Das Internationale Jazzfestival Montreal 2005
Mit über 3,5 Millionen Einwohnern ist Montreal eine große Insel im St. Lawrence River und damit die zweitgrößte Stadt Kanadas. Die offizielle Sprache ist Französisch, jedoch sprechen die meisten Bewohner auch Englisch, was Montreal zur kulturell vielschichtigsten Touristenattraktion in Kanada macht. In dieser einzigartigen Stadt, die sowohl reich an kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten ist, als auch eine einzigartige Fauna und Flora aufweist, findet man alte Kirchen ebenso wie das prunkvolle Casino von Montreal
All that Jazz und mehr
Mit hohen Erwartungen gekommen, beeindruckte mich das Internationale Jazzfestival Montreal 2005 noch mehr als ich zu träumen gewagt hatte. Als Reisender aus Toronto kommend, buchte ich ein „Duo Jazz Package“, ein bequemes Touristenpaket für Reisende, die Montreal noch nicht kennen. Das „Duo Jazz Package“ kostet um die 550$ pro Person, beinhaltet zwei Übernachtungen im Vier-Stern-Hotel St. Paul und ein sechsgängiges Gourmetdinner im Restaurant Europea, Karten für zwei großartige Shows, ein Souveniralbum, einen CD-Sampler vom Jazzfestival 2005, einen Gutschein im Wert von 20$ für das Casino de Montreal und tägliche Vergünstigungen.
Das ultramoderne Hotel St. Paul, nur 20 Minuten vom Festivalgelände entfernt, war unvergesslich. Die Suite war königlich, das Service freundlich und das Frühstücksbüffet eine majestätische Variation verschiedenster Käsesorten, Früchte, Säfte und Gebäck.
Das Restaurant Europea befindet sich in der Rue de la Montagne Nummer 1227. Es ist ein Paradies für alle, die gern kreativ und fein speisen – und ich meine wirklich fein.
Wäre das Festival ein Film, Pat Metheny wäre der Star!
Vom Presseraum bis zu den Hyatt Jam Sessins fragte jeder: “Warst du bei Metheny? Und seufzte entzückt. Der weltbekannte Gitarrist war schwer zu versäumen, er spielte im Duo, Trio, und in Oktettbesetzungen, unter anderem mit Charlie Hayden, Dewey Redman, Me`Shell Ndgeocello und Toots Thielemans. Die Pat Metheny Group – Gewinner von sieben Grammies für sieben aufeinander folgende Alben – machten den Abschluss des Festivals mit einem unvergesslichen Konzert mit freiem Eintritt, das von Radio-Canada am 24. Juli ausgestrahlt wurde.
Ein Abend mit dem Bill Charlap Trio errinerte einen daran, warum amerikanische Songs des frühen zwanzigsten Jahrhunderts noch immer als Jazz-Standards bezeichnet werden können. Der fähige Geschichtenerzähler wählte sorgfältig sein nichtoriginales Material aus. Von „Glitter and Be Gay“ bis zu „Nobody´s Heart“, Charlaps Repertoire war voll von obskuren Titeln aus der amerikanischen Zwischenkriegszeit.
Von Sonny Rollins habe ich leider nicht viel gesehen, da ich wirklich schlechtes chinesisches Essen zu mir genommen hatte und mich hinlegen musste. Sein signifikantes Spiel und seine interessanten musikalischen Ideen sind längst noch nicht verblasst; sein Watscheln war das einzige Anzeichen seines mittlerweile hohen Alters. Sonny Rollins hat den Jazz jahrzehntelang bereichert und ist immer wieder wert, gehört zu werden.
Das Highlight schlechthin, sowohl im Konzert als auch als Person, war der Mann der die Harmonika zum Jazzinstrument gemacht hatte, Toots Thielemans. Mittlerweile 83 Jahre alt, klingt er immer noch virtuos, sein Spiel gewann in den letzten Jahren sogar noch mehr an Tiefe. In Montreal gab er ein ausverkauftes Konzert gemeinsam mit Kenny Warner, begleitet von Pat Metheny und Paolo Fresu, im Theater Maisonneuve auf dem Place des Arts. Die erstaunliche Halle mit exquisitem Lichtdesign, ließ einen zusätzlichen optischen Bonus zu – die gigantische Silhouette des Künstlers wurde auf die der Bühne gegenüber liegende Wand projiziert.
Toots und Kenny haben eine besondere musikalische Beziehung. Thielemans verglich es mit den Worten: „Zwei Liebende kommen nach Jahren der Trennung wieder zusammen. Wir haben nicht oft die Gelegenheit zusammen zu spielen, und wenn wir es mal tun ist es eine Belohnung.“ Und wirklich, während des Auftritts verzichtete das Publikum darauf, zwischen den Soli zu applaudieren, aus Angst die knisternde Energie und Chemie zu unterbrechen, wenn die beiden zusammen spielten.
Stadt und Festival – Beides unvergesslich
Zweifellos ist das Jazzfestival von Montreal eines der besten Jazzfestivals der Welt. Es ist mehr als nur gut organisiert; die ganze Stadt kommt zusammen um die Touristen willkommen zu heißen. Wo immer ich hinkam waren die Leute freundlich. Das Festivalpublikum war anspruchslos und enthusiastisch. Auch für Nicht-Jazzfans ist es wert, das Festival einmal zu besuchen – Hunderte von Bands aus der ganzen Welt präsentieren verschiedene Musikrichtungen. Zusätzlich zu den Events gibt es täglich kostenlose Konzerte im Freien.
Wenn Sie daran denken, Montreal einmal zu besuchen, sehen Sie sich die Webseite www.montreal.com an. Wenn Sie gedenken, das Festival zu besuchen und gern Luxus mögen, besuchen Sie www.montrealjazzfest.com Buchen Sie rechtzeitig, da dieses riesige Festival noch immer jedes Jahr wächst.
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