Berliner Polizist gibt sich im Netz als „Grauen Wölfen“-nah zu erkennen

Die Berliner Polizei untersucht einen internen Fall mit Bezug zu einer ausländischen extremistischen Organisation.
Titelbild
Eine Hand zeigt den „Wolfsgruß“, Zeichen der Grauen Wölfe, bei einer Demonstration in München.Foto: picture alliance / dpa/dpa
Epoch Times9. März 2022

Die Polizei Berlin überprüft derzeit die Möglichkeit, arbeitsrechtliche oder gar strafrechtliche Schritte gegen einen ihrer Mitarbeiter einzuleiten. Der Polizist habe im Internet mit Symbolen der türkischen Grauen Wölfe posiert, heißt es in einem Beitrag der „Welt“.

Er habe sich beispielsweise auf Facebook mit einer Flagge gezeigt, die drei Halbmonde und einen Wolf zeigt und auf einem anderen Bild den sogenannten „Wolfsgruß“ gemacht, das Erkennungszeichen der Grauen Wölfe. Auf einem anderen Bild ist er mit Waffe im Schulterholster zu sehen.

In dem Selfie vor einem Spiegel trägt der Berliner Polizist ein T-Shirt mit alttürkischen Runen – dem Bericht nach ebenfalls ein Zeichen der Grauen Wölfe. Ein weiteres Bild zeigt ihn mit Polizeipullover und einer türkischen Flagge auf dem Arm.

Zudem habe der Mann als Rapper in einem Musikvideo den türkischen Krieg gegen Kurden in Nordsyrien glorifiziert und dabei gerappt:

Diejenigen, die dem Ungläubigen gehorchen, werden durch die Türken geschlachtet. Wir geben unser Leben für Gott, für jeden Märtyrer wird abgerechnet.“

In demselben Video soll ein Freund des Polizisten gerappt haben: „Muslim, überlasse al-Quds nicht dem Feind“. Die Redaktion merkte dabei erklärend an, dass al-Quds für Jerusalem stehe und der „Feind“ für die Juden sei. Die „Welt“ verlinkte ein YouTube-Video, allerdings führt der Link derzeit zu einem als privat eingestellten Video und ist öffentlich nicht einsehbar.

Polizei bestätigte Identität des Polizisten

Die Polizei Berlin bestätigte auf Anfrage der Zeitung, dass es sich um einen Mitarbeiter des Zentralen Objektschutzes (früher Wachpolizei) handle. Eine Behördensprecherin erklärte demnach, dass auch Tarifbeschäftigte der Berliner Polizei – wie in besagtem Fall – dem Mäßigungsgebot nach dem Beamtenstatusgesetz unterlägen. Eine öffentliche Zurschaustellung extremistischer Symbole oder Ideologien sei daher in keiner Weise zu tolerieren.

Nach Angaben der Polizei Berlin haben die Mitarbeiter des Zentralen Objektschutzes die Aufgabe, „gefährdete Objekte im Posten- und Streifendienst zu schützen und zu sichern“, wozu unter anderem der Schutz „von diplomatischen und jüdischen Einrichtungen“ sowie Landeseinrichtungen gehört.

Die „Welt“ verweist hier auf das Problem der Gefahr der „Unterwanderung von Institutionen durch Extremisten“ und erklärt, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz den Grauen Wölfen die Pflege von „meist rassistischen oder antisemitischen Feindbildern“ zuschreibe.

Auf Anfrage habe die CDU-Bundestagsabgeordnete und ehemalige Integrationsstaatssekretärin von NRW, Serap Güler, gesagt: „Wer hier für den deutschen Staat arbeitet und auf der anderen Seite von türkisch-faschistischer Ideologie fasziniert ist, muss sich nicht nur den Vorwurf, falsch bei der Polizei zu sein, gefallen lassen, sondern auch, dass er anscheinend komplett falsch in diesem Land ist.“ (sm)



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