Drei Tote im Westerwald: Jüngstes Opfer 16 Jahre alt – Täter weiter auf der Flucht

Einen Tag nach dem Fund von drei toten Familienmitgliedern im Westerwald sind der oder die Täter weiter auf der Flucht. „Die Ermittlungen dauern an, wir können keine Festnahme vermelden“, sagte ein Polizeisprecher am frühen Morgen. Es seien sehr viele Hinweise eingegangen, denen die Polizei nun nachgehe.
Zur Tatwaffe wollte sich der Sprecher am Morgen weiter nicht äußern. „Aus ermittlungstaktischen Gründen können wir dazu keine Angaben machen“, sagte er. Unklar ist auch weiter, ob es ein Täter oder mehrere sind. „Eine mutmaßlich männliche Person ist am Tatort gesehen worden, wir können aber nicht ausschließen, dass es im Hintergrund weitere Personen gab“, sagte er.
Was war geschehen?
Am Sonntag hatte die Polizei in dem Dorf Weitefeld in Rheinland-Pfalz nach einem Notruf in den frühen Morgenstunden die Leichen eines 47 Jahre alten Mannes, einer 44 Jahre alten Frau und eines 16-jährigen Jugendlichen gefunden. Vieles deutet demnach darauf hin, dass sich die Tat im familiären Umfeld abspielte.
Für ein Motiv im familiären Umfeld spreche neben der frühen Uhrzeit auch der Tatort – ein Einfamilienhaus, erläuterte der Sprecher. Die Polizei sei gegen 03:45 Uhr am Sonntagmorgen mit einem Notruf informiert worden.

Polizei entdeckt zwei männliche und ein weibliches Opfer. Foto: Thomas Frey/dpa
Als die Beamten eintrafen, sei eine Person, wohl ein Mann, zu Fuß geflohen. Nach unbestätigten Hinweisen könnten Schuss- oder Stichwaffen bei der Tat eingesetzt worden sein. Eine Polizeisprecherin sagte zu dem Notruf: „Es war eine schreiende Person.“
Ortsbürgermeister tief betroffen
Nach dem Fund von drei Leichen in Weitefeld hat sich der Ortsbürgermeister Karl-Heinz Keßler (parteilos) geäußert. Er sei tief betroffen, sagte er dpa. „Das nimmt einen mit. Man kennt ja die Menschen hier im Ort. So eine Tat hätten wir uns nie vorstellen können.“
Die Polizei habe ihn am frühen Morgen gegen 5 Uhr gebeten, die lokale Schule für das SEK aufzuschließen. „Seitdem ist die ganze Zeit was los“, so der 68-Jährige. Der Ort sei weiterhin vollkommen abgeriegelt. „Die Leute aus dem Dorf rufen ja nicht die Polizei an, die rufen mich an und wollen wissen, was los ist“, berichtete Keßler.

Drei Menschen sind in dem kleinen Ort Weitefeld im Westerwald tot aufgefunden worden. Foto: Thomas Frey/dpa
Der Verbandsbürgermeister des nahe gelegenen Daaden-Herdorf, Helmut Stühn (parteilos), sagte: „Das ist schrecklich. Ich kann mir vorstellen, dass die schreckliche Tat schon zu einer großen Betroffenheit geführt hat und nicht fassbar ist.“
Was wir wissen
– Die drei Toten wurden alle auf einem „Wohnanwesen“ in Weitefeld im Kreis Altenkirchen gefunden.
– Die Polizei geht von einem Kapitaldelikt aus.
– Das Verbrechen soll sich in den frühen Morgenstunden ereignet haben.
– Der Täter ist auf der Flucht, die Polizei suchte nach einer Person.
– Die Polizei bittet die Menschen in der Region darum, keine Anhalter mitzunehmen. Es bestehe aber keine konkrete Gefahr für die Bevölkerung.
– Die Polizei ist am Morgen, auch mehrere Stunden nach dem Verbrechen, nach eigenen Angaben mit starken Kräften vor Ort.
– Die Beamten sperrten den Ort Weitefeld ab, an den Ortseingängen wurden Streifenwagen postiert. Jedes Auto, das hinein- oder hinausfahren wolle, werde kontrolliert, sagte ein dpa-Reporter.
– Es sind Polizisten mit Schutzhelmen und Maschinenpistolen im Einsatz, ein Hubschrauber ist in der Luft unterwegs. Ein direkter Anwohner berichtete, er habe kurz nach 6 Uhr einen Hubschrauber über seiner Straße fliegen sehen.
– Die Gemeinde Weitefeld liegt im Westerwald im Landkreis Altenkirchen. Knapp 2.300 Menschen leben dort in den beiden Ortsteilen. Sie gilt als älteste Gemeinde im Kreisgebiet. Der Ortsname wurde erstmals 848 urkundlich erwähnt.
Was wir nicht wissen
– Die Opfer sind ein 47 Jahre alter Mannes, eine 44 Jahre alte Frau und ein 16-jähriger Jugendlicher. Weitere Details zu den Opfern sind nicht bekannt, auch nicht in welchem Verhältnis die drei Toten zueinander standen.
– Wie die drei Menschen genau ums Leben kamen, ist nicht bekannt.
– Ob die Ermittler von einem oder mehreren Tätern ausgehen, ist derzeit unklar.
– Welches Motiv der oder die Täter hatte, ist ebenfalls völlig unklar.
Anwohner: „Es ist kaum zu glauben“
„Es ist kaum zu glauben, es ist furchtbar und schrecklich“, sagte ein 43 Jahre alter Dorfbewohner, der am Vormittag mit seinem Hund unterwegs war. Auch er berichtete von einem Hubschrauber in den frühen Morgenstunden. Im Ort herrsche eine Art Ausgangssperre. (dpa/red)
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