Musik am Abend: Der Vaterländische Marsch
Johann Baptist Strauss (Sohn, 1825-1899) und Josef Strauss (1827-1870) komponierten 1859 gemeinsam den Vaterländischen Marsch. Hier eine Aufnahme mit den Wiener Sinfonikern unter Leitung von Mariss Jansons. Der Marsch ist mit Zitaten aus anderen Kompositionen durchsetzt, darunter auch dem „Radetzky-Marsch“.
Im April 1859 ließ sich Österreich in einen Krieg um Sardinien und gegen die französischen Verbündeten verwickeln – der ihre Herrschaft in Italien gefährdete. Die Menschen in Wien waren nicht begeistert über die Ereignisse in Oberitalien und zeigten ihre Solidarität in Kundgebungen und Veranstaltungen. In aller Eile verfassten die Brüder Strauss – vor allem Johann Strauss – daher diesen Marsch. Er wurde am 9. Mai 1859 im Etablissement „Sperl“ in der Leopoldstadt das erste Mal aufgeführt.
Nachdem der Marsch am 20. Mai 1859 im Druck erschienen war, schrieb die „Theaterzeitung“: „Der Marsch bietet einen wahren Schatz an Nationalmelodien, auf das Sinnigste zusammengestellt, und dürfte sogar die Beliebtheit des gefeierten Radetzkymarsches erreichen.“
Josef Strauss war der um zwei Jahre jüngere Bruder des berühmten „Walzerkönigs“. Er strebte keine musikalische Karriere an, sondern studierte am Wiener Polytechnikum und arbeitete als Bauleiter. Er konstruierte zwei Straßenkehrmaschinen. Als sein Bruder Johann Strauss 1852 völlig erschöpft von einer Konzertreise zurückkam, musste er im darauf folgenden Jahr als Kapellmeister der Strauss-Kapelle einspringen. Letztendlich wurden von ihm 283 Werke überliefert.
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