Pearl Jam: Leichter und optimistischer

Titelbild
(Zur Verfügung gestellt von Pearl Jam)
Von 30. September 2009

Die Tage des Grunge sind lange vorbei. Mit ihnen sind auch die meisten Bands verschwunden, die der aus dem Seattle der 80er Jahre stammende Musikstil hervorgebracht hatte. Eine Band aber scheint die Fans mit ihren Alben weiterhin zu faszinieren und die aktuelle Musikszene zu inspirieren.

Jeff Ament, Stone Gossard, Mike McCready, Matt Cameron und Frontmann Eddie Vedder sind zurück mit ihrem neunten Album „Backspacer”. Zwar findet man noch Überreste aus ihren Grunge-Klassikern „Ten”, „Vs.” und „Vitalogy”, doch lässt das neue Album ein leichteres, optimistischeres Gefühl aufkommen. So als würde man sich geradewegs auf einer malerischen Frühlings-Ausfahrt befinden.

Der lead-in track, „Gonna See My Friend”, setzt auf mit dem temporeichen Riff einer E-Gitarre und der Text handelt vom tödlichen Schmerz einer Drogenabhängigkeit, um dann prompt überzugehen in den Folgesong „Got Some“, einer Erzählung über das amerikanische Konsumverhalten.

„The Fixer“, ein ins Ohr gehender, melodischer, mittelschneller Song handelt von dem Bedürfnis immer perfekt, korrekt und auf ein Ziel hin zu leben.

„Johnny Guitar“ ist der einzige Blindgänger auf „Backspacer“, wenn es denn einen geben muss.

Kraftvolle Rocksongs – einfühlsame Balladen

„Just Breathe”, ein akustischer Lovesong drückt das Verlangen aus, einfach „nur zu atmen“, zusammen mit dem, den man liebt, und man fängt an lauter zu drehen. „Amongst the Waves” zollt der langen Zeit Respekt, die Frontmann Vedder mit Surfen verbringt und spricht über die Herausforderung, auch im Leben „auf einer hohen Welle zu reiten“.

„Unthought Known“ und „Super Sonic“ tragen Vedders klassischen, nachdenklich lyrischen Ausdruck, aber die Pearl Jam-Ästhetik, zu der man stolz mit dem Kopf nickt.

„Speed of Sound“ – in optimistischer Stimmung gehalten – hält Hoffnung lebendig.

„Force of Nature” erzählt die Geschichte eines zuverlässigen Typen der versucht seine große Liebe zu retten, die von ihrer Sucht „ins Kaninchenloch“ hinunter gezogen wird. Man könnte interpretieren, dass der Mann Pearl Jam und die Frau Symbol für die Musikfans ist, die sich inmitten zurück gebliebener, übersättigter Mainstream-Musik befinden. Nichtsdestotrotz – „Force of Nature” wird beim Hören augenblicklich zum Klassiker.

Vedder und Pearl Jam schließen „Backspacer” mit dem zum Namen passenden Track „The End” ab. Eine Ballade über einen Oldtimer, der aus der Mode kommt. Der Track lädt dich ein mit einem leichten Akustik Intro, baut sich auf zu einem Crescendo, das abrupt endet, wenn Vedder singt, „I am here, but not much longer.”

Erwachsen geworden

Soll der Charakter Jeremy aus Pearl Jams Album der frühen 90er, „Ten“, repräsentativ für  Pearl Jam als Band stehen, dann ist er sicher erwachsen geworden und durch die dunklen Tage und die Wachstumsschmerzen der Entwicklungsjahre durchgekommen. Wie eine gute Flasche Wein, die einmal Grunge war und immer noch ein wenig Grunge/alternativ ist, scheinen Pearl Jam mit dem Alter immer besser zu werden … da nehme ich noch ein Schlückchen!

Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 37/09

(Zur Verfügung gestellt von Pearl Jam)
(Zur Verfügung gestellt von Pearl Jam)


Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion