Die Ukulele findet ihren Meister

Der junge Hawaiianer Jake Shimabukuro wurde über Youtube berühmt. Durch ihn bekommen Klassiker aus Rock und Pop plötzlich eine ganz neue Klangfarbe.
Titelbild
Der auf Hawaii aufgewachsene Jake Shimabukuro ist mittlerweile zu einem international bekannten Virtuosen auf der Ukulele, dem traditionellen Instrument Hawaiis, geworden.Foto: Sencame/Shore Fire Media
Von 31. Oktober 2011

Youtube ist mittlerweile zu einer beliebten Plattform für Künstler geworden, um neue Fans und ganze Fan-Gemeinden zu gewinnen. Deshalb ist es etwas schwierig, zwischen den vielen ehrgeizig Bemühten echte musikalische Juwelen zu entdecken. Die Videos von Jake Shimabukuro sind solche Juwelen und verbreiten sich nun virusartig unter Musikfreunden.

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Das Video zum Beispiel, in dem Shimabukuro im New Yorker Central Park Ukulele spielt, wurde bereits über neun Millionen Mal angeklickt.

Shimabukuros Musik lässt sich am besten als eine modernisierte Version der traditionellen Ukulele in Richtung Indie charakterisieren. Außerdem sind Einflüsse des Jazz, des Rocks, des Folks und der Klassik zu erkennen. All dies setzt sich perfekt zusammen und wird den nur vier Seiten der Ukulele entlockt.

Glücklicherweise beschränkt sich Shimabukuros Bühne heute nicht mehr auf Cafés oder Parks: Er tourt im Zickzack durch die USA und auch in großen US-amerikanischen Fernsehsendungen war er schon zu Gast.

Foto: Sencame/Shore Fire Media

Shimabukuros vermutlich bekanntestes Stück ist eine Cover-Version von den Beatles und zeigt  seine ganze künstlerische Bandbreite: „While My Guitar Gently Weeps“ von George Harrison spielt er in seinem berühmten Youtube-Clip aus dem Central Park. Dabei bewegt er sich scheinbar träumerisch leicht  zwischen zartestem Zupfen und zupackend virtuosen Ausbrüchen.

Und wie viel Seele und persönlichen Ausdruck der Musiker in die Stücke hineinfließen lassen kann, zeigen besonders die gecoverten Songs, die unerwarteten Tiefgang gewinnen, wenn Shimabukuro sie interpretiert. Die Videos, die den jungen Hawaiianer mit geschlossenen Augen, wie in Versenkung zeigen, lassen keinen Zweifel daran, dass hier einer mit jedem einzelnen Ton seiner Musik verschmolzen ist …

Zwischen Tradition und Moderne

Die Ukulele ist zwar das denkbar unüblichste Instrument für eine große Karriere, auf Hawaii jedoch ist die Mini-Gitarre sehr beliebt. Sie entwickelte sich aus dem Cavaquinho, das portugiesische Einwanderer Ende des 19. Jahrhunderts dorthin gebracht hatten. Dank dem weltbekannten Künstler Kamakawiwo’ole (bekannt für seine Ukulelen-Version von „Over the Rainbow“ und „What a Wonderful World“) erlangte die Ukulele in den 1990er-Jahren große Beliebtheit.

Jetzt verschafft Jake Shimabukuro, der schon mit vier Jahren begann, Ukulele zu spielen, dem kleinen Instrument und damit dieser Art Musik noch einmal große Aufmerksamkeit. Und das nicht nur, indem er bekannte Songs neu interpretiert, sondern auch mit eigenen Stücken.

Sein aktuelles Album „Peace Love Ukulele“ ist zurzeit die  Nr. 1 der weltweiten Billboard Charts und beinhaltet beides: Queen-Fans werden den Song „Bohemian Rhapsody“ nach einer Art „Ukulelen-Verjüngungskur“ wiederfinden und  Leonard Cohens unvergesslich schönes „Hallelujah“ ist darauf ebenso zu hören.

Obwohl sich die Songs stilistisch sehr unterscheiden (von flotter Guter-Laune-Musik mit Rock-Einflüssen bis zu  melancholischen und ruhigeren Stücken), haben alle die gleiche Grundlage. Alle Stücke wirken sehr entspannend und lassen den Zuhörer mit einer Mischung aus Fingerpicking und Akkorden in ihre jeweilige Stimmung eintauchen.

Wenn man Melodien und klassisch gespielte Musik mit unerwarteten Wendungen mag und neugierig auf den Klang der Ukulele ist, dann ist Shimabukuros Album genau das Richtige. Unvergleichlich schöner ist es natürlich, wenn man die Möglichkeit hat, ihn live zu erleben, um einen direkten Eindruck von einer zeitgenössischen, hawaiianischen Musik zu erhalten.

Weitere Informationen unter

jakeshimabukuro.com

 



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