Anklage nach Tod von Lehrerin auf A9 – Staatsanwaltschaft geht von Mord aus
In einem der spektakulärsten Kriminalfälle der jüngeren Zeit in Brandenburg hat die Staatsanwaltschaft Potsdam Anklage erhoben. Wie die Behörde in einer Presseerklärung mitteilt, hat sie diese bereits am 2. November eingebracht. Wird sie rechtskräftig, ordnet das zuständige Landgericht das Hauptverfahren vor der Schwurgerichtskammer an. Im Verfahren um den Tod einer Lehrerin auf der A9 am 10. Mai dieses Jahres geht die Staatsanwaltschaft von Mord aus.
Leiche in abgestelltem Wagen am Rande der A9 aufgefunden
Angeklagt sind zwei Männer, die sich seit Juli in Untersuchungshaft befinden. Bei einem sei die Festnahme in Sachsen-Anhalt und bei dem anderen in Schleswig-Holstein erfolgt. In einem Fall lautet der Anklagevorwurf auf Mord, im anderen auf Anstiftung dazu. Als Mordmerkmale nennt die Behörde Heimtücke und niedrige Beweggründe. Die Tat sei mittels einer Schusswaffe ausgeführt worden.
Wann das Hauptverfahren beginnen wird, ist noch ungewiss. Die Verteidigung könnte mögliche Mängel in der Anklageschrift rügen. Aber auch wenn das Gericht die Anklage zugelassen hat, muss die mündliche Hauptverhandlung vorbereitet werden. Ein Beginn ist deshalb Anfang des nächsten Jahres zu erwarten.
A9 zu Fahndungszwecken sogar vorübergehend gesperrt
Am 10. Mai war die Polizei im Landkreis Potsdam-Mittelmark zu einem vermeintlichen Unfallort gerufen worden. Auf dem Standstreifen der Autobahn A9 zwischen Beelitz und Brück war ein Hyundai mit Unfallspuren abgestellt. Die Beamten entdeckten darin die Leiche einer 40-jährigen Lehrerin aus dem nahe gelegenen Brück.
Die Auffindesituation und die Tatortspuren deuteten unmittelbar auf ein Tötungsdelikt hin. Medienberichten zufolge wies das Todesopfer drei Schusswunden im Körper auf und es sollen sich Patronenhülsen vor Ort befunden haben. Es deutete vieles darauf hin, dass der Täter mit der 40-Jährigen im Wagen gesessen hatte.
Eine groß angelegte Fahndung auf und im Umfeld der Autobahn brachte vorerst nichts – obwohl zu diesem Zweck sogar eine Sperrung der A9 veranlasst wurde. Die Beamten setzten Hubschrauber und Hunde ein, zuletzt lobten sie eine Belohnung von 5.000 Euro für entscheidende Hinweise aus.
Nicht der einzige spektakuläre Kriminalfall der jüngsten Zeit mit Brandenburg-Bezug
Im Juli kam es schließlich zu den Festnahmen. Obwohl die Staatsanwaltschaft dies noch nicht offiziell bestätigen wollte, berichteten Medien wie die „B.Z.“ über einen mutmaßlichen familiären Hintergrund. Ähnlich wie im Fall der Geiselnahme auf dem Hamburger Flughafen Anfang des Monats soll ein Sorgerechtsstreit die Gewalttat ausgelöst haben.
Bei den Festgenommenen soll es sich um den Ex-Partner, gleichzeitig Vater eines gemeinsamen Kindes, und einen von diesem angeheuerten Auftragskiller handeln.
Noch keine neuen Erkenntnisse gibt es hingegen in einem anderen möglichen Kriminalfall, dessen Spuren zumindest zum Teil nach Brandenburg geführt hatten. Dort hatte es umfangreiche Suchaktionen nach der im Februar 2019 verschwundenen Rebecca Reusch gegeben. Die damals 15-Jährige hatte in der Wohnung ihrer Schwester in Berlin-Britz übernachtet und sollte von dort aus zur Schule gehen. Dort kam sie jedoch nie an.
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