CO₂-Emissionen im Fokus: 76 Prozent mehr Privatjetflüge – Wer nutzt das Statussymbol?

Mitten in der Klimadebatte registriert Greenpeace eine starke Zunahme an Flügen mit Privatjets. Was ist das Besondere an Privatflügen? Wer nutzt sie? Und was kosten sie überhaupt?
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Ein Privatjet auf einem Flughafen. Die Anzahl der Privatflüge ist deutlich gestiegen.Foto: iStock
Von 7. April 2023

Besonders Regierungsbeamte und Diplomaten nutzen häufig Privatflüge. Gleichzeitig redet die deutsche Politik derzeit über kaum etwas anderes als über die Entwicklung des Klimas und beschließt eine Maßnahme nach der anderen, welche die Emissionen reduzieren sollen. Eine neue Studie von Greenpeace bietet einen Blick auf die Nutzung von Privatjets in Deutschland und Europa.

Die Anzahl der Flüge in Deutschland mit einem Privatjet ist im vergangenen Jahr auf gut 58.000 gestiegen – ein Anstieg um 76 Prozent.

Welche Strecken werden am meisten geflogen?

Die Strecke Berlin – Köln war mit 784 Flügen 2022 die am meisten geflogene Strecke von Privatjets. Mit 680 Flügen liegt die Strecke Berlin – London auf Platz zwei. Die dritthäufigste Verbindung von Privatflugzeugen war im vergangenen Jahr London – München mit 500 Flügen. Auch Hamburg – Sylt ist eine beliebte Strecke.

Fast drei Viertel der in Deutschland gestarteten Flüge waren laut „Spiegel“ kürzer als 500 Kilometer. Bei längeren Flügen war der mit Abstand häufigste Zielort Mallorca.

Wie viele Privatjets gibt es?

Weltweit sind rund 22.000 Privatjets im Einsatz, davon 5.220 in Europa. Rund 700 Privatjets sind in Deutschland registriert.

Was zählt als Privatflug?

Als Privatflug gilt ein Flug, der nicht von einer Linienfluggesellschaft durchgeführt wird. Privatpersonen oder Unternehmen buchen in der Regel Privatflüge bei entsprechenden Anbietern. Privatflüge sind auf spezifische Anforderungen zugeschnitten, wie etwa Flexibilität, Komfort und Bequemlichkeit. Im Gegensatz dazu werden Linienflüge von kommerziellen Fluggesellschaften durchgeführt und bedienen in der Regel eine vordefinierte Route und Flugpläne.

Kleinflugzeuge können sowohl für Privatflüge als auch für Linienflüge eingesetzt werden. Ein Kleinflugzeug ist eine allgemeine Bezeichnung für eine kleine, ein- oder zweimotorige Propellermaschine oder ein kleines Düsenflugzeug. Kleinflugzeuge können für verschiedene Zwecke eingesetzt werden, wie z.B. Geschäftsreisen, Frachttransporte, Rettungsflüge und Flüge zu Inseln oder entlegenen Gebieten, die von großen Verkehrsflugzeugen nicht angeflogen werden können.

Im Allgemeinen werden Privatflüge sowohl von Kleinflugzeugen als auch von größeren Flugzeugen wie Privatjets durchgeführt, während Linienflüge in der Regel von Fluggesellschaften mit größeren Verkehrsflugzeugen durchgeführt werden.

Von wo starten die Privatjets?

Privatjets können von vielen Flughäfen starten, einschließlich kleinerer Regionalflughäfen. In der Regel starten Privatjets jedoch von Flughäfen mit einer Infrastruktur, die auf Geschäfts- und Privatflugzeuge ausgerichtet ist.

Einige der größten Flughäfen in Deutschland, von denen Privatjets starten können, sind zum Beispiel der Flughafen Frankfurt am Main, der Flughafen München, der Flughafen Berlin-Brandenburg und der Flughafen Hamburg. Darüber hinaus gibt es auch spezielle Business-Aviation-Terminals an einigen Flughäfen, die speziell für Geschäfts- und Privatjets ausgelegt sind.

Wie viel kostet ein solcher Flug?

Der Mietpreis für einen kleinen Privatjet liegt laut „Aeroaffairs“ zwischen 3.500 und 4.000 Euro pro Stunde. Für mittelgroße Privatjets werden mehr als 6.000 Euro pro Stunde erhoben, für Super-Midsize-Jets 7.000 Euro pro Stunde.

9.000 Euro pro Stunde kostet es in der Kategorie der Langstreckenjets. Der konkrete Preis hängt vom Typ des Flugzeugs und der Flugstrecke ab.

Um einen Flug zu chartern gibt es mehrere Anbieter. Neben Aeroaffairs gibt es unter anderem auch den Air Charter Service, Deutsche-Privatjet, Call-A-Jet oder LunaJets.

Privatjets

Anzahl der Privatjetflüge in Deutschland von 2020 bis 2022. Foto: mf/Epoch Times. Daten: Greenpeace

Wer hat den teuersten Privatjet?

Diese Liste führt der saudische Prinz al-Walid an. Sein Privatjet ist ein Airbus A380. Dieses riesige Juwel der Luftfahrt kostet die unglaubliche Summe von 500 Millionen US-Dollar. Er gewinnt mit großem Abstand den Preis des teuersten Privatjets der Welt.

Oftmals nutzen vermögende Einzelpersonen Privatjets als Statussymbol oder aus Bequemlichkeit. Auch Prominente und Berühmtheiten nutzen gerne einen Privatjet, um auf Reisen Diskretion und Bequemlichkeit zu gewährleisten.

Allerdings wird ein Privatjet nicht nur von Privatpersonen in der Freizeit genutzt. Viele Geschäftsleute und Unternehmer nutzen Privatjets, um Geschäftsreisen zu vereinfachen und Zeit zu sparen. Dasselbe gilt für viele Regierungsbeamte und Diplomaten. Sie nutzen Privatjets für offizielle Reisen, da sie eine effiziente Möglichkeit bieten, schnell von einem Ort zum anderen zu gelangen. Auch Sportmannschaften nutzen manchmal Privatjets, um zum nächsten Spielort zu gelangen.

Welche Vorteile hat ein Privatjet?

Die Möglichkeit, einen Privatjet in Anspruch zu nehmen, bedeutet für viele Reisende wahrer Luxus, wie „Urlaubstracker“ informiert. Mit einem Privatjet hat man keine langen Warteschlangen am Gepäckband oder Passkontrollen beim Boarding.

Ein Privatjet bietet deutlich mehr Beinfreiheit und keine unliebsamen Sitznachbarn. Wer einen Privatjet chartert, kann eine unabhängige Reiseplanung genießen. Zudem ist der Flug deutlich angenehmer als in einem gewöhnlichen Linienflugzeug, da der Kunde auch einen individuellen Service an Bord erhält.

Fokus auf „Klimaschaden“

Greenpeace legte den Fokus bei seiner Analyse auf die „klimaschädlichen“ Emissionen, die dadurch entstehen. Die Mobilitätsexpertin der Umweltschutzorganisation Lena Donat fordert die Politik auf, in diesem Verkehrssektor entsprechende Beschlüsse zu verabschieden. „Der CO₂-Ausstoß im Verkehr muss drastisch sinken. Mit den jüngsten Beschlüssen der Koalition wird das nicht passieren. Zu den eigentlich nötigen Maßnahmen gehört auch ein Verbot von Privatjets.“

Dabei erwähnt Greenpeace jedoch nicht, dass die heutigen 0,04 Prozent CO₂ in der Erdatmosphäre ein eher niedriger Wert sind. In der Erdgeschichte war der Anteil meist nicht nur leicht höher, sondern bis zu 25 Mal so hoch wie heute. Messungen zeigen, dass der CO₂-Anteil keinen entscheidenden Einfluss auf die Temperatur hat.



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