Berlin: Großrazzia gegen Corona-Test-Betrüger – Kriminelle Clanstrukturen im Visier
Die Berliner Polizei rückte am Mittwochmorgen mit 200 Einsatzkräften zu einer Großrazzia gegen großangelegten Corona-Teststellen-Betrug aus. Rund 150 Teststellen untersuchten die Polizisten ab den frühen Morgenstunden. Bereits um 7:15 Uhr ging es los. Die Ermittler hatten mehr als 50 Tatverdächtige im Visier.
Wie Martin Steltner, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Berlin, erklärte, sei es aufgrund früherer Untersuchungen in Teststellen in Berlin-Neukölln zu Verdachtsmomenten involvierter krimineller Clanstrukturen gekommen. Dies sei der Ausgangspunkt der Ermittlungen gewesen, so der Oberstaatsanwalt. Seit Juni wird „flächendeckend“ geprüft und bei „Unplausibilitäten“ mit dem Landeskriminalamt kontrolliert und eventuelle „Folgemaßnahmen“ eingeleitet.
Nach gemeinsamen Ermittlungen des #LKA und der @GStABerlin wegen Verdachts des Abrechnungsbetruges iZm mit kostenlosen #Corona Schnelltests für Bürger:innen vollstrecken seit 7.15 Uhr mehr als 200 Kolleg. des #LKA & der #LPD Durchsuchungsbeschlüsse im Stadtgebiet.
^tsm— Polizei Berlin (@polizeiberlin) July 28, 2021
Wie der „Tagesspiegel“ aus Beamtenkreisen erfuhr, habe im Milieu nach der zweiten Corona-Welle eine „Goldgräberstimmung“ geherrscht, da viele Lokale vom Lockdown betroffen waren. Die Clans verfügten schnell mobilisierbares Personal – auch Angehörige. Zahlreiche im Milieu bekannte Großfamilien hätten sich an den Geschäften beteiligt.
In Berlin gab es zwischenzeitlich mehr als 1.600 Teststellen. Die Genehmigungen waren einfach gehalten, die Abrechnungen erfolgten auf Vertrauensbasis, anfangs zu 18 Euro pro Test. Für die Bürger sind die Tests bislang kostenlos. Von März bis Mai 2021 seien rund 100 Millionen Euro an die Testbetreiber in Berlin geflossen. Mittlerweile wurden die Abrechnungsbeträge der Tests auf 12,50 Euro gesenkt und die Zahl der Teststellen auf 1.300. Bis Ende Juni gab es in Berlin bereits 160 Verdachtsfälle auf Betrug.
Laut „Tagesspiegel“- und „DPA“-Angaben werde derzeit auch „ein bekanntes Mitglied der Remmos“ polizeilich beobachtet, der vor einigen Monaten eine Teststelle in Tempelhof eröffnet habe. Es sei unklar, ob am Mittwoch auch bei dieser Person eine Durchsuchung stattfand. Eine Bestätigung der Staatsanwaltschaft gebe es nicht.
Dem Blatt nach seien auch im Juni zwei Männer wegen möglichen Corona-Testbetrugs festgenommen worden. Es werde gegen drei Verdächtige aus der weit verzweigten Großfamilie Al-Z. ermittelt, habe es aus Justizkreisen geheißen – Gesamtschaden: offenbar 500.000 Euro. (sm)
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