Die Nacht – Von Hermann von Gilm

Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber
Titelbild
Aus dem Walde tritt die Nacht, an den Bäumen schleicht sie leise, schaut sich um im weiten Kreise – Nun gib acht!Foto: iStock
Epoch Times19. Februar 2019

Die Nacht

Aus dem Walde tritt die Nacht,

An den Bäumen schleicht sie leise,
Schaut sich um im weiten Kreise –
   Nun gib acht!

Alle Lichter dieser Welt,
Alle Blumen, alle Farben
Löscht sie aus und stiehlt die Garben
   Weg vom Feld.

Alles nimmt sie, was nur hold;
Nimmt das Silber weg des Stromes,
Nimmt vom Kupferdach des Domes
   Weg das Gold.

Ausgeplündert steht der Strauch –
Rücke näher! Seel‘ an Seele,
O die Nacht, mir bangt, sie stehle
   Dich mir auch.

Hermann von Gilm  (1812 – 64)

https://www.youtube.com/watch?v=vndbrQDX5nQ



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