Familienlüge: Mädchen-Mörder von St. Augustin erst 17 – Öffentlichkeitsausschluss und Strafmilderung

Bisher wurde der Prozess gegen Brian S. öffentlich verhandelt. Doch nun stellte sich heraus, dass er Jugendlicher ist. Eine deutsch-afrikanische Familienlüge bringt ihm das Jugendstrafrecht.
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Was geschah in diesem Flüchtlingsheim in Sankt Augustin in der Nacht von Freitag auf Samstag, 1. Dezember 2018?Foto: Reuters
Epoch Times12. Juni 2019

Nein, er soll nicht 19 Jahre alt sein, jener Kenianer mit deutschem Pass, der im Dezember 2018 die 17-jährige Elma C. in einer städtischen Unterkunft für Flüchtlinge und Obdachlose vergewaltigt und, als sie drohte, dies der Polizei zu melden, erstickt hatte.

Durch das nun geänderte Alter des Angeklagten wurde der Prozess von der Öffentlichkeit ausgeschlossen. Zudem wird dem Täter bei einer Verurteilung das Jugendrecht zuteil und damit auch das Höchstmaß von 15 auf zehn Jahre gesenkt.

Der Prozess gegen den Deutsch-Kenianer Brian S. begann am 21. Mai in Bonn. Gleich zum Auftakt sorgte er für eine Überraschung, als er durch Nennung seines Geburtsdatums eröffnete, dass er erst 17 Jahre alt ist. Wie die „Bild“ schreibt, brachte der des Mordes Angeklagte noch einen „Hammer“: Seine Schwester (29) sei eigentlich seine Mutter. Die gerichtliche Überprüfung der Aussage ergab eine Bestätigung von 99,99 Prozent.

Doch wie kam es zu all diesen Sonderbarkeiten?

Lug, Betrug, Familiennachzug

Die „Schwester“, Brians echte Mutter, erklärte als Zeugin vor Gericht, dass sie 13 Jahre alt gewesen sei, als Brian S. in einer Hütte in Kenia geboren wurde. Im Dezember 1999 hatte Brians Großmutter einen Deutschen geheiratet und lebte seither in Deutschland.

Im Zuge der Familienzusammenführung wurden Brian und seine Mutter, offiziell als seine leibliche Schwester ausgegeben, nach Deutschland geholt. Da die Großmutter 2001 bereits in Deutschland war, konnte sie Brian zu diesem Zeitpunkt nicht zur Welt gebracht haben. Also wurde ihr Enkel älter gemacht und zu ihrem Sohn. Dann passte die deutsch-afrikanische Familiengeschichte wieder.

Offenbar wusste nicht einmal Brian S. von diesen Hintergründen.

Diese ganzen Lügengeschichten hatte jedoch nichts direkt mit der Vergewaltigung und Ermordung der jungen Serbin Elma C. zu tun …

Der Tod einer Schülerin

Die Nachricht von Elmas Tod ereilte die Familie am 2. Dezember, dem 1. Advent im Jahr 2018. An jenem Sonntag wurde die Leiche der Schülerin aus dem kleinen Ort Unkel in dem Zimmer von Brian S. in der Asyl- und Obdachlosen-Unterkunft in St. Augustin gefunden worden.

Sie hatte ihren Mörder am Abend des 30. November in einer Bar am Bonner Rheinufer kennengelernt. Gemeinsam zogen sie durch die Innenstadt, aßen Kebab, besorgten sich eine Flasche Whiskey, gingen in eine Shisha-Bar, berichtete der „Kölner Express“. Als Elma ihren letzten Zug verpasst hatte, es war bereits drei Uhr morgens, bot Brian ihr an, mitzukommen, in seine Unterkunft, in der er seit Ende März 2018 lebte, nachdem ihn seine Familie rausgeworfen hatte. Das Mädchen ging mit, wollte auf den Frühzug warten. Doch den nahm sie nicht mehr.
Was dann passierte, liest sich nach Angaben der Anklage so: Er schlug auf das Mädchen ein und vergewaltigte es. Als die 17-Jährige erklärte, das Verbrechen der Polizei zu melden, erstickte er sie.

Fast zwei Tage lang ließ er das tote Mädchen in seinem Zimmer liegen, besorgte Müllbeutel und klaute einen Einkaufswagen, offenbar um die Leiche zu entsorgen.

Er warf das zerstörte Handy des Mädchens in den nahen Pappelsee und ihre Kleidung in eine Plastiktüte, zu einigen anderen persönlichen Gegenständen der 17-Jährigen. Diese ließ er am Ufer des Sees liegen, wo sie am 2. Dezember, gegen 14.45 Uhr, von einem Passanten gefunden wurde: Großalarm bei der Polizei. 200 Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr suchten bis in den Abend hinein nach dem Mädchen.

Um ca. 20.15 Uhr wurde die Suche nach dem Mädchen nach Rücksprache mit der Polizei abgebrochen, da das Mädchen an einem anderen Ort aufgefunden wurde.“

(Polizeibericht)

Der unter Verdacht gerataene Brian S. war beim Asylheim geschnappt und festgenommen worden. Es gab kein Leugnen mehr. Er sagte den Beamten, dass das Mädchen in seinem Zimmer liege. (sm)

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