Geduldeter Iraner mit langem Strafregister – was über den Krefelder Amokläufer bekannt ist
Am Donnerstagabend (10. Oktober) wurde im Foyer eines Krefelder Kinos ein Mann niedergeschossen, als er einen Brand legen wollte. Inzwischen sind weitere Angaben über den Tatverdächtigen bekannt.
Erste Ermittlungen der Polizei ergaben, dass es sich um einen 38-jährigen Krefelder mit iranischer Nationalität handelt. Laut dem für Flüchtlinge zuständigen Ministerium in Nordrhein-Westfalen ist er im Jahr 2002 erstmals nach Deutschland eingereist. Nach dpa-Informationen war der Iraner den Sicherheitsbehörden nicht als Extremist bekannt. Nach Angaben von Innenminister Herbert Reul ist er schon in der Vergangenheit auffällig geworden. Es gebe Hinweise auf eine psychische Erkrankung.
Wie „Focus“ berichtet, soll es sich bei dem Amokläufer um Hassan N. handeln, der in Deutschland obgleich aufgehobenen Abschiebeverbots weiterhin geduldet gewesen sei. Der Iraner sei zwei Tage vor seinem Amoklauf in Krefeld durch sein aggressives Auftreten beim örtlichen Ausländeramt in Erscheinung getreten. Mit geballten Fäusten habe er im Streit zwecks einer weiteren Aufenthaltserlaubnis den dortigen Mitarbeiter bedroht.
Frühere Straftaten
Strafrechtlich ist N. kein unbeschriebenes Blatt. Am 5. Juli 2010 wurde er laut „Focus“ durch das Landgericht Krefeld zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Auf sein Konto gehen demnach gefährliche Körperverletzung, versuchte Vergewaltigung, Sachbeschädigung sowie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Bedrohung und Beleidigung. Der 38-Jährige soll in den vergangenen Jahren wie ein Nomade zwischen Frankreich und Deutschland hin und her gependelt sein, um Straftaten zu begehen.
Derzeit ermittelt die Kriminalpolizei zu den aktuellen Vorfällen in Krefeld. Die genaue Motivlage sei noch unklar. Hinweise auf einen terroristischen Anschlag liegen nicht vor. Es gebe auch keine Hinweise auf Mittäter.
Die Polizei bittet darum, Videos zu den Taten über das Hinweisportal
hochzuladen. Auf Wunsch können diese auch anonym zur Verfügung gestellt werden.
Einzelheiten zum Amoklauf in Krefeld
Gegen 19:50 Uhr gingen am 10. Oktober zahlreiche Meldungen zu drei Bränden im Bereich der Philadelphiastraße über den Notruf bei der Polizei ein.
Nach Angaben vom Freitag schlug der Tatverdächtige zunächst die Fensterscheibe eines Autos ein und entzündete ein Fahrzeug der Caritas. Anschließend legte er einen Brand in seiner Wohnung. Von dort begab sich der Verdächtige zu einem Bürogebäude, bei dem es sich laut „Bild“ um die Bundesagentur für Arbeit handelte. Dort habe der Iraner eine Fensterscheibe eingeschlagen und einen Brandsatz entzündet. Verletzt wurde bei den Bränden niemand.
Die Spur der Zerstörung zog sich vom Hauptbahnhof etwa 900 Meter durch die Innenstadt. Das Arbeitsamt ist etwa 700 Meter vom Hauptbahnhof entfernt. Von dem Brand zeugten dort nachts von außen zwei kaputte Fensterscheiben. Etwa 150 Meter weiter stand der weiße Minibus der ambulanten Drogenhilfe der Caritas mit zwei eingeschlagenen Scheiben und leichten Rußspuren.
Einsatzkräfte der Polizei konnten eine verdächtige Person ausmachen und an einem Kino am Krefelder Hauptbahnhof stellen.
„Im Foyer des Kinos kam es zum polizeilichen Schusswaffengebrauch gegen den Verdächtigen, als dieser versuchte, einen Brand zu legen“, so die Polizei.
Die Tat habe durch den Einsatz der Schusswaffe verhindert werden können. Der Mann wurde dabei verletzt und musste durch Rettungskräfte in ein Krankenhaus gebracht werden, wo er sich aktuell in ärztlicher Behandlung befindet.
(Mit Materialien der Agenturen)
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