Amoklauf in Örebro – Etwa zehn Tote nach Schüssen an schwedischer Schule
Etwa zehn Menschen sind durch Schüsse an einer Schule im schwedischen Örebro ums Leben gekommen, darunter vermutlich der mutmaßliche Täter. Das sagte ein Polizeisprecher bei einer Pressekonferenz.
Die Ermittler gehen nach derzeitigem Stand nicht von einem Terrorakt aus. Der mutmaßliche Täter, der vermutlich unter den Toten ist, sei der Polizei bisher unbekannt gewesen. Er habe keine Verbindung zu einer Bande gehabt. Die Polizei geht davon aus, dass er alleine handelte.
„Wir rannten um unser Leben“
Gegen Mittag war es am Campus Risbergska, einer Einrichtung für Erwachsenenbildung, zu Schüssen gekommen. Die Rektorin Ingela Bäck Gustafsson erzählte in einem Interview des Rundfunksenders SVT, dass sie gerade Mittagspause machte, als Schüler an ihr vorbeiliefen und riefen, man solle das Schulgelände verlassen. „Als ich auf dem Schulhof war, hörte ich Schüsse, ganz in der Nähe“, sagte Bäck Gustafsson. „Wir rannten um unser Leben“, erzählte die Rektorin.
BREAKING:
Swedish police confirm at least 10 killed in a school shooting in Örebro.
A 35-year-man entered the school with an automatic weapon.
The Swedish Prime Minister will hold a press conference with more info in 30 minutes 🇸🇪 pic.twitter.com/iq6oTTFIBw
— Visegrád 24 (@visegrad24) February 4, 2025
Region im Ausnahmezustand
SVT veröffentlichte ein Video, auf dem rund 20 Schüsse aus einer automatischen Waffe zu hören sind. Die Aufnahmen sollen aus einem Fenster der rund 150 Meter entfernten Alsalam-Grundschule aufgenommen worden sein. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben.
Während des Einsatzes, an dem zahlreiche Polizei- und Rettungskräfte beteiligt waren, waren die Schüler und Lehrkräfte in ihrer eigenen sowie in angrenzenden Schulen und Geschäften untergebracht.
Am späteren Nachmittag war die Polizei nach Medienangaben schwer bewaffnet an einer Wohnadresse in Örebro im Einsatz. Übereinstimmenden Berichten zufolge könnte es sich dabei um den Wohnort des mutmaßlichen Täters handeln.
Zudem wird von SVT berichtet, dass nicht nur das Schulgebiet sondern auch das Universitätskrankenhaus in Örebro weitläufig abgesperrt worden sein soll, wo mehrere Schussopfer behandelt werden.
Nach 16 Uhr meldete das Blatt, dass die Polizei immer noch im Großeinsatz sei und in der Region der Ausnahmezustand gelte. Die Polizei habe die Bevölkerung in der Gegend von Västhaga aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben. Hubschrauber flögen über dem Geschehen, heißt es. Man habe bereits mit der Evakuierung von Schülern aus mehreren umliegenden Schulen begonnen.
„Schmerzlicher Tag für ganz Schweden“
Der Ministerpräsident Ulf Kristersson nannte es einen „sehr schmerzlichen Tag für ganz Schweden“, wie der schwedische öffentlich-rechtliche TV-Sender „Sveriges Television“ (SVT) berichtete.
„In einem Klassenzimmer eingesperrt zu sein und sich Sorgen um das eigene Leben zu machen, ist ein Albtraum, den niemand erleben sollte. Die Regierung steht in engem Kontakt mit der Polizeibehörde und beobachtet die Entwicklungen aufmerksam“, so Kristersson.
Schwedens König, Carl XVI. Gustaf, drückte in einer schriftlichen Stellungnahme den Angehörigen der Verstorbenen seine Anteilnahme aus. Außerdem dankte er den Polizei- und Rettungskräften sowie dem Krankenhauspersonal dafür, dass sie an diesem „dunklen Tag“ Menschenleben gerettet haben.
Örebro liegt etwa 200 Kilometer westlich von der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Der Campus Risbergska ist eine Art Bildungszentrum, an dem Erwachsene ab 20 Jahren sowohl Hauptschul-, Gymnasial- als auch Sprachkurse belegen und Berufsausbildungen machen können.
Scholz: Unser Mitgefühl gilt Schweden
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich betroffen gezeigt über den Schusswaffenangriff in einem Bildungszentrum in Schweden. „Die Nachricht über die schreckliche Gewalttat in einer Schule im schwedischen Örebro bestürzt mich“, schrieb Scholz am Dienstagabend im Onlinedienst X. „Meine Gedanken sind bei den Betroffenen und ihren Angehörigen. Unser Mitgefühl gilt Schweden.“
Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bekundete ihr Mitgefühl. „Wenn ein Ort des Lernens zum Schauplatz tödlicher Gewalt wird, macht das fassungslos“, schrieb sie auf X.
(Mit Material von dpa/afp)
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