Anita Moorjani: Sterben um ich selbst zu sein – Heilung an der Urquelle
Unser wahres Wesen, die Essenz unseres Lebens, der Geist, kann niemals krank werden. Diese Erfahrung machen alle Menschen, welche auf einem spirituellen Übungsweg sehr tief in das Geheimnis ihres ursprünglichen Wesens eingedrungen sind, jenseits von Geburt und Tod.
Die bedingungslose Liebe, frei von jeglicher Erwartung, ist die Grundvoraussetzung für das Einswerden mit der Unendlichkeit des Universums.
Anita Moorjani (41 J.) hatte von 2002 – 2006 Lymphdrüsenkrebs im Finalstadium und durchlebte den Prozess ihrer Neugeburt. In ihrem Bestseller „Dying to be me“ (wörtlich: sterben, um ich selbst zu sein) beschrieb sie in sehr eindrucksvollen Worten das Wunder ihrer Heilung.
Das Buch „Dying to be me“ von Anita Moorjani erschien erstmalig im Frühjahr 2012 in New York und wurde über Nacht ein Bestseller. Ebenso die deutsche Ausgabe „Heilung im Licht“ (Arkana, München 2012).
„Bei meiner Erfahrung wurde ich die Quelle, und da war absolute Klarheit. Es gab eine Quelle außerhalb meines eigenen ausgedehnten Gewahrseins. Es fühlte sich an, als umfasste ich die Totalität. Für meine Heilung war kein Glaube an irgendetwas nötig, ich fühlte mich, als würde ich alles erkennen. Überzeugung und Glaube wichen dem Wissen.
Ich weiß, dass die größten Wahrheiten des Universums nicht außerhalb von uns, nicht im Studium der Sterne und Planeten liegen. Sie finden sich tief in unserem Inneren, in der Großartigkeit unseres Herzens, unseres Geistes und unserer Seele. Solange wir nicht verstehen, was uns innewohnt, können wir nicht verstehen, was draußen ist.“
Anita Moorjani wurde am 16. März 1973 in Singapur geboren. Ihre Eltern stammen aus Hyderabad in der pakistanischen Provinz Sindh. Anita ist in der Muttersprache Sindhi groß geworden. Der Großvater war Textilhändler und hatte auf Sri Lanka ein Familienunternehmen, für das ihr Vater arbeitete und viel herumreisen musste. Die ersten zwei Lebensjahre verbrachte sie in der Nähe von Colombo und wuchs dann in Hongkong auf, wo sie bis heute lebt.
Bereits in frühester Kindheit geriet sie in religiöse und kulturelle Konflikte. Sie besuchte eine englische Schule die von katholischen Nonnen geleitet wurde. Mit den Schulkameraden sprach sie Englisch, mit den Nachbarskindern Chinesisch (kantonesisch) und im Elternhaus Sindhi. Sie war sieben Jahre jung, als ihr Schulfreund Joseph sagte: „Du musst Deinen Eltern sagen, dass sie Dich jeden Sonntag in die Kirche mitnehmen müssen, damit Du zu Gott betest, denn sonst kommst Du nicht in den Himmel, wenn Du stirbst. Frag Schwester Mary in unserer nächsten Bibelstunde. Sie kennt ganz gewiss die Wahrheit. Sie weiß, was Gott wirklich will.“
Ihre Mutter beruhigte sie: „Darüber musst Du Dir keine Sorgen machen. Sag einfach allen in der Schule, dass wir Hindus sind; und dass Du, wenn Du ein bisschen älter bist, unsere heiligen Schriften studieren wirst, die Veden. Du wirst einmal lernen, dass wir nach unserem Tod wiedergeboren werden.“
Mit zunehmendem Alter geriet Anita in seelische Ängste und Konflikte, sie wollte kein Hindu-Mädchen sein und verweigerte den Vedanta-Unterricht. Auch widersetzte sie sich ihren Eltern, die sie zu einer arrangierten Ehe überreden wollten. Sie entfremdet sich von ihrem Zuhause, macht eine Berufsausbildung, geht für längere Zeit nach Indien und Großbritannien und bekommt einen Job in Hongkong bei einer französischen Firma für Modeaccessoires. Endlich die ersehnte finanzielle und gesellschaftliche Unabhängigkeit. Die Eltern gaben ihre Bemühungen nicht auf, für Anita den geeigneten Ehemann zu finden.
„In der Firma machte ich erste Karriereschritte und ich musste andere Städte besuchen. Ich genoss meine Freiheit; ich war glücklich und fühlte mich beliebt und erfolgreich, sobald ich mich außerhalb der Grenzen meiner eigenen Kultur bewegte. Die Rolle der traditionellen indischen Hausfrau hatte überhaupt nichts Anziehendes für mich. Doch im Hinterkopf nagte stets das Gefühl, irgendwie unzureichend zu sein, das Empfinden, versagt oder nicht den Standard erreicht zu haben, den man von mir erwartete…“
Durch einen glücklichen Zufall lernt sie 1993, sie ist 20 Jahre jung, in Hongkong einen Sindhi, Danny Moorjani, kennen. „Mit ihm zusammen zu sein war fantastisch und elektrisierend, solche Gefühle hatte ich schon lange nicht mehr erlebt. Das machte mir Angst. Mir war klar, dass eine Eheschließung in der indischen Kultur gemeinhin den Zusammenschluss mit der gesamten Familie bedeutet. Ich hatte Angst, mich auf etwas einzulassen, das ich später bereuen würde. Ich wollte den Mann heiraten und nicht all seine Verwandten dazu, und weil ich unsere Kultur kannte, fürchtete ich mich davor“.
Am Tag nach ihrem 22. Geburtstag erhält sie den Anruf der Mutter, dass ihr Vater gestorben war. Sie ist tief traurig, dass er ihre Hochzeit am 6. Dezember 1995 nicht miterleben konnte. Mit ihrem Ehemann baut sie sich ihr eigenes Leben auf, aber sie spürt den Erwartungsdruck ihrer engsten Umgebung aufgrund ihrer Andersartigkeit. Sie fühlte sich noch nicht bereit, Kinder zu bekommen, obwohl in ihrer Kultur im Moment der Eheschließung für den Nachwuchs gesorgt wird. Trotz eines äußerlich recht unbeschwerten Lebens immer wieder große Gewissenszweifel.
Seins-Zustand – eine überwältigende Erkenntnis
Der 26. April 2002 – sie ist 29 – wird zu einem Schreckenserlebnis: Diagnose Lymphdrüsenkrebs. „Zu meinem Erstaunen wurde ich mir der Präsenz meines sieben Jahre zuvor verstorbenen Vaters bewusst, und es war mir ein unglaublicher Trost, ihn bei mir zu spüren. Ich war mir auch anderer Wesen um mich herum bewusst. Mir wurde klar, dass sie immer da waren und mich mit so viel Liebe umgaben, auch wenn ich mir dessen nicht bewusst war. Das Universum ergibt Sinn, erkannte ich. Ich verstehe endlich – ich weiß, warum ich Krebs habe.
Ich erkannte den wahren Grund meines Daseins. Wer gibt mir all diese Informationen? Ist es Gott? Krishna? Buddha? Jesus? Und dann wurde ich von der Erkenntnis überwältigt, dass Gott kein Wesen, sondern ein Seinszustand ist. Ich sah mein Leben fein und komplex in alles verwoben, was ich bis dato kannte und wusste. Meine gesamte Erfahrung war wie ein einzelner Faden, der durch die gewaltigen, komplexen, farbenprächtigen Bilder einer grenzenlosen Tapisserie gewoben war.
All die anderen Fäden und Farben standen für meine Beziehungen sowie jedes Leben, das ich berührt hatte. Da waren Fäden, die meine Mutter, meinen Bruder, meinen Ehemann und jede andere Person repräsentierten, die je in mein Leben getreten war, egal ob sie nun in einer positiven oder einer negativen Beziehung zu mir stand…“
Dennoch erlebt sie zunächst ein vierjähriges Martyrium mit intensiver medizinischer Versorgung. Am Morgen des 2. Februar 2006 erwachte sie nicht mehr aus dem Morphium-induzierten Schlaf. Sie war in ein Koma gefallen.
Obwohl sie völlig abgemagert war, waren ihr Gesicht, ihre Arme, Hände, Beine und Füße stark angeschwollen. Sie wurde mit der Notfallambulanz in das größte Krankenhaus von Hong Kong gefahren, aber die Ärzte konnten der Familie nur noch sagen, dass der Fall hoffnungslos sei. Ihre Organe begannen, ihre Funktion einzustellen.
Am Nachmittag des 3. Februar, nach 30 Stunden, erwachte Anita wider alle Erwartung aus dem Koma. Sie war bewusstlos in ein Krankenhaus eingeliefert worden, in dem sie noch nie gewesen war, und wurde von einem Ärzteteam behandelt, das ihr gänzlich unbekannt war, aber nach dem Koma überraschte sie alle, indem sie den Namen des Chefarztes nannte und schilderte, welche medizinischen Prozeduren durchgeführt worden waren. Sie konnte auch Gespräche, die außerhalb des Zimmers stattgefunden hatten, fast wörtlich wiedergeben.
Und sie begrüßte ihren Bruder und sagte, sie habe gewusst, dass er komme, da sie ihn bei der Abreise in Indien und im Flugzeug gesehen habe. Sie hatte im außerkörperlichen Zustand alles mitbekommen, und zwar mit einer viel intensiveren und räumlich nicht beschränkten Sinneswahrnehmung!
Innerhalb von drei Tagen nahmen all ihre Organe wieder ihre Funktion auf, die Tumore, teilweise von der Größe einer Zitrone, gingen auffällig zurück und die Schwellungen verschwanden. Als sie wieder zu Kräften kam, unterzogen die Ärzte sie einer Chemotherapie, weil sie nicht glauben konnten, dass die zuvor noch fast tote Patientin tatsächlich geheilt war. Anita ließ es zu, weil sie vollkommen frei von Angst war und den Ärzten eine Chance geben wollte, sich selbst zu überzeugen.
Nach zwei Wochen war auch im Knochenmark und im Lymphsystem nicht die geringste Spur von Krebs mehr zu finden. Die Ärzte suchten jedoch beharrlich nach dem von ihnen diagnostizierten Krebs und versuchten auch Anita zu überzeugen, dass sie nicht geheilt sei: „Nur weil wir keinen Krebs finden können, heißt das nicht, dass er nicht vorhanden ist. Vergessen Sie nicht, dass Sie im Endstadium waren, als sie erst vor wenigen Wochen hier eingeliefert wurden.“
Aber Anita war geheilt, und sie ließ sich von den „Göttern im weißen Kittel“ nicht beirren. Schon bald konnte sie nach Hause zurückkehren und begann nach vier Jahren Krebs ein neues Leben. Heute erfreut sie sich nach wie vor einer guten Gesundheit und ist mit ihrer Botschaft weltweit aktiv.
Unendlichkeit des Lebens – der kleinste Teil ist sichtbar
Sie sah ihren Körper von außen und nahm alles wahr, was mit ihr im Zusammenhang stand. Sie sah keinen Lebensfilm, fühlte sich aber in der Unendlichkeit der universellen Energie geborgen, der bedingungslosen Liebe, die sie als „gegenwärtig“ und „gleichzeitig“ empfand. Und sie sah, dass alle Individuen einzigartig und in ihrer Einzigartigkeit „großartig“ (engl. „magnificent“) sind, Anitas wichtigster Begriff, um ihre spirituelle Selbst-Erkenntnis zu charakterisieren.
„Ich hatte das Gefühl, ewig zu sein, so als hätte ich schon immer existiert und würde immerfort existieren, ohne Anfang und ohne Ende. Ich war von dem Wissen erfüllt, dass ich einfach großartig bin… Ich bin bedingungslos geliebt, aus keinem anderen Grund als einfach deshalb, weil ich existiere.“
Sie spürte, dass das Bewusstsein sich im Körper spiegelt und den Zustand des Körpers bestimmt, und sie erkannte, dass ihr Krebs innerhalb von wenigen Tagen gänzlich verschwinden würde, wenn sie sich entschiede, mit diesem neu erwachten Bewusstsein ins irdische Leben zurückzukehren. So folgte sie der Berufung, in ihren krebsdurchsetzten Körper zurückzugehen.
Sie spürte, dass das, was sie erlebte, für viele Menschen von Bedeutung sein würde. Im Licht ihrer Furchtlosigkeit erkannte sie auch, was der Grund gewesen war, dass sie Krebs bekam: Angst. „Wovor hatte ich Angst? Praktisch vor allem: zu versagen, nicht gemocht zu werden, Menschen zu enttäuschen und nicht gut genug zu sein. Ebenso fürchtete ich mich vor Krankheiten, insbesondere vor Krebs und vor der Behandlung von Krebs. Ich hatte Angst vor dem Leben und noch größere Angst vor dem Sterben.“
Mit der Nahtoderfahrung war diese Angst jedoch schlagartig aufgelöst, so wie sich Dunkelheit auflöst, wenn Licht erscheint, oder wie ein schlechter Traum aufhört, wenn man erwacht. Sie erkannte die Unendlichkeit des Lebens, von dem die gesamte materielle Welt nur ein kleiner und äußerer Aspekt ist.
Das Buch „Dying to be me“ erschien erstmalig im Frühjahr 2012 in New York und wurde über Nacht ein Bestseller. Ebenso die deutsche Ausgabe „Heilung im Licht“.
Anita Moorjani öffnet den Raum für eine authentische spirituelle Erfahrung, die völlig frei von jeglicher Bindung an kulturell-religiöse Prägungen ist. Heilung findet in der hingebungsvollen Erwartungslosigkeit statt, wo sich das Werden in das Sein verwandelt, in die allgegenwärtige bedingungslose Liebe.
31. Mai 2014 EPOCH TIMES – Roland R. Ropers über Bruce Lipton: Das Bewusstsein der Zellen.
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