Rock im Zeichen des Schwertes
BERLIN – Was ist schöner als ein Konzert mit Kult-Stars der Rock und Folk-Geschichte? Diese geballte musikalische Macht mitreißend inszeniert – als magisches Event mit Artistik, Schwertkampf, Celtic Dance und Pyrotechnik!
So dachten auch die Macher der Show „Excalibur-The Celtic Rock Opera“, Produzent Robert Wagner von Robert-Wagner-Entertainment und Komponist Alan Simon. Mit ihrer außergewöhnlichen Show touren sie gerade durch Deutschland und sorgten am 16. Januar in der Berliner Max-Schmeling Halle für Begeisterungsstürme. In Szene gesetzt von Event-Designer Victor Worms hatte die Kelten-Saga mit Ausnahme-Besetzung beim Kaltenberger Ritterturnier 2009 Premiere gefeiert.
Hochkarätiges Esemble
Neben Komponist Alan Simon standen in Berlin Rock-Legenden wie Alan Parsons, Johnny Logan, Les Holroyd von Barclay James Harvest, John Helliwell von Supertramp, Jethro Tull-Gitarrist Martin Barre und die Band Fairport Convention auf der Bühne. Und als ob das nicht schon genug gewesen wäre, waren außerdem mit dabei: Das New Sinfony Orchestra of Sofia, die deutsche Mittelalter-Band Corvus Corax, Tänzer der Celtic Feet Dance and Theatre Company aus Irland, die Aktionstheatergruppe „Feuervogel“, berühmt für bizarre Stelzenwesen, die Fechtspezialisten der Gruppe „Fictum“ und Luftakrobatin Simone Heitinga.
Eine Legende voll Naturverbundenheit
Die Legende des mythischen Schwertes Excalibur gab dem Bretonen Alan Simon in den Neunzigern die Inspiration zu seinem Kult-Album epischer Rock-Songs über Artus und die Ritter der Tafelrunde. Bei Simon, der seine Kindheit in der Abgeschiedenheit der unberührten Moorlandschaft Goulaine verbrachte, scheint die Faszination für die Sagen seines Heimatlandes angeboren zu sein – und witzigerweise entstammt fast die Häfte der Bandmitglieder, die ihn bei „Excalibur“ begleiten, der romantisch-rauhen Bretagne.
Merlin, die treibende Kraft
Zur Story: Merlin, eine Art Unsterblicher, der noch die Zeiten gesehen hat, in denen Menschen, Götter und die Natur in Harmonie lebten, hofft das Böse zu besiegen, indem er das Schwert Excalibur dem auserwählten König Artus zukommen lässt. Doch am Ende wird Artus das Opfer der dämonischen Übermacht, und Merlin lässt das Zauberschwert wieder im heiligen See versenken, bis zum Tag an dem ein neuer König erscheint, der das Böse vernichten und wieder Frieden stiften kann. Nach der charmant französischen Begrüßung („Berlin, we love you!“) des Komponisten Simon übernimmt Zauberer Merlin, alias Michael Mendl, persönlich das Zepter, vielmehr den Kristall-Speer, und gibt – aus Nebelschwaden hervorwallend – das Startsignal für die Show. Ein Funkenregen schießt die schwertförmige Bühnenkante entlang und springt sofort auf das Publikum über: Die Band greift in die Saiten …
Mendl, der normalerweise in Theater, Film und Fernsehen zu sehen ist, bewies eindrucksvolle Präsenz vor dem riesigen Auditorium. Spielend und erzählend verknüpfte er die Songs, Tanz- und Akrobatik-Szenen zur dramatischen Fantasiereise in die Welt des König Artus. Durch die Gewalt seiner charismatischen Stimme und nicht zuletzt durch seine Erscheinung im majestätischen Zauberermantel zog er die Zuschauer in seinen Bann.
Vor der Show sagte Mendl über die zeitlose Aktualität und Magie seiner Rolle: „Ich wünschte mir natürlich im heutigen Leben, wir hätten noch ein paar Merlins mehr auf dieser Welt. Also wenn er wirklich Zauberer wäre und unsterblich ist, wie man so sagt, dann hätte er in Kopenhagen sitzen müssen und den Leuten mal ordentlich den Kopf waschen. Manchmal wünscht man sich so ein paar Menschen mehr, die einfach ein Sentiment für Umwelt, Harmonie und Gerechtigkeit haben.“
Die Riege der Rockgiganten
Neben Mendl stand Johnny Logan besonders dominant im Rampenlicht. Der dreimalige Gewinner des Eurovision Song Contest gab den Eröffnungs-Song „Circle of Life“ und wurde später der kämpferisch auftrumpfende König Artus.
Logan rockte den ganzen Abend derart kraftvoll und ohne einen Hauch von Erschöpfung über die Bühne, dass die nicht weniger fulminanten Auftritte des charismatischen Wuschelkopfs Les Holroyd und des dritten großen Gittarenrockers des Abends, Alan Parsons, beihnahe lyrisch in Erinnerung blieben.
Die Tänzerinnen von Celtic Feet Dance präsentierten den verspielt unschuldigen Reigen der Feen zu folkloristischen Flöten und Dudelsack-Klängen, doch da übernahm schon das Böse die Bühne: Als spinnenartige Stelzenwesen und Drachen trat die Gruppe „Feuervogel“ in Aktion. Die Choreografie schaffte es, die grundverschiedenen Darsteller und Musiker optisch zu vereinen, ein Glücksfall für das gesamte Programm.
Die darauffolgenden Songs beklagen die Zerstörung der ursprünglichen Harmonie: Besonders unter die Haut gingen die Auftritte von Folk-Queen Jacqui McShee, Sängerin von „Jacqui McShee´s Pentangle“. In lila Robe mit silbernem Pailettenumhang wirkte sie als introvertierte Grand Dame ganz durch ihre Stimme.
Die deutsche Musicaldiva Judi Weiss sah als Artus Gemahlin Guinevere in ihren Mittelalterkostümen erst bezaubernd unschuldig, dann verführerisch dunkelrot aus. Die gerademal zwei Szenen, in denen sie ihre Ausnahme-Stimme entfalten durfte, wurden zu Augenblicken, in denen das Publikum wie gebannt an ihren Lippen hing …
Böse und dabei eher undurchsichtig und nicht besonders greifbar erschien Simone Heitinga als Hexe Morgana, die versuchte Merlin mit waghalsiger Luftakrobatik zu umgarnen.
Kultig und märchenhaft geriet die Szene, in der Merlin das Zauberschwert Excalibur in den Fels stößt. Der imposante Aufmarsch der Ritter, die vergeblich kommen um das Schwert heraus zu ziehen, wurde schwerter-klirrend und humorvoll von der Gruppe Fictum zelebriert. Ein weiteres optisches Highlight bildeten die prächtig geschmückten Pferde, mit denen Artus und Lancelot zum Zweikampf einritten.
Fantasisch, wie passend zur Geschichte die Instrumente eingesetzt wurden und sich Rock, Klassik und Folklore die Waage hielten, auch durch die Musiker von Corvus Corax, die sich mit riesigen Trommeln und Dudelsäcken immer wieder ins Geschehen mischten. Der herausragenden Musikalität von Solisten wie Harfenistin Cécil Corbel und Saxophonist John Helliwell (Supertramp) war es zu verdanken, dass auch die romantischen Momente für Gänsehaut sorgten. Als nach dem entscheidenden Zweikampf von Artus gegen Lancelot alles schwieg, außer Helliwells klagendes Saxophon ‑ das war wirklich großer Blues.
Das große Finale
Das Publikum war von der ersten bis zur letzten Sekunde elektrisiert und feierte wirklich jede Nummer, vom opulenten Gitarrenrock bis zum Flöten-Solo, mit stürmischem Applaus.
Als die rund 7.000 Besucher von der minutenlangen „Circle of Life“-Reprise (mit liebevoller Würdigung jedes Bandmitglieds durch Komponist Simon) noch immer nicht genug hatten, gab es als Zugabe das Instrumentalstück „Celtic Dream“. bei dem Feen, Ritter und Monster noch einmal friedlich über die Bühne tobten.
Infos zur Tour
Weitere Stationen von
„Excalibur – The Celtic Rock Opera“:
21.01.2010 – Zürich Hallenstadion
22.01.2010 – Oberhausen Arena
23.01.2010 – Frankfurt Festhalle
26.01.2010 – Nürnberg Arena Nürnberger Versicherung
Aktuelle Informationen finden Sie unter www.excalibur-show.com
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