Berlin: Rekord bei illegalen Fahrzeugrennen – bereits mehrere Tote
Im Rahmen der ersten Innenausschusssitzung im neuen Jahr am 13. Januar berichtete Innensenatorin Iris Spranger von einem Anstieg an polizeilich registrierten illegalen Fahrzeugrennen in der Hauptstadt, so die „B.Z.“
Dazu gehören Einzelrennen, Rennen mit mindestens zwei Teilnehmern und Fahrern, die vor der Polizei flüchten. „Die Tatverdächtigen handeln grob verkehrswidrig und rücksichtslos“, so die Politikerin. „Sie gefährden das Leben und die Gesundheit anderer Verkehrsteilnehmer“, zitiert das Springer-Medium die SPD-Politikerin.
Laut ihren Zahlen leitete die Berliner Polizei im Jahr 2024 insgesamt 621 Ermittlungsverfahren ein, also 28 Fälle mehr als 2023 – ein Anstieg von 4,7 Prozent. Davon ging es in 301 Fällen um Autofahrer, die vor Polizeikontrollen flüchteten.
Bei 170 der 621 Fälle ging es um Einzelrennen. Bei ihnen geht es darum, auf einer bestimmten Strecke die höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen. In den restlichen 150 Ermittlungsfällen geht es um Rennen mit zwei Teilnehmern, die gegeneinander antreten und wo es darum geht, wer zuerst ein vorher abgesprochenes Ziel erreicht.
Auffällig ist, dass die Berliner Justizverwaltung vor einer Woche eigene Zahlen zu illegalen Autorennen in Berlin bekannt gab, die allerdings von den jetzt im Innenausschuss vorgestellten abweichen.
Demzufolge wurden im vergangenen Jahr sogar 923 Verfahren als „verbotene Kraftfahrzeugrennen“ erfasst. Im Jahr 2023 waren es 811 – das bedeutet einen Anstieg von 13,8 Prozent.
Darauf angesprochen, erklärte die Berliner Innensenatorin, dass beide Behörden unterschiedlich zählen würden, berichtete „B.Z.“. Sie kündigte wegen der hohen Differenz eine Prüfung an.
Laut der Berliner Staatsanwaltschaft würde es sich dabei häufig um „Koks-Taxis“ handeln, deren Fahrer Drogen im Wagen haben und sie zu Konsumenten transportieren, berichtet „Bild“.
Stadtautobahn bei Rasern beliebt
Laut Spranger seien der Lieblingsort für illegale Rennen die Berliner Stadtautobahnen A100, die A111 und die A113.
In den Augen der verkehrspolitischen Sprecherin der Grünen-Fraktion, Antje Kapek, würden „Rücksichtslosigkeit und Anarchie“ auf Berliner Straßen zunehmen. „Der Höchststand an Raser-Ereignissen, illegalen Autorennen und Fahrerfluchten ist alarmierend und sollte mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden“, zitiert B.Z. die Landespolitikerin.
Laut Paragraf 315d im Strafgesetzbuch drohen bei verbotenen Kfz-Rennen eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren. Wer dadurch andere Menschen oder Sachen von bedeutendem Wert gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Wer vorsätzlich handelt und dabei Leib und Leben gefährdet, dem droht eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.
Noch höhere Strafen sind vorgesehen, wenn dabei ein Mensch getötet oder schwer verletzt wird. Dann beträgt die mögliche Freiheitsstrafe bis zu zehn Jahre. Sollte der Unfallverursacher dabei wegen Mordes verurteilt werden, droht sogar eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Solche Fälle traten in Berlin in den vergangenen Jahren bereits mehrfach auf. So verstarben aufgrund illegaler Fahrzeugrennen beispielsweise ein unbeteiligter 69-jähriger Fahrzeugführer und eine 18-jährige Passantin beim Überqueren der Straße.
Auch 2024 starben mindestens zwei Unbeteiligte durch Raser.
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