„Bedrohungslage“: Alle Sekundar- und Gesamtschulen in Duisburg sind heute zu

Nach der Androhung von Straftaten sind in Duisburg am Montag mehrere Schulen sicherheitshalber geschlossen geblieben. 17.980 Schüler waren von den Schließungen betroffen, wie eine Sprecherin der zuständigen Bezirksregierung Düsseldorf am Montag mitteilte. Am Dienstag soll der Betrieb in den Schulen voraussichtlich wieder aufgenommen werden.
Laut Polizei hatte eine Gesamtschule ein Drohschreiben mit „bedrohlichen und rechtsradikalen Äußerungen“ erhalten. Mehrere Schulen sprechen in ihren sozialen Medien davon, dass alle Sekundar- und Gesamtschulen geschlossen bleiben.
Drohungen per E-Mail an Schule
Bereits am Freitag (4. April) ging bei der Schulleitung der Gesamtschule-Mitte ein Droh-Mails ein, mit dem Straftaten für Montag (7. April) angekündigt wurden.
Am 6. April erhielt die Schule erneut ein Schreiben mit bedrohlichen Inhalten, die 13 weitere Schulen im Stadtgebiet betreffen.
Die Polizei war mit verstärkten Kräften im Einsatz. Die Beamten hätten die betroffenen Schulen mobil „rundum im Blick“, sagte eine Sprecherin. Neue Erkenntnisse gab es zunächst nicht. Die Ermittlungen zum unbekannten Verfasser und dem Hintergrund der Drohung dauerten an.
Auf der Webseite der Lise-Meitner-Gesamtschule schrieb Schulleiter Klaus Stephan: „Aufgrund einer Bedrohungslage bleiben am Montag, den 7.4. alle Duisburger Gesamt- und Sekundarschulen geschlossen. Aufgrund der Schließung ist die Einrichtung einer Betreuung nicht möglich.“
Der Duisburger Staatsschutz ermittelt
Der Duisburger Staatsschutz schätzt ein, „dass nicht von einer Ernsthaftigkeit der angekündigten Taten auszugehen ist“. Dennoch will man kein Risiko eingehen. Nach interner Beratung der zuständigen Dezernate wurde der Präsenzunterricht ausgesetzt.
Der Verfasser des Schreibens ist unbekannt, die Ermittlungen laufen. Die Polizei warnt: „Jede Drohung dieser Art begründet den Anfangsverdacht einer Störung des öffentlichen Friedens durch Androhungen von Straftaten und wird konsequent ermittlungstechnisch und strafrechtlich verfolgt.“
Duisburg hat 15 Gesamtschulen und 2 Sekundarschulen. Alle anderen Duisburger Schulen wie Grundschulen und Gymnasien sollen grundsätzlich geöffnet bleiben. Einige Gymnasien stellten jedoch auch auf Distanzunterricht um.
2018: Spitzenwert bei Migration
Viele Schulklassen in Duisburg und anderen Städten im Ruhrgebiet haben einen extrem hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund auf. Das stellt das Bildungssystem in diesen Städten vor große Schwierigkeiten.
An 26 Duisburger Schulen beträgt der Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund zwischen 75 und 100 Prozent. Bei der Hälfte dieser Schulen liegt er sogar bei 90 bis 100 Prozent, berichtet 2018 die WAZ.
Das ist deutschlandweit der Spitzenwert. Andere Städte in der Region – wie Essen und Dortmund – haben eine ähnlich hohe Anzahl an Schulen mit so großem Migrantenanteil. Allerdings besitzen diese Städte rund 20 Prozent mehr Einwohner.
Die Zahlen wurden aufgrund einer Anfrage durch den AfD-Landtagsabgeordneten Helmut Seifen bekannt.
Für den Status „mit Migrationshintergrund“ gab es drei Kriterien, von der mindestens eine erfüllt sein muss. Entweder, „keine deutsche Staatsangehörigkeit“ oder „nichtdeutsches Geburtsland“ oder „nichtdeutsche Familiensprache“ (auch wenn das Kind selber Deutsch beherrscht).
(dpa/afp/red)
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