Johann Christian Bach: Leipzig, Mailand, London

Heute, nur im Jahr 1735, wurde im Hause von Johann Sebastian Bach der jüngste Sohn geboren. Er erhielt den Namen Johann Christian. Später ging er als Mailänder oder Londoner Bach in die Musikgeschichte ein. Hier seine Sinfonia Concertata in B-Dur. Aus der Reihe Epoch Times Musik, für Liebhaber klassischer Musik.
Titelbild
Der englische Architekt Cecil Pinsent legte in der Villa la Foce in der italienischen Toskana einen großen Garten an – zwischen 1927 und 1939.Foto: Francesco Lorenzetti/iStock
Von 5. September 2024

Johann Christian Bach (1735–1782) war der jüngste Sohn von Johann Sebastian Bach. Er wurde der Mailänder oder Londoner Bach genannt und am 5. September 1735 in Leipzig geboren.

Hier sein Werk Sinfonia Concertata (B-Dur) a più Stromenti Obligati, WarB C 48, TerB 289/5. Es musizieren die Solisten Federico Fοrlа (Oboe), Clara Sаwаda (Violine) und Martin Jantzеn (Cello). Begleitet werden sie vom Neuen Mannhеimer Orchester unter Leitung von Anders Muskеns (Hammerklavier & Dirigent).

1. Allegro 0:00
2. Adagio sostenuto 10:16
3. Rondo, allegretto 17:38

Gemälde: Peter Jacob Horemans (1700-1776) – Hofkonzert in Schloss Ismaning (1733)
Gemälde: Thomas Gainsborough (1727-1788) – Johann Christian Bach

Johann Christian Bach war das elfte von dreizehn Kindern aus J.S Bachs zweiter Ehe mit Anna Magdalena und offenbar ein Lieblingssohn. Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er von seinem Vater und aus seiner Verwandtschaft.

1755 ging er nach Mailand und lernte unter Schirmherrschaft des Grafen Agostino Litta bei Padre Giovanni Battista Martini. In dieser Zeit trat er zum Katholizismus über und wurde 1760 zum zweiten Organisten am Mailänder Dom ernannt. Dieser Bruch mit der Familientradition wurde ihm sehr übel genommen.

Allerdings wurde einer seiner Opern am Teatro Regio in Turn so erfolgreich, dass er Aufträge aus ganz Italien erhielt und nicht am Mailänder Dom blieb.

Sein italienischer Stil mit klaren lyrische Themen, soliden harmonischen Grundlagen und ausgeprägten formalen Strukturen kam zu seiner Zeit recht gut an. Als Komponist war er in praktisch allen musikalischen Gattungen zu Hause. Zu seinen Werken gehören Opern, Serenaden, mehrere Mess-/Requiem-Sätze und andere geistliche Werke. Auch Konzertarien, Lieder, Sinfonien und Konzerte wie Quartette oder Sonaten.

Engagiert in London

1762 lockte ihn die britische Königin Sophie Charlotte nach London. Sie war eine geborene Prinzessin zu Mecklenburg-Strelitz und engagierte Bach 1762 als ihren persönlichen Musiklehrer. Sie ermöglichte ihm, sich dort dauerhaft niederzulassen. Jedoch hatte er es in London zunächst nicht einfach, sich neben Händel (1685-1759) zu behaupten, er wurde auch Konzertunternehmer und gründete die ersten Londoner Konzert-Abonnements.

Johann Christian Bach reiste weiterhin viel innerhalb von Europa, nach Paris oder 1772 nach Mannheim. Seine Sinfonia Concertata in B-Dur a più Stromenti Obligati entstand vermutlich um 1775 in London. Die beliebte musikalische Form vereint Elemente der Sinfonie und des Solokonzerts.

„Stromenti obligati“ bedeutet wörtlich übersetzt „obligatorische Instrumente“ oder „verpflichtende Instrumente“ – Instrumentalstimmen, die für die Aufführung des Werkes unerlässlich sind und nicht weggelassen werden können – in diesem Fall Oboe, Violine, Cello sowie Klavier.

Bis zu seinem Tod 1782 lebte und wirkte er in London, was ihm den Beinamen „Londoner Bach“ einbrachte. In den Jahren 1764 und 1765 musizierte er in der britischen Hauptstadt auch gemeinsam mit Leopold und Wolfgang Amadeus Mozart.

 



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