Afghanistan zu ungemütlich? Illerkirchberg-Vergewaltiger will nach Deutschland zurück

Illerkirchberg scheint einen verurteilten Vergewaltiger nicht mehr loszuwerden. Nach dem Absitzen seiner Haftzeit kam der Mann schon wieder in den Ort zurück. Als er schließlich in seine Heimat Afghanistan abgeschoben worden war, kündigte sein Rechtsanwalt bereits seine Rückkehr an. Nun scheint diese Möglichkeit näherzurücken. Wird der Straftäter zu seiner Freundin und einem gemeinsamen Kind zurückkehren? Die Entscheidung steht noch aus.
Titelbild
Ein Flugzeug der Ariana Afghan Airlines beim Start vom Flughafen in Kabul 2021 (Symbolbild).Foto: WAKIL KOHSAR / AFP über Getty Images
Von 15. März 2025

Illerkirchberg ist eine kleine Gemeinde im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg, nahe der bayerischen Grenze. Bereits zweimal mussten die knapp 5.000 Einwohner in ihrem Ort ein schweres Verbrechen erleben. Im Dezember 2022 ermordete ein Asylbewerber aus Eritrea (27) ein Mädchen (14) auf dem Schulweg und verletzte ein weiteres Mädchen (13) schwer. Im Juli 2023 wurde der Täter zu lebenslanger Haft verurteilt.

Der andere Fall ereignete sich 2019. Damals erschütterte eine Gruppenvergewaltigung den beschaulichen Ort – und dieser Fall kommt nun wieder in den Medien auf. Eine Gruppe Migranten hatte damals ein angetrunkenes Mädchen (14) in der Halloweennacht in eine örtliche Asylunterkunft gelockt und ihr Drogen in Getränke gemischt verabreicht. Eine Nacht der Vergewaltigungen folgte. Doch nun will einer der damaligen Vergewaltiger, der nach der Haftzeit 2024 nach Afghanistan abgeschoben wurde, wieder nach Deutschland zurück – trotz sechsjähriger Einreisesperre. Denn hier soll er eine Freundin haben – und mit ihr ein gemeinsames Kind.

Epoch Times fragte beim Stuttgarter Justizministerium zum Stand der Dinge nach. Eine Antwort war bis zur Veröffentlichung des Artikels noch nicht eingegangen.

Milde Urteile stoßen auf Unverständnis

Bei dem Prozess im Sommer 2020 wurden zwei Jugendliche (16, 17) zu jeweils zwei Jahren und drei Monaten Jugendstrafe verurteilt – einer wegen Vergewaltigung und gefährlicher Körperverletzung, der andere wegen dreifacher Vergewaltigung. Zwei weitere Personen, Männer im Alter von 25 und 27 Jahren, wurden zu jeweils zwei Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt – wegen Vergewaltigung beziehungsweise wegen Beihilfe zur Vergewaltigung und gefährlicher Körperverletzung. Die vier Straftäter kamen aus dem Irak und Afghanistan nach Deutschland.

Das Verfahren gegen einen ebenso angeklagten 15-jährigen Iraner, der mit dem Mädchen zuvor bereits befreundet gewesen sein soll, wurde nach Verständigung auf einen Täter-Opfer-Ausgleich eingestellt. Die milden Urteile aufgrund eines „Deals“ – schnelles Geständnis gegen Strafmilderung – enttäuschten sowohl den Opferanwalt, als auch die Mutter des Mädchens: „Es gibt aus Sicht von uns Eltern keine Gerechtigkeit“.

Nach der Haft wieder in Illerkirchberg untergebracht

Im Dezember 2022 berichteten Medien, dass einer der Vergewaltiger, ein Afghane, aufgrund der Sicherheitslage in Afghanistan nicht abgeschoben werden konnte. Ein Karlsruher Gericht hob die Abschiebehaft auf und Mohtajar N. wurde – zum Unwillen der Gemeinde – wieder in Illerkirchberg untergebracht.

Zehn Monate zuvor hatte bereits Landesjustizministerin Gentges (CDU) in einem Schreiben an Nancy Faeser die Abschiebung des Afghanen gefordert, der „aus polizeilicher Sicht ein hohes Gefahrenpotenzial für die Begehung weiterer Sexualstraftaten zum Nachteil unbekannter junger Frauen“ bedinge.

Eine Freundin, eine Schwangerschaft – und abgeschoben

Nachdem die Abschiebung in seine Heimat 2024 doch geglückt, der Afghane mit einem Startgeld von 1.000 Euro nach Afghanistan abgeschoben worden war, kündigte der Anwalt des inzwischen 32-jährigen Mohtajar N. an, dass dieser wiederkommen werde. Die Freundin des Afghanen soll zu diesem Zeitpunkt mit einem Kind von ihm schwanger gewesen sein. Der Rechtsanwalt des Afghanen, der Medien zufolge mit dem Flüchtlingsrat Ulm/Alb-Donau-Kreis kooperiere, habe die Behörden kritisiert, dass der Mann trotz der Schwangerschaft der Freundin abgeschoben worden sei. Das Justizministerium hatte jedoch das „besonders schwere Ausweisinteresse“ stärker bewertet, denn der Mann gelte als „rückfallgefährdeter Sexualstraftäter“, hatte ein Ministeriumssprecher erklärt.

Kurz nach seiner Abschiebung in sein Heimatland Afghanistan hatte es sein Anwalt im Gespräch mit unserer Redaktion angekündigt: Mohtajar N., der wegen Vergewaltigung einer 14-Jährigen im Jahr 2019 in Illerkirchberg verurteilt wurde, „wird wiederkommen“. Laut einem aktuellen Bericht von RTL, wonach Reporter offenbar mit dem Afghanen sprechen konnten, ist der 32-Jährige weiterhin davon überzeugt, mithilfe seines Anwalts diese Ankündigung in die Tat umzusetzen. Mit einer weinerlichen Stimme wird er in einem Video mit den Worten wiedergegeben: „Ich will zu meinem Kind, ich will für meine Frau da sein.“

In den Jahren vor der erneuten Machtübernahme der Taliban in Kabul wurden aus Deutschland ausschließlich Männer per Sammelcharter nach Afghanistan abgeschoben, so wie auch auf diesem Flug im Jahr 2019.

In den Jahren vor der erneuten Machtübernahme der Taliban in Kabul wurden aus Deutschland ausschließlich Männer per Sammelcharter nach Afghanistan abgeschoben, so wie auch auf diesem Flug im Jahr 2019. Foto: Michael Kappeler/dpa



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