Eleganz und Anmut: Designerin bevorzugt feminine Kleidung

„Klassisch-dezente Mode ist für alle da […] [Sie ist] keine Einschränkung [...], sondern eine wohl überlegte Wahl, die wir mit Würde präsentieren.“
Titelbild
Foto und Illustration: Epoch Times, Maxim and Rebecca Lord
Von und 13. Juli 2024

In einer Welt, in der freizügige und provokante Kleidung dominiert, ist die Mode von Rebecca Lord wahrlich eine Ausnahmeerscheinung. Die 32-jährige Bloggerin und Hausfrau hat sich durch ihren Blog „Modest Fashion“ einen Namen gemacht und inspiriert Frauen weltweit dazu, bewusst einen anderen Stil zu wählen. Mit einer Vorliebe für weite Röcke und maßgeschneiderte Oberteile zeigt sie auf ihrem Blog und auf Instagram (@rebecca_lord_art), wie Mode zur Selbstentfaltung und zum Ausdruck innerer Werte beiträgt.

„Ich glaube an eine wahrhaftige Weiblichkeit, die ein natürlicher, grundlegender Charakterzug ist, der einer Frau von Gott verliehen wird“, sagt Lord in einem Interview mit der Epoch Times. „Dies ist eben genau das, was eine Frau von einem Mann unterscheidet.“

Bewusste Entscheidung

Die junge Modedesignerin meint, dass die traditionellen weiblichen Tugenden wie Sanftheit, Zärtlichkeit und Fürsorglichkeit sowie die altmodischen, komplementären Unterschiede zwischen Männern und Frauen in Vergessenheit geraten seien. Die moderne Mode mit ihren Unisex-Stilen neige nicht nur dazu, „die Einzigartigkeit eines Individuums auszulöschen“, sagt Lord, sondern auch dazu, die beiden Geschlechter gleichzuschalten, indem sie die Grenzen zwischen einem Mann und einer Frau verwische.

Dabei ist sie überzeugt, dass ihr Glaube und ihre Erziehung ihr Erscheinungsbild maßgeblich prägen. Es stimmt sie hoffnungsfroh, wenn sich junge Frauen für eine schlichte, feminine Mode entscheiden anstatt für auffällige, knappe Schnitte. Dabei betont sie, dass kein spezifischer Glaube notwendig sei, um einen eleganten, formschönen und doch unaufdringlichen Stil zu bevorzugen.

„Klassische Mode steht jedem“, sagt die Designerin und fügt hinzu, dass es eines Tages gesellschaftlich erkannt werden wird, dass „schlichte Eleganz keine Einschränkung, sondern eine wohlüberlegte Wahl ist, die wir mit Würde präsentieren.“

Die junge Designerin begann ihre Modelinie 2016 online zu stellen und inspiriert seither weltweit Frauen, sich femininer zu kleiden. Foto: Maxim und Rebecca Lord

Traditionell erzogen

Ursprünglich in Kiew, Ukraine, geboren, zog Rebecca Lord als Teenager mit ihrer Familie nach Israel. „Ich wuchs in einer religiösen Familie auf. Meine Eltern erzogen mich liebevoll und verkörperten auf eine beispielhaft gute und gesunde Weise Männlichkeit und Weiblichkeit. Dies hat zweifellos einen tiefgreifenden Einfluss auf meine Weltanschauung, meine moralischen Werte und meine Wahrnehmung der Geschlechterrollen gehabt“, erzählt sie.

Lord studierte Psychologie und Sozialwissenschaften. Doch schon früh entwickelte sie ihre Liebe zur Mode und erlernte autodidaktisch das Schneiderhandwerk. Zehn Jahre lang entwarf und nähte sie Kleidung, ehe sie sich entschloss, ihre Leidenschaft zur Berufung zu machen und eine formale Ausbildung zu absolvieren. Heute ist sie verheiratet, führt den Haushalt mit Hingabe und liebt es, Kleider zu entwerfen und zu modeln.

Für sie ist die Rückbesinnung auf traditionelle Werte der Schlüssel zu einem schönen und harmonischen Leben. „Ich glaube an Gott“, sagt sie. „Dieser Glaube hilft mir, stets an mir zu arbeiten und meinen Charakter zu verbessern. Er verleiht mir die Kraft, in dunklen Zeiten nicht aufzugeben, und lässt mich an den Werten Güte, Freundlichkeit und Liebe festhalten.“

Rebecca Lord ist überzeugt, dass die Art und Weise, wie sich ein Mensch kleidet, den Zustand seiner inneren Welt widerspiegelt. Foto: Maxim und Rebecca Lord

Foto: Maxim und Rebecca Lord

Grundregeln dezenter Mode

Rebecca Lords Entwürfe sind eine Hommage an vergangene Epochen wie die Renaissance und die Romantik sowie die Mode der 1950er- und 1960er-Jahre. Diese Zeiten, so erklärt sie, betonten die „Zartheit und Schönheit“ der Frau. In diesen historischen Epochen sei die weibliche Kleidung noch von Werten wie „Zurückhaltung, Pietät und Diskretion“ geprägt gewesen.

In Bezug auf den Namen Ihrer Mode „Modest Fashion“ (wörtlich: bescheidene Mode) sagt sie: „Bescheidenheit bedeutet für mich unaufdringliches, würdevolles Verhalten und Reinheit der Gedanken und Handlungen, die bei den Menschen in der Umgebung keine obszönen Gedanken hervorrufen.“

Ihre Art, sich zu kleiden, ist sehr weiblich und kreativ, folgt jedoch bestimmten Prinzipien. Ihre Regeln für dezente Kleidung lauten: kein zu tiefes Dekolleté; Ärmel, die unterhalb des Ellenbogens enden; Röcke, die die Knie nicht freilegen; bedeckte Schultern, Bauch und Rücken; keine durchsichtigen Stoffe ohne eine Schicht darunter und keine eng anliegenden Kleider, die sich wie eine zweite Haut anfühlen.

Ihr Lieblingsschnitt ist ein tailliertes Oberteil mit Ärmeln, das sie mit einem gerafften Rock in A-Linie kombiniert. Die vollkommene schlichte Garderobe müsse nicht teuer sein, bemerkt sie und rät anderen Frauen, bei den vielen „erstaunlichen“ kleinen Marken zu suchen, die sich auf diesen Stil spezialisiert haben und auf nachhaltige Produktion und natürliche Stoffe Wert legen. Auch bei vertrauenswürdigen Secondhandläden könne man fündig werden.

Was die Mode der Männerkleidung betrifft, so ist für Lord ihr Mann vorbildhaft. Ihr Statement: „Er kleidet sich stets sehr stilvoll und bescheiden.“

Kleidung spiegelt die innere Welt wider

Im Jahr 2016 begann Rebecca Lord, ihre Reise in die Welt der dezenten Mode online zu teilen. Auf ihrer Instagram-Seite @rebecca_lord_art postet sie historische und selbst genähte Outfits. Außerdem gründete sie ihren eigenen Blog RebeccaLordArt.

Die meisten Frauen reagierten positiv, aber es gab auch kritische Stimmen. Mit der Zeit merkte sie, dass sie ihre Gedanken am liebsten in einem kleinen Kreis von Gleichgesinnten teilt. Heute erfährt sie fast ausschließlich ehrliche Begeisterung, Interesse und Zustimmung.

Für Lord bedeutet das Tragen einer respektvollen und zurückhaltenden Kleidung nicht nur, dass sie eine entsprechende Haltung bei anderen fördert, sondern der Trägerin auch eine besondere Form von innerer Harmonie verschafft.

„Unsere Kleidung spiegelt unsere innere Welt wider“, erklärt sie. „Vor allem sollte man sich in seiner Kleidung stimmig fühlen. Die Garderobe sollte anmutig auf persönliche Vorlieben und Prinzipien verweisen […], denn das Gesamtbild ist entscheidender als die Schönheit von Gesicht und Figur.“

Foto: Maxim und Rebecca Lord

Foto: Maxim und Rebecca Lord

Bescheidenheit ist keine Einschränkung

Nostalgie sei definitiv wieder in Mode, sagt die Modeschöpferin. Das gestiegene Interesse an alten Filmen, Märchen und dem Landhausstil sowie die Romantik eines einfachen, bescheidenen Lebens zu Hause seien klare Anzeichen dafür. Für Lord ist eine dezente Mode jedoch weit mehr als nur eine vorübergehende Modeerscheinung.

Sie weist darauf hin, dass sich viele Frauen allmählich für eine klassisch-schlichte Kleidung entscheiden, weil sie die sexuell überladenen Trends der 1990er- und 2000er-Jahre satthaben. Soziale Netzwerke spielen ebenfalls eine Rolle bei der Popularität der „bescheidenen Mode“. Denn so können Frauen mit unterschiedlichem Lebenshintergrund ihre persönlichen Stile und Visionen teilen und andere inspirieren.

In einem ihrer Blogbeiträge hebt Lord hervor, dass dezente Mode nicht mehr als Symbol der Unterdrückung oder Herabsetzung der Frauenrechte angesehen werden sollte. Im Gegenteil: Viele Frauen entscheiden sich bewusst für Kleidungsstücke, die mehr Haut bedecken, weil sie sich darin „wohler und selbstbewusster fühlen“.

„Eine Frau ist eine eigenständige Persönlichkeit mit individuellen Einstellungen und Weltanschauungen, eine aktive Einheit, die ein bewusstes Leben führt. Ihre Kleidung sollte diesem Leben entsprechen“, erklärt sie und betont die vielen Vorteile, die solch eine klassische Kleidung mit sich bringt: „Schönheit und eher etwas Geheimnisvolles, mehr respektiert zu werden, ein Gefühl der Sicherheit und eine Rückbesinnung auf die eigene Weiblichkeit.“

Und fügt hinzu: „Ich hoffe wirklich, dass diejenigen, die bisher gezögert haben, ermutigt werden, Initiative zu ergreifen und sie erkennen, mit ihrem Wunsch nach Weiblichkeit und Zurückhaltung nicht allein zu sein.“

Rebecca Lord: „Die Gesamterscheinung eines Menschen ist wichtiger als die Schönheit von Gesicht und Figur.“ Foto: Maxim und Rebecca Lord

Foto: Maxim and Rebecca Lord

Foto: Maxim and Rebecca Lord



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion