Fliegen lernen in RIO

Papagei Blu kann nicht fliegen und muss erst mal lernen, zu lieben – weil man in Rio mit dem Herzen fliegt. Der neue Computeranimationsfilm RIO der Produzenten der Ice Age-Filme entführt den Besucher auf eine farbenfrohe und lebensbejahende Reise nach Brasilien.
Titelbild
Foto: 2011 Twentieth Century Fox
Von 4. April 2011

Kaum aus dem Ei geschlüpft, wird der kleine Spix Ara Blu von Tierfängern aus dem Urwald gefangen und in das kalte Minnesota gebracht, wo die Kiste, in der er sich befindet, im kleinen Ort Moose Lake vom Wagen purzelt und von dem Mädchen Linda gefunden wird. Die beiden werden die dicksten Freunde und Blu wächst bei Linda auf, ohne jemals fliegen gelernt zu haben.

Eines Tages werden sie von dem etwas exzentrischen brasilianischen Vogelforscher Tulio besucht, der sie darüber aufklärt, dass Blu das einzige noch lebende Männchen einer äußerst seltenen Papageienart sei und dass in Rio nun das letzte Weibchen der Spix Aras gefunden wurde. Linda und Tulio machen sich auf, um den ziemlich domestizierten Blu mit der freiheitsliebenden Jewel zusammenzubringen.

In Rio angekommen, werden die beiden Papageien von einem raffgierigen Tierfänger entführt, können dessen ungeschickten Schergen entkommen, sind jedoch durch eine Fußkette miteinander verbunden.

Eine wild Jagd beginnt, in der Blu und Jewel viele neue Vogelfreunde finden bei dem Versuch, ihre Kette loszuwerden und Blu das Fliegen beizubringen, während Tulio und Linda versuchen, den Tierfängern zuvorzukommen und die beiden Aras vor ihnen zu finden.

Es kommt zum fulminanten Showdown inmitten der traditionellen Karnevalsparade.

Liebeserklärung an die brasilianische Heimat

Carlos Saldanha, Erfolgsregisseur der Ice Age-Filme, lag es schon lange am Herzen, diese Liebeserklärung an seine Heimatstadt Rio umzusetzen. Schon zwischen den Produktionen zu dem zweiten und dem dritten Ice Age-Film holten ihn immer wieder die Ideen dazu ein. Er wollte einen Liebesbrief an seine Heimatstadt Rio schreiben – mit einem richtig schrägen Vogel als Helden, der sich urplötzlich im Abenteuer seines Lebens wiederfindet. „Jahrelang hatte ich mit Vergnügen an den Ice Age-Filmen gearbeitet und viel Spaß mit all den skurrilen Figuren gehabt“, erzählt Saldanha. „Bei Rio war das nicht anders – mit dem Unterschied, dass dieser Film für mich eine sehr viel persönlichere Reise war.“

Saldanhas Begeisterung – umgesetzt in einer Melange aus Musical, brasilianischen Rhythmen, dem farbenfrohen Setting und den großartig animierten Charakteren – ist einfach ansteckend.

Man muss schon aus Stein sein, um nicht irgendwann in dieser vor Musik und Rhythmus strotzenden Produktion im Kinosessel mitzuwippen.

Ob das mal gut geht? Blu, dem handzahmen Spix Ara, sollen "Flügel gemacht werden".Ob das mal gut geht? Blu, dem handzahmen Spix Ara, sollen "Flügel gemacht werden".Foto: 2011 Twentieth Century Fox

Erst studiert, dann kreiert

Die Blue Sky Studios haben keinen geringeren als die brasilianische Musikerlegende Sergio Mendes als ausführenden Musikproduzenten gewonnen, der eigens für RIO eine Neuaufnahme seines Klassikers „Ma Que Nada“ vornahm.

Für die Wissenschaftler, Animatoren, Künstler, Modellbauer und 3D-Effektleute der Blue Sky Studios war es eine große Herausforderung, die magische Welt von RIO nebst ihrem bunten Personal zu kreieren. Der Fokus lag darauf, den gefiederten Hauptdarstellern das richtige Aussehen zu geben und sie sich möglichst realistisch bewegen zu lassen. „Wir wollten, dass Blu, Jewel, Nico, Pedro, Rafael und die anderen Vögel ‚richtig‘ fliegen und sich ‚richtig‘ fortbewegen“, sagt Saldanha.

In der Vorbereitungsphase zur Produktion besuchten viele der Filmemacher den berühmten New Yorker Zoo in der Bronx, um zu studieren, wie sich die Vögel bewegen, ihr Gefieder nutzen und ihre Köpfe drehen – kurz: Es wurde studiert, was aus Vögeln Vögel macht.

Das Zusammenspiel von menschlicher Gestik und Mimik, inspiriert von den Sprechern, und naturgetreu wiedergegebenem tierischen Verhalten funktioniert in RIO absolut überzeugend.

Bei Blue Sky entwickelte man eigens für RIO eine neue Art, Federn darzustellen, die man ‚Ruffle Deformer‘ nannte. Sie ermöglichte es, den Animatoren die Federn in bislang ungeahntem Ausmaß zu bewegen. Dies machte die Vögel wesentlich ‚realistischer‘ und genau das wollte Saldanha, der für die Vögel in RIO höchste Authentizität forderte. Man sollte verschiedene brasilianische Vogelarten sofort wiedererkennen, sie aber auch modellieren können, um damit die verschiedenen Charaktereigenschaften der Figuren zu verdeutlichen.

Es gibt auch kleine Abstriche

Einzig die überzogene Coolness einiger Charaktere, wie die der diebischen Neuweltaffenschar, die ziemlich an die exzentrischen Lemuren aus Dreamworks „Madagaskar“-Filmen erinnern, sowie die sehr auf Charts gebürsteten Songs von will.i.am, Jamie Foxx sowie R&B-Star Taio Cruz mögen den Filmgenuss mitunter hier und da etwas eintrüben.

Alles in allem ist RIO eine wunderschöne und sehenswerte Parabel auf Liebe und Freundschaft und zeigt, dass Liebe nicht nur Flügel verleiht, sondern auch den Mut. sich für andere einzusetzen.

In Deutschland ist der Film mit den Sprechern David Kross als Blu, Johanna Klum als Jewel und Roberto Blanco als Tukan Rafael ab 7. April in den Kinos zu sehen.

 

Empfehlung: Sterne 4 von 5

 

Foto: 2011 Twentieth Century Fox

 

 



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