Berlin: Wilde Verfolgungsjagd mit zahlreichen Streifenwagen auf Juwelendiebe
Es war eine Hollywood-reife Verfolgungsjagd, die sich die Polizei Berlin am Mittwochabend mit zwei Ganoven geliefert hatte, die kurz zuvor einen Juwelentresor ausgeräumt hatten.
Zugetragen hatte sich der Vorfall im idyllisch, ambitionierten und wohlhabenden Berliner Stadtteil Wilmersdorf. Dort hatten zuvor zwei maskierte und bewaffnete Männer ein Juweliergeschäft an der Pariser Straße betreten. Es war gegen 18 Uhr, als die Gangster dem 62-jährigen Geschäftsinhaber sowie einem gerade im Laden verweilenden Kunden (53) zu verstehen gaben, diese mögen sich doch in den Nebenraum begeben. Während einer der Täter die beiden dorthin begleitete, räumte sein Kumpane derweil den Tresor aus. Mit dem erbeuteten Schmuck begab sich das Duo anschließend zu einem Carsharing-Fahrzeug und flüchtete. Bei dem Überfall erlitten die beiden Opfer „Hautabschürfungen am Hals“, der Juwelier zudem „eine Schnittverletzung an den Händen“.
Die Verfolgungsjagd durch die Stadt
Kurz darauf entdeckten die alarmierten Einsatzkräfte der Polizei das mittlerweile gesuchte Fahrzeug im Straßenverkehr. Ein Streifenwagen folgte dem Fahrzeug der beiden Tatverdächtigen. Als der Polizeiwagen bemerkt wurde, „raste der dauerhaft unbeleuchtete Audi über die Stadtautobahn bis zum Tempelhofer Damm“, um dann während seiner Flucht durch Kreuzberg „teilweise in den Gegenverkehr sowie über mehrere Gehwege bis nach Mitte“ zu rasen, wie die Polizei Berlin meldet.
In der Straße Märkisches Ufer krachte das Fluchtfahrzeug zunächst gegen einen Poller, raste weiter, krachte in der Rungestraße gegen einen dort wartenden „Fahrgastbeförderer“, so die Polizei, um am Ende der Straße kurz zum Stehen zu kommen, gemeinsam mit einem Einsatzwagen. Ein Polizist stieg aus …
Ein rettender Sprung und das Ende der Jagd
Doch da fuhr das Fluchtfahrzeug plötzlich direkt auf den Polizisten zu, der sich nur noch durch einen Sprung zur Seite retten konnte. Ein Einsatzwagen und ein geparktes Auto wurden gestreift und die Flucht ging auf dem Gehweg der Rungestraße weiter. Ein Postverteilerkasten, eine Hauswand und mehrere E-Scooter wurden dabei beschädigt, bevor der Fluchtwagen mit einem weiteren Einsatzfahrzeug kollidierte, das ihm den Weg versperrt hatte. Hier endete die wilde Flucht der beiden Juwelenräuber.
Einsatzkräfte nahmen den 38-jährigen Fahrer und seinen Kumpanen fest. „Das Diebesgut wurde beim 30-jährigen Beifahrer gefunden“, so die Einsatzbehörde. Die beiden Männer trugen durch den Aufprall auf den Polizeiwagen Kopfverletzungen davon und wurden in Krankenhäuser gebracht. Auch die beiden Polizeibeamten im Wagen wurden verletzt und begaben sich anschließend zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus.
Raubkommissariat und Bereitschaftsgericht
Der 38-jährige Tatverdächtige wurden nach einer ebenfalls ambulanten Behandlung von Kräften einer Einsatzhundertschaft in Polizeigewahrsam verbracht und nach „erkennungsdienstlicher Behandlung und Blutentnahme“ an das Raubkommissariat der Polizeidirektion 2 (West) überstellt. Der 30-jährige Tatverdächtige verblieb noch im Krankenhaus und wurde nach Abschluss der Behandlung ebenfalls den Ermittlern des Raubkommissariats übergeben.
Anschließend wartet ein Bereitschaftsgericht auf die beiden, um die Haftbefehle zu erlassen. Neben dem Raubkommissariat ermittelt auch noch das Fachkommissariat für Verkehrsdelikte der Polizeidirektion 5. Dabei geht es um die insgesamt neun Verkehrsunfälle, die die beiden Männer verursacht hatten.
Nach Angaben der B.Z. sollen 16 Einsatzfahrzeuge an der Verfolgungsjagd über 32 Kilometer beteiligt gewesen sein. Das Blatt will zudem erfahren haben, dass es sich bei der am Überfall verwendeten Waffe um eine Schreckschusswaffe gehandelt habe. Ein Augenzeuge habe das Kfz-Kennzeichen der flüchtenden Täter erkennen können und die Polizei alarmiert. Eine offizielle Bestätigung für diese Informationen gibt es indes nicht.
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