„Deutschlandweite Aktion“: Bombendrohungen gegen mindestens 80 Schulen in Deutschland
In verschiedenen Bundesländern gab es am Montag, 25. November, Bombendrohungen, die sich gegen Schulen richteten. Nach Angaben des Landeskriminalamtes (LKA) in Niedersachsen sind unter anderem Schulen in Hannover, Erfurt und Leipzig betroffen.
Auch gegen Schulen in Bayern gab es heute Bombendrohungen. Insgesamt seien an die 20 Schulen in München betroffen, teilte eine Sprecherin der Polizei am Montagmittag auf Nachfrage der „Süddeutschen Zeitung“ mit. Auch in Ingolstadt sollen mehrere Drohungen eingegangen sein.
Die bayrischen Sicherheitsbehörden gehen von keiner ernsthaften Gefährdungslage aus. Sicherheitsmaßnahmen seien getroffen worden, der Schulbetrieb laufe jedoch sowohl in München als auch Ingolstadt ohne Einschränkungen weiter.
Ein LKA-Sprecher aus Niedersachsen erklärte: „Es scheint eine deutschlandweite Aktion zu sein.“ Die Drohungen gingen nach Angaben verschiedener Polizeistellen jeweils am Sonntag per E-Mail ein. Die Landeskriminalämter der Länder würden sich für die Suche nach dem Täter nun vernetzen, sagte ein Sprecher der Polizei Hannover gegenüber „dpa“. Weitere Maßnahmen seien für Niedersachsen durch das LKA Niedersachsen aktuell nicht geplant, erklärte das niedersächsische Innenministerium gegenüber Epoch Times.
Insgesamt waren 16 Schulen in Niedersachsen von Bombendrohungen betroffen – drei im Bereich Hannover, acht im Bereich Lüneburg und fünf im Bereich Oldenburg.
Auch an 16 Schulen in Baden-Württemberg, alle in Stuttgart gelegen, waren am Sonntagnachmittag und am Montagmorgen Bombendrohungen eingegangen. Die Schreiben sollten einen Bombenangriff mit islamistischem Hintergrund andeuten.
13 Schulen in Thüringen betroffen
Zudem waren Schulen in Thüringen von Bombendrohungen betroffen. Laut der thüringischen Landespolizeidirektion waren es insgesamt 13 Schulen. Davon befanden sich zwölf in Erfurt und eine in Stadtroda, heißt es gegenüber Epoch Times.
Nur an zwei Erfurter Schulen wurden Kinder nach Hause geschickt. An allen anderen Schulen lief der Schulbetrieb weiter.
Die Thüringer Polizei sieht eindeutig einen Zusammenhang zwischen den Bombendrohungen im thüringischen Freistaat und den heutigen Bombendrohungen in anderen Bundesländern. Der Text der Bombendrohungen, die per E-Mail verschickt wurde, war bundesweit identisch, so die Landespolizeidirektion.
Konkrete Hinweise auf den Absender der Bombendrohungen gibt es bisher nicht: „Die Ermittlungen sind auch erst ziemlich am Anfang“, teilte der Sprecher Epoch Times mit.
Kein Sprengstoff gefunden
In keiner der betroffenen Schulen wurde Sprengstoff gefunden, heißt es weiter. „Daher konnten die Schulen relativ schnell wieder freigegeben werden“, so der Sprecher.
Er beschreibt das Drohschreiben als „viel zu diffus, als dass man da ein echtes Motiv herauslesen könnte“. Eine Veröffentlichung des Schreibens werde es nicht geben, macht der Sprecher zudem deutlich. „Nein, das machen wir grundsätzlich aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. Und wir wollen natürlich auch nicht, dass irgendjemand noch zusätzlich auf den Zug aufspringt.“
Zwischen den Bundesländern werde gerade abgestimmt, wer die Ermittlungsarbeit übernimmt. Zunächst werde überprüft, über welche Pfade im Internet die Bombendrohung lief, bevor sie die Schulen erreichte.
Der Polizeisprecher berichtet über eine ähnliche Bombendrohungswelle an Schulen im Frühjahr dieses Jahres in Thüringen und anderen Bundesländern in ähnlichem Umfang, allerdings nicht in Form einer Bombendrohung als E-Mail mit wortgleichem Inhalt.
Ob hinter der Aktion im Frühjahr und der aktuellen möglicherweise derselbe Täter steckt, dazu wollte sich der Sprecher nicht äußern.
Laut einer Sprecherin des Polizeipräsidiums in Potsdam, haben auch mindestens zwölf Schulen in Brandenburg eine Bombendrohung per E-Mail erhalten, berichtet „rbb“.
Die damaligen Ermittlungsergebnisse hatten weder zu einer heißen Spur noch zu einer Festnahme geführt, berichtete er.
Epoch Times hat Anfragen an alle Innenministerien der betroffenen Bundesländer geschickt. Sobald es weitere Rückmeldungen gibt, werden sie in diesen Artikel beigefügt.
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