Bis Mittwochmorgen: ver.di bestreikt Paketzentren und einige Briefzentren

Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post setzt die Gewerkschaft ver.di erneut auf Warnstreiks. Die Beschäftigten in bundesweit allen Paketzentren des Bonner Logistikers seien in den Spät- und Nachtschichten bis Mittwochmorgen zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, teilte ver.di am frühen Abend in Berlin mit. Außerdem werden die Beschäftigten in ausgewählten Briefzentren zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, etwa in Freiburg, Pforzheim und Waiblingen (Baden-Württemberg) sowie in Celle und Göttingen (Niedersachsen) sowie in Bremen.
Die Gewerkschaft möchte den Druck auf die Arbeitgeber verstärken, damit diese einer deutlich höheren Bezahlung zustimmen. Ein Firmensprecher sagte, die Auswirkungen für die Kunden seien zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzbar.
Eckpunkte des Tarifstreits
ver.di fordert 7 Prozent höhere Entgelte in einem nur zwölf Monate laufenden Tarifvertrag, der für rund 170.000 Briefträger, Paketboten und andere Logistikmitarbeiter gelten würde. Die Post, die zu DHL gehört, bietet in einem 27 Monate laufenden Vertrag eine Anhebung um zunächst 1,8 Prozent und später um weitere 2,0 Prozent.
Außerdem pocht ver.di auf drei Extra-Urlaubstage, um der gestiegenen Arbeitsbelastung Rechnung zu tragen. Wer ver.di-Mitglied ist, soll sogar vier bekommen. Die Post wiederum bietet nur einen Extraurlaubstag für die Beschäftigten an, die weniger als 30 Urlaubstage im Jahr haben – also circa zwei Drittel der Belegschaft.
Nächste Verhandlungsrunde am Montag
Die Situation in den Tarifverhandlungen wirkt festgefahren, die drei bisherigen Runden brachten kein Ergebnis. Für Montag ist die vierte Runde geplant. Der Postsprecher äußerte sein Unverständnis. „Der Aufruf zu weiteren Warnstreiks ist unnötig und geht zulasten unserer Kunden.“
Schon in den vergangenen Wochen hatte ver.di immer mal wieder zu Warnstreiks in den unterschiedlichen Bereichen aufgerufen, ob im Paket- oder Briefbereich. Das führte mancherorts zu deutlichen Verspätungen bei der Zustellung von Sendungen. ver.di-Vize Andrea Kocsis bewertet das Postangebot als „völlig unzureichend“, zumal die Lebenshaltungskosten der Beschäftigten wesentlich gestiegen seien.
Die Post wiederum pocht auf einen wirtschaftlich tragfähigen Vertrag – angesichts sinkender Briefmengen und eines hohen Investitionsbedarfs sieht sie nur einen geringen Spielraum für Lohnsteigerungen. (dpa/red)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion