Spaß-Vögel zu Gast bei „Ostdrossel“ – Kamera im Futterhäuschen zeigt süße Gartenbesucher
Vor über 200 Jahren sagte ein Schweizer Pfarrer: „Die Krone der Natur ist die Liebe. Nur durch sie kommt man ihr nahe.“ Lisa, die 2012 von Deutschland nach Michigan gezogen ist, kann dies nur bestätigen. Sie war aus Liebe in die USA gezogen, hatte aber nie damit gerechnet, sich auch in ihre wilden Nachbarn zu verlieben. Vögel, Streifenhörnchen, Murmeltiere und andere sind Dauergäste in ihrem Garten.
Wie jede neue Beziehung wollte sie jeden Moment festhalten. Also fing sie an, Fotos zu machen. „Es gab so viel Farbe und Vielfalt, anders als ich es im Stadtleben gewohnt war“, sagte sie zu The Dodo. „Ich wollte sie mit meiner Familie in Deutschland teilen und so begann ich Vögel zu füttern und zu fotografieren.“
Dank Eigenbau mitten drin statt nur dabei
Die gebürtige Deutsche aus Sachsen-Anhalt begann mit einer DSLR-Kamera und erprobte einige andere Möglichkeiten, Vögel hautnah zu erfassen. Bald erkannte sie jedoch, dass sie, wenn sie geheime Momente bekommen wollte, ihre eigene „Futter-Kamera“ bauen musste.
Jeden Abend überprüfte sie ihre Fotos und Videos. Sie war tief beeindruckt von den einzigartigen Verhaltensweisen und Ausdrucksformen der Tiere um ihr Zuhause herum. Sie sah Vögel, die sie noch nie zuvor gesehen hatte, wie den „exotischen“ Kolibri.
Bald beobachtete sie, wie ganze Vogelfamilien ihre Jungen aufzogen. Ihre Fütterung wurde sogar zu einem zentralen Teil der heranwachsenden Jungvögel.
„Ich habe in meinem Garten einen Nistkasten für die Rotkehlhüttensänger aufgestellt, in dem auch eine Kamera eingebaut ist, und ich beobachte sie seit einigen Jahren beim Bau ihrer Nester und beim Aufziehen ihrer Babys“, sagte Lisa. „Sie sind etwas Besonderes für mich, und am tollsten ist es, wenn die Babys groß genug sind, dass die Eltern sie in den Garten bringen und ihnen zeigen, wo man Mehlwürmer findet.“
Seltene Besucher auf der Durchreise
Eine von Lisas Lieblingszeiten ist die Zeit der Vogelwanderung. Zu dieser Zeit beobachtet sie besonders gern die Aufnahmen ihrer Kameras um ihr Grundstück herum. „Man weiß nie, wer auftauchen könnte“, sagte sie.
„Einmal gab es einen Sommertangar (Piranga rubra), dann einen Kiefernwaldsänger (Setophaga pinus) und weitere solcher Vögel. Sie sind nur auf der Durchreise und es ist aufregend, sie zu sehen.“
Doch es waren nicht nur die Vögel, die auf einen Imbiss bei ihr vorbeischauten: „Das Streifenhörnchen ist ein relativ neuer Gast, ich liebe das Opossum, [und] das Murmeltier ist ein langjähriger Bewohner“, bemerkte sie. „Es gibt auch jedes Jahr eine Familie von Stinktieren.“
Lisa, die ihre süßen Schnappschüsse mit anderen Vogelliebhabern teilen wollte, veröffentlichte ihre Fotos bei einer lokalen Vogelgruppe, richtete einen Instagram-Account und eine Facebook-Seite unter dem Namen „Ostdrossel“ ein und richtete einen eigenen Blog ein. Es dauerte nicht lange, bis ihre Fotos viral wurden.
„Die Vögel zu beobachten und meinen Garten auf natürliche und tier- und vogelfreundliche Weise zu bearbeiten, ist etwas, das mich beruhigt und mich in diesen chaotischen Zeiten ausgleicht“, sagte Lisa.
„Die Tatsache, dass meine Fotos und Videos die gleiche Wirkung auf andere Menschen zu haben scheinen, ist ein wunderbarer Bonus.“
Mehr mit der Natur verbunden
Das Projekt habe ihr nicht nur geholfen, mehr Kontakt mit ihrer Wahlheimat zu haben, sondern es macht sie auch sensibler für die Wesen, die sie außerdem bewohnen.
„Das ganze Hobby mit den Vögeln hat mir geholfen, unsere Auswirkungen auf die Natur besser zu verstehen“, sagte Lisa. „Und ich wollte wissen, was ich tun kann, um sie zu erhalten.“
Auf Nachfrage von Epoch Times, welche Vogelart ihre liebste sei, konnte Lisa keine spezielle Art nennen, da sie von allen fasziniert ist. „Es fällt mir schwer, einen Lieblingsvogel zu benennen, wenn ich ehrlich bin. Ich finde sie alle irgendwie toll“, so Lisa.
„Die Kardinäle sind toll, die sind mir mit als Erstes aufgefallen. Im Frühling und Sommer ist es immer aufregend, wenn die Baltimoretrupiale auftauchen. Die kriegen Traubengelee und Orangenspalten und fliegen im Herbst wieder gen Süden. Die Rosenbrust-Kernknacker sind auch toll, die sind sehr gelassen und sehen besonders schön aus, wenn sie Teenager sind“, ergänzte sie.
„Dann sind da natürlich die Spechte, davon haben wir hier mehrere. Der Carolinaspecht ist einer meiner Lieblinge, weil er auf Fotos immer witzig aussieht. Den haben wir Peanut genannt.“
Ein gutes Vorbild
Eine besondere Beziehung besitzt Ostdrossel aber auch zum „Estearn Bluebird“ (Sialia sialis, Rotkehlhüttensänger). Als sie das erste Mal nach seinem deutschen Namen suchte, erhielt sie fälschlicherweise die Übersetzung „Ostdrossel“.
Dennoch empfand sie eine Zuneigung zu dem Namen, da er in gewisser Weise ihre Herkunft und einen Teil ihrer selbst als „Ossi“ widerspiegelt. „Irgendwie stand Drossel für mich auch für ‚quasseln‘ oder eben viel reden, und das mache ich auch gerne und so hat das eben irgendwie gut gepasst.“
Angesichts ihrer einzigartigen Bilder wird der Namen aber zur Nebensache. Mit ihrer Art, mit viel Liebe seiner Umwelt und der Natur zu begegnen, zeigt uns Ostdrossel Lisa wie schön und schützenswert die Natur ist – überall wo wir sind. (ts)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion