Mit Kindern arbeiten …

Von 13. Februar 2006

{L:1}Es macht Spaß, mit Kindern im Wetteraumuseum Friedberg zu „arbeiten“ – sich mit ihnen zum Beispiel als Römerinnen und Römer zu verkleiden und mit römischen Namen versehen eine Reise in die Vergangenheit anzutreten. „Wie, die Mädchen haben nur zwei Namen bekommen und die Jungs mindestens drei? Das ist ja fies!“ „Und sie mussten die heiraten, die ihnen der Vater ausgesucht hat? Nee, ohne mich. Da lebe ich lieber hier!“ Mit ihnen „Nüssekullern“ , „Orca“ oder „Morra“ im Hof zu spielen und sich schief zu lachen, weil es (mal wieder) nicht klappt, gleichzeitig an zwei verschiedene Sachen zu denken und zum krönenden Abschluss Tongefäße oder Spielzeugtiere zu töpfern oder mal die römische Küche auszuprobieren, ist einfach schön. Tja, Pizza und Spaghetti gab es damals noch nicht, aber dafür zum Beispiel Gersteneintöpfe, Käse und Obst. Prima Sache. Nach ein paar scheelen Blicken schmeckt´s dann doch.

Und ich finde, das Schönste ist, dass mir die Kinder mit ihrem Lachen und ihrer Freude, oder mit einem Funken, der auf einmal in ihren Augen aufblitzt, alle Mühe und Arbeit in einem Augenblick zurückgeben.

Warum ich mich entschieden habe, im Wetteraumuseum Friedberg in Hessen zu arbeiten?

Weil es ein schönes, kleines Museum ist, das auf zwei Stockwerke verteilt viel Geschichtliches zu bieten hat und mir die Atmosphäre gefällt, wenn ich mit einer Kindergruppe durch das Tor den kopfsteingepflasterten Innenhof betrete und wir die alten Steinskulpturen betrachten können. Am Eindrucksvollsten ist der „Drachentöter“ mit gezückter Lanze.

Wer weiß, vielleicht strahlen die ehemaligen kaiserlichen Pferdeställe, in denen sich das Museum seit Anfang letzten Jahrhunderts befindet, noch ihre besondere Ruhe und Gemütlichkeit aus.

Im Haus selbst werden die Kinder von der römischen Geschichte in der Wetterau empfangen. Sie gelangen über die Vor- und Frühgeschichte, über archäologische Funde aus der Stein- und Bronzezeit in das „Reich“ der Kelten, das gerade für Kinder sehr gut aufbereitet ist – mit einem kleinen Exkurs zu Asterix und Obelix.

Über einige Funde aus dem Frühmittelalter gelangen wir dann in das landwirtschaftliche Leben der Menschen der Wetterau von der Wende zum 20. Jahrhunderts bis 1950.

Bis zum 8. Januar 2006 war die Weihnachtsausstellung „Aus alt mach neu“ zu sehen. Sie eröffnete einen Einblick in die Kreativität der Kinder der Dritten Welt und zeigte anhand der deutschen Nachkriegszeit, wie wir aus der Not eine Tugend machten und aus heute wertlosen Gegenständen mit viel Einfallskraft Dinge für den Alltag schufen.

Die derzeitige Sonderausstellung beschäftigt sich mit der Geschichte der Verfolgung der Juden in Friedberg und ist bis März dieses Jahres zu sehen.

Zu den Ausstellungen finden museumspädagogische Angebote für Kinder statt.

In den Osterferien (Hessen) finden viele Veranstaltungen für Kinder statt:

Kräuterkunde I und „Feuer durch die Epochen“ mit Werner Euler;

„Wie kommt der Osterhase zum Osterei?“ und „Keltische Märchen malen“, „Was uns Gräber sagen“ und „Keltischer Schmuck“ mit A. Roh – Kippes.

Das ganzjährige Ferienangebot unter der Adresse: Wetterau – Museum;

Haagstr. 16; 61169 Friedberg; Anmeldung und Information unter: 06031 / 88215 oder 06031 / 693 564 (Dr. Ulrike Lischewsky).



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