Fall Rebecca (15): Erfolglose Suche am Wolziger See – Mädchen seit vier Wochen vermisst
Exakt vier Wochen nach dem Verschwinden der 15-jährigen Rebecca aus Berlin hat die Polizei am Montag die Suche fortgesetzt – erfolglos.
Auch ein Bootseinsatz auf einem See in Brandenburg hat die Berliner Polizei bei der Suche nach der vermissten 15-jährigen Rebecca nicht weitergebracht. Die Aktion auf dem Wolziger See wurde am Montagnachmittag ohne Ergebnis beendet. Wie es weitergeht, steht laut Polizei noch nicht fest. Neue Informationen liegen voraussichtlich am Dienstag vor.
Vier Ermittler waren mit zwei Polizeihunden in einem Boot auf dem Wolziger See in Brandenburg unterwegs, wie eine Sprecherin der Berliner Polizei sagte. Taucher wurden nicht eingesetzt. Vor anderthalb Wochen hatte die Polizei bereits Waldstücke in der Gegend um den See durchsucht.
„Mantrailer“-Hunde können Witterung auch nach langer Zeit aufnehmen
Zuletzt hatten Polizeihunde am Samstag eine Spur an der nahegelegenen Autobahn A12 südöstlich der Hauptstadt verfolgt. Die eingesetzten Hunde, sogenannte Mantrailer, können den individuellen Geruch eines Menschen auch nach längerer Zeit noch wahrnehmen und von anderen menschlichen Gerüchen unterscheiden.
Polizei und Staatsanwaltschaft gehen nach eigenen Angaben nicht davon aus, Rebecca lebend zu finden. Das Mädchen hatte sich am 18. Februar morgens bei ihrer Schwester und ihrem Schwager im Berliner Stadtteil Britz aufgehalten. Sie kam danach nicht zur Schule.
Wenig Hoffnung – Tatverdächtiger Schwager sitzt in Untersuchungshaft
Der 27 Jahre alte Schwager gilt als tatverdächtig und sitzt in Untersuchungshaft. Sein Auto war nach Angaben der Ermittler durch eine Überwachungsanlage in Brandenburg erfasst worden – und zwar am Tag von Rebeccas Verschwinden sowie erneut am Tag danach.
Die Polizei konzentriert sich bei ihren Ermittlungen auf die Region südöstlich von Berlin – bislang ohne Erfolg.
Die Chronologie des Falles:
18. Februar
Rebecca sollte in der Nacht auf den 18. Februar in Berlin-Britz bei ihrer Schwester und dem 27-jährigen Schwager übernachten und von dort aus in die Schule gehen. Dort kommt sie nie an. Aus dem Wohnzimmer ihrer Schwester und ihres Schwagers fehlt eine Fleecedecke.
23. Februar
Die Mordkommission übernimmt die Ermittlungen – es könne nicht mehr ausgeschlossen werden, dass das Mädchen Opfer einer Straftat wurde, heißt es. Inzwischen hoffen die Ermittler auch auf Hinweise aus der Bevölkerung.
28. Februar
Rebeccas Schwager wird festgenommen. Die Ermittler nennen als Grund „derzeit nicht aufzuklärende Widersprüche zwischen seinen Angaben und den neuesten Ermittlungsergebnissen“.
1. März
Erstmals erklären die Ermittler öffentlich, dass sie von einem Tötungsdelikt ausgehen. Zugleich ordnet ein Ermittlungsrichter die Freilassung des Verdächtigen an; er habe keinen dringenden Tatverdacht feststellen können.
4. März
Rebecca ist inzwischen seit zwei Wochen verschwunden. Nachdem die Staatsanwaltschaft Beschwerde gegen die Freilassung von Rebeccas Schwagers einlegt, erlässt der Ermittlungsrichter nun doch Haftbefehl wegen dringenden Tatverdachts auf Totschlag. Die Mordkommission nimmt den Verdächtigen erneut fest, er kommt in Untersuchungshaft.
6. März
Polizei und Staatsanwaltschaft konzentrieren sich auf das Auto des Schwagers, in dem Berichten zufolge Haare von Rebecca sowie Fasern der verschwundenen Fleecedecke gefunden wurden. Die Ermittler teilen mit, eine Überwachungsanlage habe den Wagen des 27-Jährigen am Tag von Rebeccas Verschwinden sowie erneut am Tag danach in Brandenburg erfasst. Sie bitten die Bevölkerung um Hinweise zum Standort des Autos und zum Aufenthaltsort des Schwagers an den fraglichen Tagen.
Am Abend bekräftigt der Leiter der Mordkommission den Aufruf in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“. Dort sagt er auch, Rebecca habe das Haus vermutlich nicht lebend verlassen – zur fraglichen Tatzeit war der Schwager demnach alleine mit ihr.
7. bis 9. März
Die Ermittler suchen nach Rebecca in Brandenburg und durchforsten die Gegend um Storkow südöstlich von Berlin. Nach drei Tagen brechen sie die Aktion erfolglos ab.
12. März
Nun suchen die Einsatzkräfte unter anderem rund um einen See in Brandenburg sowie in der Umgebung des Ortes Rieplos, auch das Technische Hilfswerk hilft inzwischen mit. Aus der Bevölkerung sind bereits rund 1400 Hinweise eingegangen. Der entscheidende Hinweis war offenbar noch nicht dabei.
16. März
Spürhunde verfolgen eine Spur an der Autobahn A12 südöstlich von Berlin. Dies bringt allerdings offenbar keinen nennenswerten Erfolg, so dass die Suche dort am gleichen Tag wieder beendet wird.
18. März
Vier Wochen nach dem Verschwinden der Schülerin konzentriert sich die Suche auf den Wolziger See in Brandenburg. Vier Ermittler sind mit zwei Polizeihunden in einem Boot auf dem nahe der A12 gelegenen See unterwegs.
(dpa/afp)
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