Ex-Sprecher: Die Queen ist schüchtern
„Sie ist als Person eher zurückhaltend“, sagte Anson, der in den 1990ern sieben Jahre lang ihr Sprecher war, kurz vor dem Staatsbesuch der Queen in Deutschland vom 23. bis zum 26. Juni. Sie habe aber „natürlich jahrzehntelang geübt, Königin zu sein und ihre öffentlichen Pflichten zu erfüllen“.
Bei öffentlichen Anlässen sei sie darum nicht schüchtern, „aber sie ist kein Mensch, der ununterbrochen redet, sie reflektiert sehr viel und macht sich viele Gedanken über das, was sie sagt und passt auf, sich nicht auf eine Seite zu stellen“.
Privat sei die Queen sehr bodenständig, sagte Anson, der auch im berüchtigten „annus horribilis“, dem Schreckensjahr 1992, königlicher Pressesprecher war, in dem Windsor Castle brannte und die Ehekrise von Charles und Diana öffentlich wurde. „Es war eine Zeit, in der das Medieninteresse enorm war. Ich musste die jeweilige Story des Tages mit ihr durchsprechen.“
Dass sie vorzeitig von ihrem Amt zurücktreten und ihrem Sohn Charles das Feld überlassen könnte, daran glaubt Anson nicht. „Ihr Sinn für Pflichterfüllung ist sehr stark ausgeprägt – weil sie das von ihrer Familie so geerbt hat, weil sie sehr religiös ist und weil der Job ihr wirklich Spaß macht. Ich meine, sie ist 89 Jahre alt und hat immer noch 350 Verpflichtungen im Jahr.“
Ein Workaholic sei sie aber keinesfalls. „Sie liebt ihre Pferde und ihre Hunde. Aber sie stammt aus einer Generation, in der man seine Aufgabe erfüllt, wenn man sich einmal dazu verpflichtet hat.“
Die Familie sei der Königin sehr wichtig – und nach gemeinsamen Grillfesten übernehme sie auch mal den Abwasch. Und wenn sie auf Staatsbesuchen ist – wie in der kommenden Woche in Deutschland – dann genehmige sie sich abends nach getaner Arbeit mit ihrem Mann Prinz Philip gern einen Drink. Sie mag Martini, ihr Gatte Bier, sagte Anson.
(dpa)
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