Country Musik erklingt in England

Titelbild
(Diana Jones)
Von 29. Oktober 2009

Während des letzten Auftritts der Tour durch Großbritannien haute die Bluegrass-Sängerin und Songschreiberin mit der warmen Alt-Stimme im Hinterzimmer des Lee’s Swan Hotels das Publikum des kleinen englischen Marktstädtchens von seinen ländlichen Socken.

Diana Jones Stimme, geprägt durch einen südamerikanischen Akzent, wurde durch eine kleine aber tadellose Sound-Anlage perfekt wiedergegeben. Ihre Stimme jagte dem einen oder anderen im gebannt lauschenden Publikum Schauer über den Rücken.

Die Sängerin wurde von der intimen Athmosphäre dieses winzigen, gerade mal 200 Personen fassenden Varietés einfach aufgesogen. Das Publikum wurde  in dem Spiegel reflektiert, der über dem mit Kerzenhaltern geschmückten Kamin hing. Flankiert von Bildern mit ländlichen Motiven, die an den Wänden mit gemusterten Tapeten hingen, bot Diana Jones mit ihren Cowboystiefeln und der Gitarre vor den Vorhängen der kleinen Bühne eine drastische Silhouette.

Mit Liedern über die Zeit der Wirtschaftskrise, über Not und Bergbauunglücke hielt sie diese Stimmung während des gesamten Auftritts aufrecht. Stücke wie „If I had a gun“ wurden ehrlich, schonungslos und mystisch vorgetragen, von einer Qualität, wie man sie von Klassikern wie „Folsom Prison Blues“ oder „Ring of Fire“ kennt. Fast unheimlich erklangen die Lieder in diesem in dunkles bernsteinfarbenes Licht getauchten alten Raum.

Aufrichtig und nüchtern drückte Diana Jones ihre Empathie gegenüber ihren Vorfahren aus, die sich unter extremsten Umständen als Bergbauarbeiter verdingen mussten, und ebenso sang sie für die gefallenen Kameraden auf den modernen Kriegsschauplätzen.

In bewegenden Texten klagt die Sängerin über die Verwüstung ihrer Heimat, den Appalachen. In der Bergkette der Appalachen werden die Bäume gnadenlos abgeholzt. Ich fragte sie nach der Bedeutung des Liedes „All’s God’s Children“, in dem der 18-jährige Protagonist, einsam und verlassen auf den Wegen des Schicksals, nach „Gesichtern sucht, die dem meinen gleich sind“.

Sie erklärte ihre Zuneigung zu diesem Charakter, als sie mir erzählte, dass sie selbst als Baby adoptiert wurde. Getrieben durch ihren Instinkt, verließ sie New York im Alter von etwa 23 Jahren, um sich aufzumachen und ihre im Süden liegenden Wurzeln zu suchen und zu finden. Ebenso fand sie auch ihre musikalischen Wurzeln in Nashville.

In der Hoffnung, den Jungen und Entfremdeten zu helfen, wünscht sie sich, dass sie dieses Lied „als Heimat erleben“ und ihnen hilft, ihr Wohlergehen oder ihre Vorhaben zu unterstützen.

Diana Jones verabschiedete sich vom ländlichen England mit einer optimistischen Hymne für Amerikas neue Horizonte, mit der sie auch ihre Anerkennung für den neuen Präsidenten ihres Landes ausdrückte. Aber sie versprach, zu Beginn des nächsten Jahres wiederzukommen. Und sie kann sich jetzt schon eines herzlichen Empfangs sicher sein.

Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 42/09

(Diana Jones)
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