Doku über Missbrauch führt zu kirchlichen Ermittlungen gegen polnischen Bischof
Gut zwei Wochen nach der Veröffentlichung einer Dokumentation über sexuellen Missbrauch in der polnischen Kirche sind kirchliche Untersuchungen gegen einen Bischof eingeleitet worden. Auf Anweisung von Papst Franziskus seien Vorermittlungen eingeleitet worden zu den Vorwürfen gegen den Bischof von Kalisz, Edward Janiak, erklärte das Bistum Posen am Dienstagabend. Janiak wird zur Last gelegt, den Missbrauch von Minderjährigen durch Geistliche gedeckt zu haben.
In der Dokumentation „Versteckspiel“ des Journalisten Tomasz Sekielski wird die Leidensgeschichte zweier Brüder erzählt, die neben anderen Opfern von einem Priester sexuell missbraucht worden sein sollen. Der Priester soll von Janiak gedeckt worden sein, der heute Bischof im zentralpolnischen Kalisz ist. Der Primas der katholischen Kirche in Polen, Erzbischof Wojciech Polak, hatte den Vatikan daraufhin aufgefordert, die in der Dokumentation genannten Fälle zu prüfen und eine Untersuchung einzuleiten.
Dokumentation „Versteckspiel“
Sekielski hatte seine Dokumentation „Versteckspiel“ bei YouTube gezeigt, der Film wurde inzwischen mehr als sieben Millionen Mal angeschaut. Der Journalist hatte bereits vor einem Jahr die Dokumentation „Sag es nur keinem“ veröffentlicht, die bei YouTube von knapp 23,5 Millionen Menschen gesehen wurde.
Die Doku hatte zunächst für großes Aufsehen und Reaktionen von höchsten kirchlichen Stellen und der Regierung in Warschau gesorgt. Später fand das Thema jedoch keine große Beachtung mehr. Sekielski kündigte bereits eine weitere Dokumentation an, in der er sich mit der Rolle von Papst Johannes Paul II. „bei der Vertuschung von Verbrechen durch Priester“ befassen will. (afp/rm)
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