Der erste April – von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Nein, nicht der 1., der 2. April war der Geburtstag von Hoffmann von Fallersleben. Und zwar im Jahr 1798. Jacob Grimm bewegte ihn zum Wechsel seines Studienfaches und legte so den Grundstein, dass von Fallersleben Professor für deutsche Literatur werden konnte. Seine Kritik an gesellschaftlichen und politischen Umständen behagte dem preußischen Staat nicht, und so musste er sich später – pensionslos seiner Professur enthoben – unter anderem als Kuhhirte durchschlagen. Immerhin 550 Kinderlieder gehen auf ihn zurück unter anderem auch: Alle Vögel sind schon da!
Der erste April
Wie wir als Knaben uns doch neckten!
Ich mach´s noch heute nicht bekannt,
Wonach ich einstmals ward gesandt,
Ich schweige still,
Sonst hört‘ ich heute noch: April, April!
Man schickt den dummen Narren wie man will.
Nach ungebrannter Asche gingen,
Nach Mückenfett und selteneren Dingen
wir ernsthaft in des Krämers Haus,
Der warf uns dann zur Tür hinaus.
Schwieg still, schweig still!
Sonst ruft man heute noch: April, April!
Man schickt den dummen Narren wie man will.
Wie wir´s gemacht als kleine Kinder,
So macht´s ein König auch nicht minder:
Er schickt sein Volk nach Freiheit aus,
Es kehret wiederum nach Haus Ganz still, ganz still.
Die Nachbarn rufen laut: April, April!
Man schickt den dummen Narren wie man will.
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)
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