. Der Beschuldigte wird deshalb heute von der StA entlassen. Es besteht derzeit kein dringender Tatverdacht.
— GenStA Berlin (@GStABerlin) November 2, 2019
Und wieder gibt es keinen Tatverdächtigen und offenbar auch keine Öffentlichkeitsfahndung.
Beraubt und ermordet
Dienstagnacht starb ein 30-jähriger Iraner nach einem Streit mit einer Gruppe Südländer. Dabei wurde er von einem Mann ins Gleis der U-Bahn gestoßen. Er hatte seinen im Rollstuhl sitzenden Onkel begleitet.
Immer mehr Details über den Fall werden bekannt. Die „Bild“ hörte sich im Bahnhofsmilieu um. Täter und Opfer sind in der Trinker- und Drogenszene bekannt. Der 30-Jährige hatte hier oft Bier getrunken und Tabletten genommen, wie auch sein Onkel hier bekannt war.
Er war ein netter Mann, immer mit dem alten Rollstuhlfahrer unterwegs. Er begleitete ihn auch zum Arzt und die Tabletten, die sie dort bekamen, verkauften sie gemeinsam.“
(Insider)
Die Gruppe raubte den Rollstuhlfahrer demnach aus, nahm ihm seine Tabletten und auch sein Geld weg. Sie hatten den Neffen des Mannes „auf die Gleise getreten“, als er dazwischenging.
Fahndung läuft, bisher keine Verhaftungen
Bis zum Donnerstagnachmittag gab es keine Neuigkeiten in dem Fall. So mancher wunderte sich, dass nicht zur Öffentlichkeitsfahndung ausgerufen wurde. Doch man hoffte, dass der Täter durch die Aufnahmen der Überwachungskameras bald schon identifiziert werden könne. Zudem hatten zahlreiche Zeugen die schreckliche Tat miterlebt.
Gleis-Morde …
Erst im Sommer sorgten zwei hinterhältige Gleis-Morde deutschlandweit für Aufsehen und Entsetzen. Am 20. Juli stieß ein Mann eine 34-jährige Frau in Voerde vor einen einfahrenden Zug. Sie starb. Bereits neun Tage später, am 29. Juli, stieß ein vor der Schweizer Polizei geflüchteter Eritreer in Frankfurt eine Mutter mit Kind vor den Zug. Während sich die Frau in letzter Sekunde zur Seite rollen konnte, wurde der 8-Jährige vom Zug erfasst und starb. Sie waren gerade auf dem Weg in den Sommerurlaub. Die 12-jährige Schwester des Jungen wurde von der Polizei auf einer Autobahnraststätte informiert. Sie war mit Familienfreunden im Auto zum Urlaubsort unterwegs. (sm)
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