Beten und Hoffen – Söder besucht Unglücksort bei Garmisch-Partenkirchen

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Rettungskräfte am Unglücksort in Garmisch-Partenkirchen.Foto: JOSEF HORNSTEINER/Münchner Merkur/AFP via Getty Images
Epoch Times4. Juni 2022

Nach dem schweren Zugunglück in Oberbayern hat am Samstagvormittag der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) den Unfallort besucht. „Wir beten und hoffen sehr, dass wir unter den Waggons keine weiteren Toten finden“, sagte Söder. Das sei „das Wichtigste“. Bei dem Zugunglück am Freitag waren drei Waggons auf die Seite gestürzt.

Söder sagte, „noch gelten Menschen als vermisst“. Er rief Betroffene des Unglücks und Angehörige auf, sich schnell bei der Polizei zu melden. Ein Polizeisprecher sagte, es gebe eine „einstellige Anzahl von Personen, über deren Verbleib wir noch keine Kenntnis haben“.

Zwei große Kräne sollen die im Graben liegenden Waggons anheben. Das sei „kompliziert und gefährlich“, sagte der Polizeisprecher. Die Waggons stünden nach dem Unfall „unter hoher Spannung“, es gehe darum, Helfer nicht in Gefahr zu bringen.

Söder sagte, das Unglück habe ihm einen „Stich ins Herz“ versetzt. Jetzt müsse ermittelt werden, was die Ursache sei. Söder dankte den Einsatzkräften vor Ort für ihre schnelle und hochprofessionelle Hilfe. Am Freitag waren mehr als 500 Einsatzkräfte vor Ort, am Samstag laut Polizeisprecher etwas weniger.

Ein von Garmisch-Partenkirchen in Richtung München fahrender Regionalzug war Freitagmittag aus unbekannten Gründen bei Burgrain entgleist. Mehrere Doppelstock-Wagen des Zugs kippten um, rutschen eine Böschung hinab und blieben direkt neben einer Bundesstraße liegen. Die Ermittlungen zur Unfallursache gehen weiter. Das Unglück ereignete sich am letzten Tag vor den Pfingstferien in Bayern. Im Zug waren auch viele Schülerinnen und Schüler.

Innenminister spricht von vier toten Frauen

Von den etwa 140 Menschen im Zug starben mindestens vier Personen. Nach Angaben des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann (CSU) handelt es sich bei den Todesfällen um „erwachsene Frauen“. Noch „etwa sieben Menschen“ gelten als vermisst. Hermann sagte, es könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich unter den umgekippten Waggons noch Tote befinden. „Der Waggon, der völlig verschrottet ist, muss auf die danebenliegende Bundesstraße gehoben werden, aber bislang ist das noch nicht gelungen.“

Der Innenminister rechnet mit einer Sperrung der Bahnstrecke, die „auf jeden Fall noch einige Tage“ andauert. Auch nach der Beseitigung des Wracks müssten erst die Ermittlungsarbeiten abgeschlossen werden, sagte er im BR. Dann seien größere Baumaßnahmen notwendig, weil auch die Oberleitung der Strecke zerstört sei.

Zudem gab es etwa 30 Verletzte, darunter mehrere Kinder. Einige Opfer erlitten schwerste Verletzungen und mussten notoperiert werden. Es war eines der schwersten Bahnunglücke der vergangenen Jahre in Deutschland.

Am Mittag wollen Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und Bahn-Chef Richard Lutz den Unglücksort besichtigen.  (afp)



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