Opernsängerin Margaret Price gestorben

Von 29. Januar 2011

Gestern starb die Sopranistin Dame Margaret Price, nur drei Monate vor ihrem 70.Geburtstag im Alter von 69 Jahren in ihrer walisischen Heimat Blackwood, Monmouthshire.

Die Sängerin war vor allem in den 70er und 80er Jahren für ihre Mozartinterpretationen berühmt geworden und hinterließ unzählige Aufnahmen, von denen einige unter Kennern Kultstatus erlangten. Price war eine Sängerin, die ihre Zuhörer durch die erstaunliche Leichtigkeit und Leuchtkraft ihrer Stimme beeindruckte. Ein geschmeidiger, gleichsam goldener Klang war ihr Markenzeichen, in den sie dank technischer Perfektion einen enormen Reichtum an Gefühl und Ausdrucksnuancen legen konnte.

Am 13. April 1941 in ein musikalisches Elternhaus hineingeboren, begann Margaret Price bereits früh zu singen. Jedoch wollte sie eigentlich Biologielehrerin werden und musste zum Gesangsstudium überredet werden, das sie im Alter von 15 Jahren mit Hilfe eines Stipendiums am Trinity College of Music in London begann. Sie wurde als Mezzosopran ausgebildet und debutierte 1962 als Cherubino in Mozarts „Le Nozze di Figaro“ am Welsh National Opera in Cardiff. Den Durchbruch schaffte sie nur ein Jahr später mit derselben Rolle, als sie am Royal Opera House Covent Garden in London kurzfristig für Teresa Berganza einsprang.

Mit weiterem Unterricht gelang es ihr, ihre Stimme zum Sopran heranzubilden und so begann ihre Weltkarriere mit Mozart. Ihre Paraderollen waren die Donna Anna in Mozarts „Don Giovanni“, die Gräfin in „Figaros Hochzeit“, die Fiordiligi in „Così fan tutte“ und Pamina in der „Zauberflöte“.

Eigentlich ein lyrischer Sopran, war Price vorsichtig mit schwererem Repertoire. Von Verdi sang sie nur ausgewählte Rollen, vor allem die Amelia im „Maskenball“, die Elisabeth im „Don Carlos“ und die Desdemona im Othello, die einige Fans als die Rolle ihres Lebens betrachteten, da sie die Unschuld der tragischen Heldin ideal verkörperte.

Neben der Marschallin im „Rosenkavalier“ und der Ariadne in „Ariadne auf Naxos“ sang Price von Richard Strauss vor allem die Lieder, die zusammen mit Kompostionen von Schubert und Mendelssohn ihr zweites künstlerisches Standbein wurden.

Eigentlich stellte Wagner sich seine Isolde weicher als Bellinis „Norma“ vor, und so setzte Margaret Price in dieser Rolle einen legendär gewordenen Maßstab. Wenn auch nur auf Schallplatte: Zusammen mit Dirigent Carlos Kleiber und Tenor René Kollo nahm sie im Jahr 1982 „Tristan und Isolde“ auf. Der Farben- und Ausdrucksreichtum, dem sie jeder Phrase der mörderischen Partie gab, wurde weltweit bewundert. Trotzdem wiederstand sie den zahlreichen Angeboten und mied das Risiko, den die Bühnendarstellung für ihre Stimme bedeutet hätte.

Margaret Price hatte jahrelang feste Engagements in Köln und München inne, und gab Gastspiele in aller Welt. 1999 zog sie sich von der Bühne zurück und lebte in einer kleinen walisischen Küstenstadt, wo sie Hunde züchtete.

Sie erhielt für ihre Verdienste den Titel „Bayerische Kammersängerin“. 1993 wurde sie zur „Dame“ geadelt.

 



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