Preis des Herbstes – Von Martin Greif

Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber
Mag der Sturm den Wald entlauben, steht der Winter vor der Tür, Zeit der Nüsse, Zeit der Trauben, sei gepriesen für und für.Foto: Andreas Rentz/Getty Images

Preis des Herbstes

Schönste Zeit im ganzen Jahre,

Tage vor dem ersten Schnee,
Wolkenlose, sonnenklare,
Euch gebührt des Preises Höh‘.

Wohl an Blumen müßt ihr darben,
Tückisch kalter Nächte Raub,
Doch es malt mit bunten Farben
Herbst das reichgestufte Laub.

Purpurn glänzt die Hagebutte,
Und aus Beeren, groß und klein,
Träuft in die bereite Butte
Bläßlichrot der süße Wein.

Apfelmostes Mittelgüte
Macht dem Obst uns zugetan,
Holder noch als ihre Blüte
Lacht die volle Frucht uns an.

Pflaumen, Äpfel, Birnen, Quitten,
Die uns vom belad’nen Baum
In den Schoß die Zweige schütten –
Ihren Reichtum birgst du kaum!

Mag der Sturm den Wald entlauben,
Steht der Winter vor der Tür,
Zeit der Nüsse, Zeit der Trauben,
Sei gepriesen für und für.

Martin Greif  (1839- 1911)



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