Tausend und eine Frau
Fernsehzuschauern ist sie aus den Serien „Sterne des Südens“ und „St. Angela“ ein Begriff. Das ehemalige „Traummädchen Deutschlands“ ist mittlerweile neben ihrer Schauspielkarriere auch eine erfolgreiche Unternehmerin. Wir sprachen mit ihr darüber, warum sie trotz Glanz und Glamour bodenständig blieb.
Epoch Times: Bitte erzählen Sie uns etwas über sich selbst.
Sylvia Leifheit: Ich bin ein Mädchen aus dem Osten, und zwar aus Thüringen. Meine Eltern sind als ich fünfzehn war in den Westen nach Nürnberg gegangen, und ich musste natürlich mitziehen. Dort habe ich ganz andere Menschen und eine ganz andere Gesellschaft kennen gelernt und wusste immer eins: Die Schule ist nur so eine Sache, die ich irgendwie hinter mich bringen muss, denn mein wirkliches Leben fängt erst danach an. Und ich wusste immer, dass ich Unternehmerin sein werde.
Dann irgendwann war die Schule zu Ende und ich bin mit einem Freund nach Berlin mitgefahren. Er war Filmproduzent und meinte: „Sylvie, komm mal mit auf die Berlinale.“ Auf dieser Berlinale kam eine Frau auf mich zu und sagte: „Hey, genau so ein Gesicht suche ich – willst du Schauspielerin werden?“ Ich: „Moment, ganz langsam. Um schauspielern zu können, muss man was können, ich weiß nicht, ob ich DAS kann.“ – „Ist ja egal, das kann man ja dann ausprobieren, aber ich brauch blonde Haare, blaue Augen, so ein Lächeln, die Größe und diese Figur.“ Das war dann tatsächlich der entscheidende Moment, der mein ganzes Leben wirklich geändert hat. Und dort begann die Reise, in der ich in den Jahren danach, fünf Firmen gegründet habe.
Epoch Times: Schicksal also?
Leifheit: Ja, definitiv. Wobei ich auch der Meinung bin, es gibt nur ein, DEIN, Schicksal. Du kannst ihm also nicht ausweichen. Aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls hat sie mich zu einem Casting geschickt für „Sterne des Südens“, und habe die Rolle bekommen. Und schwups, plötzlich fand ich mich für dann in der Türkei und in Kreta wieder und hab dort zehn Monate lang gedreht, das erste Mal in meinem Leben vor der Kamera. Das war der Anfang für diese Welt. Kaum zurück von dieser Reise erlebte ich eine ähnliche Geschichte mit meinem ersten Kinofilmcasting für „14 Tage lebenslänglich“ an der Seite von Kai Wiesinger …und wurde auch da besetzt. So ging es dann Schlag auf Schlag.
Epoch Times: Aber vorher war bereits die Klarheit da, Unternehmerin zu werden.
Leifheit: Ja, von der „Energie“ her. Es gibt Dinge im Leben, die weiß man eben. Man weiß, ob man eher eine Anführernatur ist oder eben nicht, und so wusste ich, wenn ich es nur irgendwie kann, dann werde ich Unternehmerin.
Zusätzlich zu all dem bin ich aber auch ein kreativer Mensch. Ich treffe so viele Menschen, die haben auch Ideen, aber die packen sie nie an. Ich fasse zusammen: Es gehören zwei Energien dazu, einmal die Energie der Idee, und die Energie des Mutes, diese Idee auch zu verfolgen. Das ist für mich wie Himmel und Erde miteinander verbinden. Aus dem Himmel kommt die Idee und aus der Erde der Mut, es anzupacken.
Epoch Times: Wie alt waren Sie damals?
Leifheit: 19.
Epoch Times: 19! Ist es in diesem Alter nicht unglaublich verlockend, das Geld für Unnötiges auszugeben?
Leifheit: Ja. Natürlich, aber wie schon gesagt, ich wusste, es geht um mehr – im Leben und zu dieser Zeit. Ich wusste, das Schicksal gibt mir diese Chance weil es noch etwas anderes für mich bereithält.
Epoch Times: Sie haben in den TV-Serien viele Drehtage im Ausland gehabt. Man ist da wohl in einer eigenen Welt. Verliert man dabei nicht leicht die Bodenhaftung?
Leifheit: „Man“ vielleicht. Ich nicht. Es ist verlockend, und ganz ehrlich, es reicht aber auch, wenn man bei Sinnen ist, dass man sich ein, zwei schöne Sachen einfach mal gönnt.
Epoch Times: Woher kommt diese Bodenständigkeit bei Ihnen?
Leifheit: Die ist bei mir angelegt. Das hat was mit meiner Kraft zu tun, die sehr konzentriert und bewusst ist. Ich weiß, was ich will.
Epoch Times: Sie haben sich also nicht blenden lassen von dem Ruhm und Reichtum in dieser Zeit und haben bereits voraus geschaut.
Leifheit: Genau. Meine erste Idee war, eine FotomodelAgentur in Ostdeutschland zu machen, in Thüringen, wo es nämlich damals noch gar keine gab. Ich hatte den großen Traum und die Illusion, dass ich dort diese Wirtschaft hinbringe. Doch ich hab dann jedoch ziemlich zügig mitbekommen, dass das nicht möglich ist. Also hab ich schnell umdisponiert und bin von Thüringen nach Nürnberg gegangen und dann direkt nach München in die Höhle des Löwen (lacht). Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Epoch Times: Wie sieht das Modelgeschäft jetzt, in Zeiten der Krise, aus? Sie haben gesagt, ihre Agentur läuft immer besser…
Leifheit: Ich glaube fest an Qualität und an Service. Wir haben einen sehr anspruchsvollen Level und respektvoller Umgang steht bei uns ganz weit oben. Beides zusammen hat lange Bestand und das zeigt sich nun in solchen Tagen
Epoch Times: Und wie ging es dann weiter?
Leifheit: Ich bin eines Morgens aufgewacht mit einem tiefen Gefühl, dass ich hinter die Geheimnisse des Lebens schauen möchte. Wer sind wir wirklich? Warum sind wir? Was ist Bewusstsein? Wo beginnt bewusstes SEIN? So viele Fragen und mein Interesse in diese Richtung wuchs mit jedem Atemzug. Es war wirklich, als wollte ein in mir schlafender Teil endlich wach werden.
Epoch Times: Womit haben Sie sich damals beschäftigt?
Leifheit: Ich habe kinesiologisches Heilen studiert, habe Energiearbeit gelernt und mich mit der Schwingungslehre dieses Planeten beschäftigt. Irgendwann tat sich die Frage auf: Mein Gott, wieso find ich eigentlich keine ordentlichen Netzwerke, in denen ich solche Leute finde, ich weiß nie, ob die gut sind. Wie arbeiten die? Heilen sie wirklich? Nachhaltig? Sind sie nett, sind sie erreichbar? Gehen sie auf die Kunden ein? Deshalb habe ich dann die Worldangels geboren. Und daraus erwachsen sind die Horse-networx, das Netzwerk für Pferdefreunde sowie die Bizladies, ein Unternehmerinnennetzwerk. Und aktuell arbeite ich an Secondglam, aber dazu darf ich noch nichts verraten.
Epoch Times: Da gibt’s ja auch ein Privatleben. Es gab eine Hochzeit mit dem österreichischen Schauspieler,Autor und Regisseur Gabriel Barylli. Was gibt es dazu zu sagen?
Leifheit: Ein Österreicher, genau, das gibt’s dazu zu sagen. Denn wenn ich das sagen würde, was er und wir wirklich alles sind, dann braucht ihr noch viel mehr Platz hier – Dass wir uns begegnet sind, ist auch kein Zufall. So wie nichts im Leben Zufall ist. NICHTS. Diese Begegnung ist das größte Geschenk, das ich in meinem Leben erfahren durfte.
Epoch Times: Wenn man in ein paar Worten beschreiben müsste, wie diese Ehe ist, wovon sie geprägt ist, was macht sie so außergewöhnlich?
Leifheit: Da haben sich zwei absolut gleich schwingende Wesen gefunden, die durch ihr Zusammensein – Sein, das meine ich jetzt als groß geschrieben – das SEIN, ihre Art, zusammen EINS zu sein immer weiter entwickeln und fördern und tatsächlich auch erheben, wenn das verständlich rüberkommt. Ich nehme immer gern das Beispiel von der Spirale, die sich nach oben bewegt. Es geht immer weiter, immer weiter, und wird dabei wie ein Baum immer größer, immer weiter, immer schöner. Eigentlich gibt es keine Worte mehr um das zu beschreiben, wo wir angekommen sind.
Epoch Times: Wo haben sie sich kennen gelernt?
Leifheit: Wir haben uns beim Drehen kennen gelernt und uns während des Drehs verliebt, doch die Zeit war noch nicht bereit da mehr zuzulassen Wir hatten Briefkontakt und über viele Jahre ist eine Freundschaft entstanden, die wir gepflegt haben. Das hat sieben Jahre gedauert. Also ich sag auch immer ganz gerne, wenn andere aufgehört haben, da haben wir gerade angefangen (lacht).
Und das, finde ich, ist der Clou überhaupt, weil auf dieser Freundschaft dann die Ehe entstanden ist.
Ich weiß – das Glück dem richtigen Menschen zu begegnen ist auch nicht selbstverständlich.
Auto, Haus, Kleider, Taschen , Gold …. das nehmen wir alles nicht mit. Sondern nur die Erinnerungen. Und das – großer Unterschied zu vielen, die ich treffe – liegt nur an mir selber. Du entscheidest. Nur Du, kein anderer – wie Du lebst, und was Du in Deinem Herzen mitnimmst wenn Du gehst von dieser Welt.
Epoch Times: „Mitnehmen“ bedeutet, es gibt ein Leben nach dem Tod?
Leifheit: Ich glaube an das ganz normale, schon ausgesprochene Naturgesetz, dass Energie nicht vergeht. Wenn Energie nicht vergeht und wir Energie sind, dann geht’s definitiv irgendwo hin.
Epoch Times: Was soll man mal über Sie sagen, wenn’s denn einmal vorbei ist?
Leifheit: Was für eine Frage…! Sie war 1.001 Frau, sie hat unser SEIN bereichert und erhellt Und man soll sagen: Es war gut, dass sie da war.
Epoch Times: Es war auch gut, dass Sie heute da waren. Danke für das Gespräch.
Das Interview führte Florian Godovits.
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