Darknet: Weltweit zweitgrößter illegaler Marktplatz ausgehoben

„Wall Street Market" so hieß die zweitgrößte Plattform im Darknet, auf der vor allem Drogen angeboten wurden. Drei mutmaßliche Betreiber aus Deutschland sitzen in Haft. Günther Krings (CDU) fordert schärfere gesetzliche Regeln für die Bestrafung von Online-Marktplatzbetreibern, die illegale Güter handeln.
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Marihuana und Bitcoins.Foto: istock
Epoch Times3. Mai 2019

Behörden aus Europa und den USA ist gemeinsam ein Schlag gegen den Handel mit illegalen Waren im Internet gelungen. Die Ermittler hoben den nach ihren Angaben weltweit zweitgrößten illegalen Marktplatz im sogenannten Darknet aus.

Auf der Plattform „Wall Street Market“ seien gestohlene Daten, gefälschte Dokumente und vor allem Drogen angeboten worden, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Freitag.

Mutmaßliche Betreiber zwischen 22 und 31 Jahren

Nun säßen die drei mutmaßlichen Betreiber in Haft. Beim Darknet handelt es sich um einen abgeschirmten Teil des Internets. Zuvor hatte der Südwestrundfunk (SWR) über das Thema berichtet.

Bei den Männern soll es sich um einen 31-Jährigen aus Bad Vilbel (Hessen), einen 22-Jährigen aus Kleve (Nordrhein-Westfalen) und einen 29-Jährigen aus dem Landkreis Esslingen (Baden-Württemberg) handeln. Die Verdächtigen sollen an den Verkäufen über die Plattform verdient haben. Weitere Details wollen die Ermittler heute auf einer Pressekonferenz in Wiesbaden bekanntgeben.

Krings fordert schärfere gesetzliche Regeln

Nach dem Fahndungserfolg des Bundeskriminalamtes (BKA) gegen „Wall Street Market“ hat Innenstaatssekretär Günter Krings (CDU) schärfere gesetzliche Regeln für die Bestrafung von Online-Marktplatzbetreibern gefordert, die illegale Güter handeln.

„Der aktuelle Fall unterstreicht, dass solche Plattformbetreiber nicht weit weg sind, sondern ihr Unwesen oftmals unerkannt in unserer Mitte treiben“, sagte Krings der „Rheinischen Post“ (Online-Ausgabe). Neben „intensiverer Ermittlungsarbeit“ brauche man „daher auch gesetzliche Verschärfungen, insbesondere eine selbstständige Strafbarkeit von Marktplatzbetreibern, auf deren Plattformen illegale Güter gehandelt werden“, so der Innenstaatssekretär weiter.

Dazu gebe es „entsprechende Festlegungen im Koalitionsvertrag, zu denen das Bundesjustizministerium jetzt zügig einen wirksamen Gesetzesvorschlag vorlegen muss“, forderte Krings. Er begrüßte den Fahndungserfolg.

„Ich gratuliere dem Bundeskriminalamt zu diesem Schlag gegen die kriminelle Darknet-Szene“, sagte der Staatssekretär im Bundesinnenministerium. „Polizei und Justiz gebühren Dank dafür, dass sie konsequent gegen solche Handelsplattformen vorgehen“, so der CDU-Politiker. Derartige Marktplätze, „die im Darknet weit verbreitet sind“, stellten eine „ernste Gefahr für unsere Sicherheit dar“. Nur durch eine solche Quelle etwa habe der Münchner Amokläufer vor drei Jahren an seine Waffe kommen können, mit der er später neun Menschen tötete, sagte Krings der „Rheinischen Post“. (dpa/dts)



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