Bürgermeister von Volkmarsen: „Es ist noch eine gewisse Schockstarre und Unsicherheit da“

Vor einem Monat fuhr ein Auto während des Karnevalsumzugs in Volkmarsen in eine Menschenmenge, Dutzende Menschen wurden verletzt. Die nordhessische Stadt versucht weiter, das Geschehen zu bewältigen - doch auch darauf hat die Corona-Krise ihren Einfluss.
Epoch Times23. März 2020

Einen Monat nach der Gewalttat am Rosenmontag mit Dutzenden Verletzten in Volkmarsen dauert die Bewältigung der Ereignisse an – erschwert durch die Corona-Krise. „Es ist noch eine gewisse Schockstarre und Unsicherheit da“, sagte der Bürgermeister Hartmut Linnekugel (parteilos).

„Die Bürgerinnen und Bürger sind schon noch entsetzt, aber man ist nun in der Zeit der Aufarbeitung dieser Ereignisse.“ Allerdings machen sich die Abstandsregeln in der Corona-Krise bemerkbar: Geplante Angebote wie Gesprächskreise mussten gestrichen werden, wie der katholische Pfarrer Martin Fischer berichtete.

Während des Rosenmontagsumzugs in Volkmarsen vor vier Wochen war ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Der Fahrer, ein 29-jähriger Deutscher, soll dies absichtlich getan haben. Dutzende Menschen wurden verletzt, darunter viele Kinder. Die Zahl der Betroffenen stieg zuletzt auf 154.

Nach Angaben der Ermittler hatten sich nachträglich weitere Betroffene gemeldet, die beispielsweise unter psychischen Problemen litten. Bürgermeister Linnekugel zufolge liegen noch zwei Verletzte auf der Intensivstation, die Kinder seien aus den Krankenhäusern entlassen worden und auf einem guten Weg.

Der Verdächtige sitzt unter anderem wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft. Der Mann schweige weiterhin zu den Vorwürfen, wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt mitteilte. Hinweise auf eine politische Motivation für die Tat haben die Ermittler den Angaben zufolge nicht.

Das Geschehen sei sicherlich ein Einschnitt im kulturellen und gesellschaftlichen Leben, sagte Rathauschef Linnekugel. Man wolle aber „nicht nachlassen, weiter zusammenzufinden, auch künftig Karneval zu feiern – egal in welcher Form.“ (dpa)



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