Bombendrohungen gegen Amts- und Landgerichte: Mainz, Erfurt, Lübeck, Wolfsburg
Betroffen waren das Amts- und Landgericht in Mainz, die Amtsgerichte in Erfurt, Lübeck und Wolfsburg sowie die Erfurter Staatsanwaltschaft, wie die Polizeidienststellen der jeweiligen Städte mitteilten. Alle Mitarbeiter mussten die Gebäude verlassen.
In Mainz ging die Bombendrohung nach Angaben einer Polizeisprecherin gegen 7.30 Uhr ein. Nähere Angaben dazu machte sie nicht. Das Justizzentrum werde mit Spürhunden durchsucht. Mehrere Nebengebäude seien darüber hinaus freiwillig geräumt worden.
Auch in Wolfsburg wurde das Amtsgericht zwischenzeitlich geräumt. Die Drohung ging ersten Ermittlungen zufolge per Mail ein. Um 9.15 Uhr konnte Entwarnung gegeben werden. In Erfurt wurden das Amtsgericht und die Staatsanwaltschaft bedroht. Das Gebäude werde von Spürhunden durchsucht. Bis zum Mittag wurden Verhandlungen ausgesetzt.
Die Polizei in Lübeck teilte mit, dass das Amtsgericht nach einer Bombendrohung geräumt wurde. Weitere Angaben machten die Ermittler nicht. Die Hintergründe der Drohungen blieben zunächst unklar.
In Erfurt wurden das Amtsgericht und die Staatsanwaltschaft bedroht. Das Gebäude wurde von Spürhunden durchsucht. Bis zum Mittag wurden Verhandlungen ausgesetzt. Auch die Polizei in Lübeck teilte mit, dass das Amtsgericht nach einer Bombendrohung geräumt wurde.
Beim Amtsgericht Chemnitz ging über Nacht eine Mail ein, „die in ihrem Wortlaut den Schluss einer Bombendrohung zuließ“, wie die Polizei mitteilte. Bereits am Vormittag wurde Entwarnung gegeben. Zusammenhänge zu den Drohungen in anderen Städten würden geprüft, hieß es.
Rathäuser am 3. Juli bedroht
Gegen die Rathäuser in Augsburg, Leipzig, Mannheim und Essen waren am Freitag, dem 3. Juli, Bombendrohungen eingegangen. Nach der Durchsuchung durch die Polizei und Evakuierungen konnten die Ermittler in allen Städten jeweils rasch Entwarnung geben.
Ob die per E-Mail an die Rathäuser verschickten Bombendrohungen zusammenhängen, stand zunächst nicht fest. Bereits im März vergangenen Jahres hatte es Bombendrohungen gegen mehrere Kommunen gegeben, darunter auch Augsburg.
Im April gab es ähnliche Fälle
Im April hatte es im Zusammenhang mit dem Prozess gegen den mutmaßlichen Urheber einer Serie rechtsextremer Drohschreiben auch am Berliner Landgericht eine Bombendrohung gegeben. Die Verhandlung musste unterbrochen werden. In einem Fax hieß es, rund um den ursprünglich für die Verhandlung vorgesehenen Saal seien zahlreiche Sprengsätze deponiert.
Demnach stand über dem Schreiben „NSU 2.0“ und darunter „Heil Hitler“. Das Gericht überprüfte das Schreiben, bevor Entwarnung gegeben wurde. Nach rund anderthalb Stunden konnte der Prozess mit der Verlesung der Anklage fortgesetzt werden. (afp/ks/sua)
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