Betroffene kritisieren mangelnde Erfassung von Corona-Impfschäden
Schäden durch COVID-19-Impfstoffe werden laut Aussagen Betroffener nur unzureichend dokumentiert. Ina Berninger, die klinisch bestätigt an schweren Nebenwirkungen eines mRNA-basierten Impfstoffes leidet, spricht gegenüber „Multipolar“ von einem „Kartell des Schweigens“.
„So viele wissen Bescheid: Ärzte, Klinikdirektoren, Ärztekammer, Ministerium, Gesundheitsämter, Polizei und alle kehren es unter den Teppich.“ Keine der Institutionen erkenne sich als zuständig an, kritisiert die Mitarbeiterin der Universität Köln. Laut Paragraf 6 (1) 3 des Infektionsschutzgesetzes ist „der Verdacht einer über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung“ durch den feststellenden Arzt namentlich zu melden.
Die zuständige Ärztin der Universitätsklinik Aachen hat den Fall jedoch nicht an das zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gemeldet, erklärt Berninger. Selbst nach Rückfrage der Patientin und in Abstimmung mit der nordrhein-westfälischen Ärztekammer sei die Medizinerin bei der Weigerung geblieben. Die Pressestelle der Universitätsklinik Aachen schreibt auf „Multipolar“-Anfrage, der „Eindruck“, Verdachtsfälle zu Nebenwirkungen der COVID-19-Impfstoffe würden nicht gemeldet, sei „nicht korrekt“. Die Uniklinik agiere entlang der gesetzlichen Bestimmungen und habe ihr Vorgehen mit der Ärztekammer abgestimmt. Zum konkreten Fall Berninger wollte sich die Klinik nicht äußern.
Untererfassung von Impfschäden durch das PEI
Die Betroffene erklärte gegenüber „Multipolar“, sie kenne namentlich mindestens fünf weitere Impfgeschädigte, deren Fälle von der Universitätsklinik Aachen nicht an das PEI gemeldet wurden. Der Mediziner Harald Matthes von der Berliner Charité hatte im April 2022 erklärt, die Untererfassung von Corona-Impfschäden durch das PEI liege bei etwa 70 Prozent. Die Charité hatte sich anschließend von ihm distanziert.
Das „Deutsche Ärzteblatt“ hatte im Jahr 2021 berichtet, dass die Melderate in Österreich zwischen Ende Dezember 2020 und Anfang Juli 2021 bei 3,7 Fällen pro 1.000 Impfdosen und in Großbritannien zwischen Anfang Dezember 2020 und Mitte Juli 2021 bei 3,79 gelegen habe.
In Deutschland hingegen haben die Rate im entsprechenden Zeitraum mit lediglich 1,4 gemeldeten Fällen vermuteter Nebenwirkungen auf 1.000 Corona-Impfdosen deutlich niedriger gelegen. Die Gründe hierfür seien unbekannt, hieß es in dem Bericht. Im Juni 2022 hatten Impfgeschädigte einen „Brandbrief“ an Politik und Leitmedien geschickt. Nach wie vor würden viele Wissenschaftler und Politiker Corona-Impfschäden öffentlich herunterspielen und damit schwerste Erkrankungen der Patienten negieren, heißt es darin.
BSW fordert Untersuchungsausschuss
Andrej Hunko, gesundheitspolitischer Sprecher des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), sagt, dass es eine massive Untererfassung von Impfschäden im Zusammenhang mit COVID-19-Impfstoffen gebe. Zu dieser Auffassung sei man beim BSW nach Gesprächen mit Impfgeschädigten gelangt, erläutert er auf „Multipolar“-Anfrage.
Eine systematische Erfassung von Nebenwirkungen beim PEI sei deswegen unbedingt notwendig, ebenso die Wiederherstellung der inzwischen eingestellten Sicherheitsberichte. „Wir fordern eine umfassende Aufarbeitung der Pandemiepolitik und entsprechend einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss im Deutschen Bundestag.“ Ein solcher Untersuchungsausschuss würde auch das fehlende Sicherheitsprofil der mRNA-basierten Corona-Präparate sowie die Untererfassung von Impfschäden angehen, erklärt er.
Darüber hinaus kritisiert Hunko die „aggressive Kampagne der Bundesregierungen für die sogenannte Corona-Schutzimpfung“. Die Kampagne „war und ist aus meiner Sicht unverantwortlich und auch verfassungswidrig“. Sie habe zudem fundamental der Resolution Nr. 2361 des Europarats vom Januar 2021 widersprochen.
AfD: Aufklärung „dieser schrecklichen Epoche deutscher Gesundheitspolitik“
Martin Sichert, gesundheitspolitischer Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, erklärt auf „Multipolar“-Nachfrage, die anderen Fraktionen im Bundestag hätten „kein Interesse an einer Aufklärung“. Dies sei beispielsweise an der Ablehnung der durch die AfD beantragten öffentlichen Anhörung zur Aufarbeitung der Übersterblichkeit zu erkennen.
Seine Partei habe überdies weitere Anträge zur Thematik Impfnebenwirkungen eingebracht, die abgelehnt worden seien, sagt Sichert. Die Aufklärung „dieser schrecklichen Epoche deutscher Gesundheitspolitik“ sei „dringend erforderlich“.
Der letzte Sicherheitsbericht des PEI zu den COVID-19-Impfstoffen stammt vom 31. März 2023. Auf Anfrage von „Multipolar“ erklärte die PEI-Pressestelle, in allen EU-Mitgliedstaaten seien nachfolgende Verdachtsfälle auf Impfkomplikationen in die Verdachtsfalldatenbank der EMA eingetragen worden.
Auf „Multipolar“-Anfrage an das Bundesministerium für Gesundheit hieß es, die regelmäßigen Sicherheitsberichte seien ein „Sonderformat“ gewesen, das aufgrund der „besonderen Pandemiesituation“ entwickelt wurde. Inzwischen gebe es eine „umfangreiche Datenlage“ zur Sicherheit der COVID-19-Impfstoffprodukte. Das PEI habe daher die Erstellung und Veröffentlichung der Sicherheitsberichte zu COVID-19-Impfstoffprodukten beendet.
Hinweis zum Urheberrecht: Dieser Artikel wurde zuerst beim „Multipolar“-Magazin veröffentlicht.
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