12 Wochen, 11 Sprengstoffanschläge: „Schlüsselfigur“ der Kölner Drogenmafia in Paris gefasst

Eine von der Kölner Polizei international ausgeschriebene Fahndung fand am Pariser Flughafen Roissy ein Ende.
Titelbild
In Paris wurde ein Kölner Drogenhändler festgenommen. In der Szene ist er kein Unbekannter.Foto: HJBC/iStock
Von 5. Oktober 2024

Am 1. Oktober wurde nach Mitteilung der Kölner Polizei ein mit internationalem Haftbefehl gesuchter 22-Jähriger am Pariser Flughafen Roissy festgenommen. Nach Einschätzung der Ermittler ist der Mann die „Schlüsselfigur“ einer Drogenbande, der unerlaubtes bandenmäßiges Handeln mit mindestens 700 Kilogramm Marihuana vorgeworfen wird. Der WDR berichtete unter Berufung auf Ermittlerkreise, die Drogengeschäfte könnten Ausgangspunkt für die Explosionsserie in Köln und Umgebung im vergangenen Monat sein.

Die Staatsanwaltschaft Köln hat das Verfahren zur Auslieferung des 22-Jährigen eingeleitet und steht mit den französischen Justizbehörden im engen Kontakt.

Der 22-Jährige hatte sich Ende Juni abgesetzt und war daraufhin zur Fahndung ausgeschrieben worden. Mit Blick auf das noch laufende Rechtshilfeverfahren ist vor Mitte nächster Woche mit keinen neuen Informationen zu rechnen.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sitzen inzwischen mehr als zehn Personen in Untersuchungshaft, schreibt die „Berliner Morgenpost“ mit. Der in Paris festgenommene Mann sei jedoch eine besonders wichtige Figur.

Mocro-Mafia macht Druck

Laut „Bild“ handelt es sich bei dem Verhafteten um Sermet A., den Kölner Kopf der niederländisch-marokkanischen „Mocro-Mafia“, auf deren Konto nicht nur Drogenhandel geht. Nachdem in einer Lagerhalle in Hürth-Kalscheuren etwa 350 Kilogramm Drogen im Schwarzmarktwert von 1,5 Millionen Euro gestohlen wurden, sei ein Drogenkrieg ausgebrochen.

Innerhalb von 12 Wochen kam es seit Ende Juni zu elf Sprengstoffanschlägen in Nordrhein-Westfalen, um Größen aus dem Milieu unter Druck zu setzen, berichtet „Bild“.

So stürmte ein Mann am 25. Juni um 14.18 Uhr ein Geschäftsgebäude an der Konrad-Adenauer-Straße, wo er eine Flasche mit unbekannter Flüssigkeit fallen ließ. Als sie explodierte, wurde der 17-jährige Täter durch seinen Sprengsatz tödlich verwundet. Vier weitere Menschen wurden verletzt.

Am 11. Juli explodierte nachts um 1.00 Uhr ein Sprengsatz an einem Geschäftshaus in der Berliner Allee. Verletzt wurde niemand, aber eine Glastür im Eingangsbereich wurde zerstört. Nach Bild-Angaben gab ein Mann später bei der Vernehmung an, die Mocro-Mafia habe sich an ihm rächen wollen, weil er mit der Polizei gesprochen habe.

(Mit Material der Agenturen)



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