Anschläge in Magdeburg und New Orleans weisen auf eklatante Sicherheitsmängel hin
Die jüngsten Anschläge in Magdeburg und New Orleans, welche beide mit Fahrzeugen verübt wurden, werfen Fragen zur Zufahrtsabsicherung bei Veranstaltungen im öffentlichen Raum auf.
Hierfür gibt es zahlreiche Möglichkeiten, denn der Markt von stationären und mobilen Sperren ist nach dem 11. September 2001 und nochmals durch die Anschläge in Nizza und auf dem Berliner Breitscheidplatz im Jahr 2016 förmlich explodiert.
Zahlreiche Hersteller bieten mittlerweile Sicherheitssperren für verschiedene Anlässe und Anforderungen an. Selbst bewegliche Zufahrtssperren können laut Hersteller Fahrzeuge bis zu 18 Tonnen aufhalten.
Das Foto unten zeigt dabei zwei Lösungsansätze. Ganz unten ist eine Sperre auf Rollen, die zur Seite gezogen werden kann, um den Weg für Rettungsfahrzeuge freizugeben. Auf demselben Foto ist eine Variante mit manuell klappbaren Sperrelementen zu sehen. Das heißt, hier wird nichts weggerollt, sondern die hochgestellten Klappen werden, falls eine Durchfahrt für ein Rettungsfahrzeug erwünscht ist, heruntergeklappt. Übrig bleibt dann eine niedrige Rampe, über die auch ein Fahrzeug mit wenig Bodenfreiheit ohne weiteres fahren kann.
Der Vorteil dieser Variante ist, dass auch bei hochgeklappten Sperrelementen Fußgänger, Radfahrer und Rollstuhlfahrer ungehindert die Barriere passieren können, während die Anti-Rutsch-Oberfläche für zusätzlichen Schutz beim Überqueren der mobilen Zufahrtssperre sorgt.
Magdeburg
Trotz zahlreicher Möglichkeiten, öffentliche Zufahrten abzusichern, konnte das Attentat in Magdeburg vom 20. Dezember nicht verhindert werden. Was ist im Sicherheitskonzept schiefgelaufen? Durch die Aussage des Magdeburger Ordnungsdezernenten Ronni Krug und durch Medienberichte ist bekannt, dass der Flucht- und Rettungsweg auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt nicht wie üblich durch Sperren oder Poller abgesichert war. Ein Polizeifahrzeug, das die Zufahrt sichern sollte, stand am Tattag offenbar nicht an seinem vorgesehenen Platz.
Auch eine Stahlkette, die die Zufahrt sichern sollte, wurde nicht genutzt. Diese Sicherheitslücke ermöglichte dem Täter den Zugang zum Weihnachtsmarkt und die Durchführung seiner Todesfahrt, die zu sechs Toten und rund 300 Verletzten führte. Denn rundherum war der Markt durch massive Betonblöcke gesichert, die ein Befahren des Marktes verhinderten.
New Orleans
Auch bei der Todesfahrt in New Orleans mit 14 Toten und über 30 Verletzten hat der Täter eine Sicherheitslücke ausgenutzt: Die ausklappbaren Sperrelemente waren laut FBI an Silvester nicht einsatzfähig, sodass diese den Pick-up-Truck des mutmaßlichen Islamisten bei der Einfahrt ins beliebte Ausgehviertel French Quarter hätten aufhalten können.
Wie ein Video auf „X“ zeigt, blockierte zwar ein Polizeiauto mit eingeschalteter Lichtanlage den Zugang zur Bourbon Street. Jedoch ist zu sehen, dass der Täter mit seinem weißen Pick-up um das Polizeiauto herumfährt und über den Gehweg in die Straße einbiegt, die ins Ausgehviertel führt.
Shamsud Din Jabbar was able to plow onto Bourbon Street from Canal Street in New Orleans, in his pickup truck with an ISIS flag, because the steel barriers weren’t raised.
Government officials need to be fired and indicted for this gross incompetence.pic.twitter.com/aMHmA05aLT
— Paul A. Szypula 🇺🇸 (@Bubblebathgirl) January 1, 2025
More footage from the incident in New Orleans earlier today. The red-haired girl was so lucky to barely escape getting run down. 👀 pic.twitter.com/riQA8oc7Eg
— Randy 🇺🇸 (@Randy_Man_) January 2, 2025
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