Über Olympische Spiele und „Erste-Welt-Länder“

Wöchentliche Umfrage der Epoch Times zu aktuellen, gesellschaftlichen, bisweilen auch sehr persönlichen Themen rund um den ganzen Globus.
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Epoch Times17. Februar 2010

Für manche ist die Chance, die Olympischen Spiele auszurichten, ein wunderbarer Schritt in die Zukunft. Für andere ist es nur eine Verschwendung von Mitteln. Wieder waren die Epoch Times-Reporter unterwegs. Von den Kanarischen Inseln bis nach Obala in Kamerun stellten sie örtlichen Bewohnern die Frage: „Würden Sie unterstützen, dass die Olympischen Spiele in Ihrer Stadt ausgetragen werden?“ Hier die Antworten.

 

Maria LozanoMaria LozanoFoto: The Epoch Times

Kanarische Inseln, Spanien, Maria Lozano, 67, Rentnerin (ehemalige Geschichtsprofessorin)

Nein, ich würde es nicht unterstützen. Der Hauptgrund ist der, dass unsere Infrastruktur nicht ausreicht, um mit einem solch riesigen Ereignis fertig zu werden. Ich glaube auch nicht, dass es eine gute Idee ist, das ganze Geld in ein paar Wochen zu investieren, es sei denn, die Stadt würde davon profitieren. Darum glaube ich, dass ein Ausrichten der Olympischen Spiele eher eine Sache für einige bestimmte, ausgesuchte Städte auf der Welt ist. Vielleicht wären die Kanarischen Inseln aufgrund unserer Erfahrungen eine gute Wahl als Zentrum für Segelwettbewerbe, sollten die Olympischen Spiele einmal in Madrid stattfinden.

 

Jessica CarvalhoJessica CarvalhoFoto: The Epoch Times

Rio de Janeiro, Brasilien, Jessica Carvalho, 18, Studentin

Nein, ich denke alles was geschieht ist Heuchelei. Ein „Herrscher“ behauptet, Millionen von Dollars auf der Kante zu haben, um die Olympischen Spiele zu veranstalten. In Krankenhäuser, Schulen und Straßen will er aber nichts investieren. Diese Stadt ist furchtbar. Sie wollen uns vormachen, dass wir für einige Monate ein Erste-Welt-Land wären. Wie auch immer, das Volk weiß es, stellt sich aber blind. (Anm. d. Brasilien hat den Zuschlag für die Olympischen Spiele im Jahr 2016 für Rio de Janeiro bekommen.)

 

Nga Mayele Jean-MarieNga Mayele Jean-MarieFoto: The Epoch Times

Obala, Kamerun, Jean-Marie Nga Mayele, 40, Lehrer

Die Olympischen Spiele sind eine feine Sache und ich würde es in Kamerun aus verschiedenen Gründen unterstützen. Erstens mögen wir Kameruner Sport, vor allem Fußball. Unser Team ist ausgezeichnet. Zweitens ist es für unser Land eine gute Gelegenheit, ausländische Gäste zu empfangen und die Geschäftsbeziehungen auszubauen. Drittens – unsere Regierung würde viele Stadien errichten, die Infrastruktur würde ausgebaut und in den Sport investiert.

 

 

David NdoleDavid NdoleFoto: The Epoch Times

Dar es Salaam, Tansania, David Ndole, 23, Student

Ja, ich würde die Olympischen Spiele in unserem Land unterstützen. Bisher hat man sich hier für die Olympischen Spiele nicht engagiert. Das würde bei vielen Tansaniern das Interesse an neuen Spielen wecken, was sie vorher nicht kannten.

 

 

 

Peter GeorgilopoulosPeter GeorgilopoulosFoto: The Epoch Times

Gold Coast, Australien, Peter Georgilopoulos, 49, Physiotherapeut

Ich würde das sehr unterstützen, die Olympischen Spiele in unserer Stadt zu haben. Es würde zu einer großen Verbesserung der Infrastruktur führen. Es könnte beim Sport ein richtiges System aufgebaut werden, beginnend vom Jugendsport bis zu Aktivitäten im Seniorenalter. Und die Stadt würde mit den Spielen auch international mehr ins Blickfeld rücken. Es könnte sich dadurch auch unsere Situation im Tourismus verbessern, etwa im Lokal-Tourismus. Und die Menschen würden unsere Küste sicher immer wieder besuchen, wenn sie einmal hier waren zu den Olympischen Spielen.

 

Mauro BighelliniMauro BighelliniFoto: The Epoch Times

San Giovanni Valdarno, Italien, Mauro Bighellini, 61, Theaterdirektor (IT-Fachkraft im Ruhestand)

Ja, normalerweise haben wir in der Alpenregion viele verschiedene Wettbewerbe. Wir haben das nötige Equipment und sind konkurrenzfähig in Sachen Skiabfahrt, Skilanglauf, Eisschnelllauf und vielen anderen. Cortina d’Ampezzo, Val Gardena, Borno und Sestriere sind Orte wo bereits Skiweltmeisterschaften ausgetragen wurden, und in Torino fanden Eislaufwettkämpfe statt. Ich glaube, Italien wäre ein gutes Austragungsland für die Olympischen Spiele.

 

Joanna HojkaJoanna HojkaFoto: The Epoch Times

Warsaw, Polen, Joanna Hojka, 27, Wirtschaftswissenschaflerin

Ich kann nicht genau sagen, welche Vor- und Nachteile so ein Event mit sich bringen würde, trotzdem bin ich eher für die Olympischen Spiele. Es würden sich sicher positive Effekte für das Wirtschaftswachstum ergeben – mehr Menschen kämen in Arbeit, es wären zusätzliche Geldspritzen für den Infrastrukturaufbau der Stadt zu erwarten. Ich sehe mehr positive Seiten. 2012 werden wir den UEFA-Cup des europäischen Fußballs in Polen austragen. Auch hier sehe ich den positiven Aspekt in Verbindung mit wirtschaftlichem Wachstum und mehr Tourismus für unser Land.

 

Evan HartmanEvan HartmanFoto: The Epoch Times

Roseville, USA, Evan Hartman, 23, Schweißer, derzeit Umschulung zum Feuerwehrmann

Nein. Für mich wäre die Austragung Olympischer Spiele eine Verschwendung an Zeit, Geld und Arbeitsaufwand. Die Unsummen an Geldern und Manpower, die nötig sind für diese Art Großereignis, sind am Ende komplett vergeudet. Man bedient sich dabei gewöhnlich der Steuergelder. Derlei Ausgaben sind völlig unbegründet, vor allem bei dieser Wirtschaftslage. Ich würde das Geld lieber im Straßenbau und anderen städtischen Projekten investiert sehen. Die für die Spiele nötigen Anlagen, die bei der Errichtung hohe Kosten verursachen, finden später meistens keine ausreichende Nutzung mehr. Wenn es auch zu einem Aufschwung in der lokalen Wirtschaft käme, wäre dieser im besten Falle ein vorübergehender. (red.)

Originalartikel auf Englisch: ‚Would you be supportive of hosting the Olympics in your city?‘

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