Im Grünen zu singen – Von Hugo von Hofmannsthal
Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber
Im Grünen zu singen
War der Himmel trüb und schwer,
Voneinander abgeschnitten!
Aber das ist nun nicht mehr:
Lüfte fließen hin und her;
Und die ganze Welt inmitten
Glänzt, als ob sie gläsern wär.
Sterne kamen aufgegangen,
Flimmern mein – und deinen Wangen,
Und sie wissens auch:
Stark und stärker wird ihr Prangen;
Und wir atmen mit Verlangen,
Liegen selig wie gefangen,
Spüren eins des andern Hauch.
Hugo von Hofmannsthal (1874 – 1929)
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