US-Lebensversicherung berichtet von über 40 Prozent Übersterblichkeit

Das Jahr 2021 hat in vielen Ländern offenbar eine Übersterblichkeit verursacht. Dies scheint nun auch der CEO einer US-Lebensversicherung zu bestätigen, der in einem Bericht von 40 Prozent mehr Todesfällen bei Menschen im Alter von 18 bis 64 spricht.
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Lebensversicherung. (Symbolbild)Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn/dpa/dpa
Von 5. Januar 2022

Bereits seit längerer Zeit ist eine erhöhte Sterblichkeit parallel zu den Impfkampagnen zu beobachten. Geäußert hat sich diese Übersterblichkeit einerseits durch Covid-Erkrankungen mit letalem Ausgang unmittelbar nach der Impfung und anderseits durch Sterbefälle als Nebenwirkungen.

In den Auswertungen der von den Statistikbehörden gemeldeten Sterbezahlen ist bei Ländern wie Großbritannien, Deutschland, Israel oder Österreich im Jahr 2021 gegenüber 2020 Übersterblichkeit erkennbar. Dies scheint nun auch eine Studie zu bestätigen, die als Preprint bei Researchgate veröffentlicht und noch nicht peer-reviewt wurde.

40 Prozent Übersterblichkeit zwischen 18 und 64

Laut Scott Davison, Chef des in Indianapolis ansässigen Versicherungsunternehmens OneAmerica, ist die Sterblichkeitsrate bei Menschen im erwerbsfähigen Alter im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie um erstaunliche 40 Prozent gestiegen.

„Wir erleben derzeit die höchsten Todesraten, die wir in der Geschichte dieser Branche je gesehen haben – nicht nur bei OneAmerica“, sagte Davison während einer Online-Pressekonferenz. „Die Daten sind für alle Akteure in diesem Geschäft konsistent“. [Anm. d. Red.: Die Quelle ist aufgrund der DSGVO nicht über einen europäischen Server aufrufbar. Das Video der Pressekonferenz ist über den Direktlink verfügbar.]

OneAmerica ist ein 100-Milliarden-Dollar-Versicherungsunternehmen, das seinen Hauptsitz seit 1877 in Indianapolis hat. Das Unternehmen verkauft Lebensversicherungen, einschließlich Gruppenlebensversicherungen an Arbeitgeber in diesem US-Bundesstaat.

Davison sagte, dass der Anstieg der Todesfälle eine „riesige, riesige Zahl“ darstellt. Zudem sterben nicht ältere Menschen, sondern „hauptsächlich Menschen im arbeitsfähigen Alter von 18 bis 64“ – jene Zielgruppe, die Gruppenlebensversicherungen bei OneAmerica abgeschlossen haben.

„Und was wir gerade im dritten Quartal [2021] gesehen haben und was sich im vierten fortsetzt, ist, dass die Sterberaten um 40 Prozent höher sind als vor der Pandemie. Um Ihnen eine Vorstellung davon zu geben, wie schlimm das ist: Eine Katastrophe, die nur einmal in 200 Jahren auftritt, bedeutet etwa einen Anstieg von 10 Prozent gegenüber der Zeit vor der Pandemie. Also sind 40 Prozent einfach unerhört.“

Davison war einer von mehreren Wirtschaftsführern, die während einer digitalen Pressekonferenz am 30. Dezember 2021 sprachen, welche von der Handelskammer in Indiana organisiert wurde.

Todesfälle mit/wegen COVID-19 eher selten

Die meisten der gemeldeten Todesfälle werden nicht als COVID-19-Todesfälle eingestuft, erklärte Davison weiter. „Die Daten zeigen uns, dass die Todesfälle, die als COVID-Todesfälle gemeldet werden, die tatsächlichen Todesfälle bei Menschen im arbeitsfähigen Alter durch die Pandemie stark unterschätzen. Es sind vielleicht nicht alle COVID-Todesfälle auf dem Totenschein vermerkt, aber die Zahl der Todesfälle ist einfach sehr, sehr hoch.“

Die wöchentlichen Zählungen der CDC spiegeln die Informationen auf den Totenscheinen wider, wobei Verzögerungen von bis zu acht Wochen oder mehr auftreten können. Diese zeigen, dass es in der Kalenderwoche 44 (1. bis 7. 11. 2021) in Indiana weit weniger Todesfälle durch COVID-19 gab als vor einem Jahr – nämlich 195 statt 336. Gleichzeitig gab es geringfügig mehr Todesfälle durch andere Ursachen – nämlich 1.350 statt 1.319.

Betroffen waren dabei jedoch Menschen aller Altersgruppen, während sich die von Davison angeführten Informationen auf Menschen im arbeitsfähigen Alter bezogen.

Er sagte weiter, dass das Unternehmen gleichzeitig einen „Aufschwung“ bei den Invaliditätsansprüchen feststelle. Dabei handelte es sich zunächst um kurzfristige Invaliditätsansprüche, während jetzt ein Anstieg bei den langfristigen Invaliditätsansprüchen zu verzeichnen sei.

„Wir gehen davon aus, dass sich die Kosten für OneAmerica auf weit über 100 Millionen Dollar belaufen werden, und dies ist unser kleinster Geschäftsbereich. Das hat also enorme Auswirkungen“, so Davison. Die Kosten würden an die Arbeitgeber, die Gruppenlebensversicherungen abschließen, in Form höherer Prämien weitergegeben.

Mehr Krankheiten und Krankenhauseinweisungen von Nicht-Covid-Fällen

Auf der gleichen Pressekonferenz, auf der Davison sprach, sagte Brian Tabor, der Präsident der Indiana Hospital Association, dass die Krankenhäuser im ganzen Bundesstaat von Patienten „mit vielen verschiedenen Erkrankungen“ überschwemmt werden. Zudem habe sich „leider die Gesundheit der durchschnittlichen Einwohner von Indiana während der Pandemie verschlechtert.“

Als Antwort auf eine weitere Frage sagte er, dass er keine Aufschlüsselung darüber habe, warum so viele Menschen im Bundesstaat ins Krankenhaus eingeliefert werden – wegen welcher Bedingungen oder Beschwerden. Er sagte jedoch, dass die von Davison genannte außerordentlich hohe Übersterblichkeit mit dem übereinstimmt, was die Krankenhäuser im Bundesstaat beobachten.

Die Zahl der Krankenhauseinweisungen im Bundesstaat ist jetzt höher als vor der Einführung des COVID-19-Impfstoffs vor einem Jahr und sogar höher als in den letzten fünf Jahren, sagte Dr. Lindsay Weaver, Indianas oberste Gesundheitsministerin, auf einer Pressekonferenz mit Gouverneur Eric Holcomb.

Nur 8,9 Prozent der Betten sind auf den Intensivstationen in den Krankenhäusern des Bundesstaates verfügbar, ein Tiefstand für dieses Jahr und niedriger als zu jedem anderen Zeitpunkt während der Pandemie. Die Mehrheit der Intensivbetten wird jedoch nicht von COVID-19-Patienten belegt. Diese belegen nur 37 Prozent. 54 Prozent der Intensivbetten werden von Menschen mit anderen Krankheiten oder Leiden belegt.

Das Online-Dashboard des Bundesstaates zeigt, dass der gleitende Durchschnitt der täglichen Todesfälle durch [mit] COVID-19 weniger als die Hälfte des Wertes von vor einem Jahr beträgt. Auf dem Höhepunkt der Pandemie vor einem Jahr (29. 12. 2020) starben 125 Menschen an einem einzigen Tag. In den letzten drei Monaten war die höchste Zahl der Todesfälle an einem Tag (13. 12. 2021) 58.

Der Wissenschaftsjournalist Dr. Peter F. Mayer betreibt die Webseite tkp.at und schreibt über aktuelle Ereignisse in Wissenschaft, Technik und Politik.

Der Artikel erschien zuerst auf dem Blog von Dr. Peter F. Mayer: CEO der US-Lebensversicherung OneAmerica berichtet über 40% Übersterblichkeit – Update mit Videostatement.



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