Zehn Jahre Verfolgung, zehn Jahre Widerstand
Das Ziel der Religionspolitik der kommunistischen Partei Chinas sei es, die Religionen auszulöschen und den Atheismus in China zu etablieren. So zitierte der chinesische Religionsprofessor Sun Yanjun den Präsidenten des chinesischen Religionsamtes Ye Xiaowen. Professor Sun arbeitete in dem Institut für Psychologie der Capital Normal University in Peking. Bevor er im April 2008 als Gastprofessor in die USA flog, gründete seine Universität in Peking das Forschungsinstitut für Psychologie der Religion. Sun sollte das Institut leiten, wenn er nach China zurückkehrte. Laut Sun verfolgt das Institut das klare Ziel, die Religion dahin zu lenken, dem Sozialismus zu entsprechen.
Sun sagt von sich selbst, dass er in chinesischen Akademikerkreisen zur Avantgarde gehörte. Die freie Forschungsumgebung, die freien Informationen und auch die freie Luft in den USA haben jedoch den Blick und die Gedanken des chinesischen Religionswissenschaftlers erweitert.
„Auch das chinesische Buch ‚Neun Kommentare über die Kommunistische Partei‘ hat mir gezeigt, dass viele meiner Kenntnisse und vieles von meinem Wissen doch sehr oberflächlich ist und ich bisher meine Forschung über Religion immer nur innerhalb des Denkrahmens und der Religionstheorie geführt habe, die die Kommunistische Partei Chinas in die Köpfe des chinesischen Volkes eingeprägt hat“, sagte Sun im Gespräch mit Epoch Times. Sun war Mitglied der Kommunistischen Partei. Im Januar 2009 veröffentlichte Sun im Internet seine Erklärung des Austritts aus der Partei und trat von allen seinen offiziellen akademischen Ämtern in China zurück.
Es ist für Sun klar, dass er nicht mehr nach China zurückkehren kann. Er stellte Asylantrag und lebt nun in den USA.
Anlässlich des 10. Jahrestages der Verfolgung der chinesischen Glaubensgemeinschaft Falun Gong sprach Epoch Times mit Professor Sun über die kulturellen und gesellschaftlichen Hintergründe der Entwicklung von Falun Gong in China, sowie seine Sicht auf den politischen Hintergrund und die Methoden der Verfolgung durch das chinesische Regime.
Epoch Times: Herr Professor Sun, Sie haben in anderem Zusammenhang davon gesprochen, dass die Kommunistische Partei Chinas nicht die größte Angst vor den chinesischen Demokraten hat, sondern vor den Religionsanhängern. Wie beurteilen Sie die Tatsache, dass die Kommunistische Partei die Glaubensgemeinschaft Falun Gong so massiv verfolgt, während sie die anderen Religionsanhänger nicht in diesem Ausmaß unterdrückt?
Sun: Einer der wichtigen Gründe der Verfolgung von Falun Gong ist das schnelle Wachsen der Gruppe. Wie schnell? Innerhalb von einigen Jahren von 1992 bis 1996 steigt die Anzahl der Falun Gong-Anhänger bereits über die Mitgliederanzahl der Kommunistischen Partei Chinas. Vor dem offiziellen Beginn der Verfolgung sagte Jiang Zemin, der damalige Parteichef: „Warum hören die Massen nicht zu, wenn wir als KPCh etwas sagen? Aber sobald Falun Gong einen Satz sagt, folgen sie schon … Wir befinden uns nun in einer Legitimationskrise.“
Aus diesem Grund befürwortete Jiang eine harte Verfolgung gegen Falun Gong. Er hat die Gefahr des Machtverlusts der Partei gesehen, weil nach dem Zusammenbruch des osteuropäischen kommunistischen Blocks die kommunistische Ideologie auch in China keinen soliden Existenzraum mehr hatte. Ohne die kommunistische Ideologie besteht auch keine Legitimation mehr für die Macht der KPCh. Das bedeutet sofort für die Machthaber den Verlust ihrer Interessen und die schließlich gründliche Abrechnung ihrer Verbrechen durch das Volk.
Sie haben deswegen die größte Angst, die Macht zu verlieren und versuchen, durch die kommunistische Ideologie die Menschen weiter zu manipulieren und zu betrügen. Selbstverständlich werden sie mit allen Mitteln einen Glauben wie Falun Gong, der so viele Menschen angezogen hat, niederschlagen und unterdrücken.
Epoch Times: Aber warum hat die KPCh nicht gegen alle religiöse Gruppen diese harten Verfolgungsmaßnahmen ergriffen?
Sun: Gegen die anderen religiösen Gruppen reichen schon andere Methoden aus. Zum Beispiel brauchen sie für die katholischen und evangelischen Gläubigen nur eigene Bischöfe zu bestellen, die nicht Rom sondern der Partei treu sind. Auch in den buddhistischen Tempeln, wie in dem bekannten Shaolin-Tempel, sind die großen Äbte eben von der Partei bestellte Prokommunisten. Unter dem Schutz des sozialistischen Systems werden diesen religiösen Führern die Möglichkeiten von der Partei angeboten, Geschäfte zu betreiben und Geld zu verdienen. Bei Falun Gong kann diese Methode nicht funktionieren, weil der Gründer von Falun Gong noch lebt.
Die Partei hat auch großes Vertrauen in die Verfolgungsmethode. Sie glaubten, dass sie mit den von ihnen kontrollierten Medien, Armee, Polizei und Justiz innerhalb von einigen Monaten Falun Gong besiegen könnten. Aber Falun Gong-Praktizierende geben ihr Glauben nicht auf, egal wie brutal sie verfolgt werden. Damit hat die Partei überhaupt nicht gerechnet. Je standhafter die Falun Gong-Praktizierenden sind, desto schärfer muss die Partei die Verfolgung fortsetzen, weil ihr Ziel ist, die gläubigen Menschen auszulöschen. Das führt bis heute zu einer der schlimmsten Katastrophen gegen die Menschlichkeit.
Epoch Times: Warum hat die Kommunistische Partei China zuerst Falun Gong als „böse Sekte“ bezeichnet und dann die Verfolgung begonnen?
Sun: Der Hauptgrund ist, die Massen zu manipulieren. Der Vorwurf, den die KPCh gegen Falun Gong gemacht hat, ist, dass Falun Gong gegen die Wissenschaft, gegen die Menschheit und gegen die Gesellschaft ist.
Was bedeutet „antiwissenschaftlich“? Nach der Ideologie der KPCh ist die Welt materialistisch. Es gibt keine Gottheiten und keinen Geist, die Materie ist das Einzige. Nach Meinung der KPCh soll mit der Entwicklung der Wissenschaft sogar die Idee von Gottheit nicht mehr existieren. Das ist die von der Partei gemeinte „Antiwissenschaftlichkeit“ von Falun Gong.
Um die „Antimenschheit“ von Falun Gong zu untermauern, behauptet die Partei: „Wo liegt die ‚Wahrhaftigkeit‘, ‚Barmherzigkeit‘ und ‚Nachsicht‘, von der die Falun Gong-Praktizierenden immer reden, wenn sie die Regierung angreifen?“
Was bedeutet weiter die „Antigesellschaft“ von Falun Gong? Die Partei macht die Propaganda, dass Falun Gong-Anhänger nach dem Praktizieren geisteskrank geworden seien, sie hätten auf das normale Leben verzichtet und so machten sie ihre Familien kaputt. Die meisten Chinesen, die das Buch von Falun Gong nicht einmal gelesen haben, glauben sehr leicht an diese Lügen der Partei.
Epoch Times: Was sind die tieferen Gründe, warum die chinesischen Massen diese Lügen glauben? Wo liegt die gesellschaftliche Basis, worauf sich diese Taktik der KPCh erfolgreich stützen konnte?
Sun: Seit der Machtergreifung hat die KPCh bereits die Politik des „Verdummens der Bevölkerung“ eingesetzt. Sie haben nicht nur die Presse kontrolliert, sondern auch den Kreis der Wissenschaftler. Daher haben die normalen Chinesen fast gar keine Möglichkeit mehr, weitere Informationen zu bekommen und damit fehlt ihnen die Grundlage für selbstständiges Nachdenken.
Mit der Zeit entsteht bei ihnen ein festes Gedankenmuster: Egal was Partei sagt, sobald ich noch eine Schüssel voll Reis zum Essen habe, muss ich nicht mehr nachdenken und dagegen protestieren. Das ist eben auch die Tragödie der chinesischen Gesellschaft. Die meisten Menschen glauben einfach an die Lügen der Partei.
In der Sache von Falun Gong hat die KPCh eine Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens erfunden und inszeniert und durch die von ihr kontrollierte Presse stark propagieren lassen, dass diese Menschen, die die Selbstverbrennung begangen haben, Falun Gong-Anhänger seien.
In der Sache von Tibet behauptete die Partei, dass die Mönche Gewalt ausübten, nachdem sie einige Schläger mit Mönchskleidung unter die Mönche eingeschleust hatten und diese dann Gewalttaten begehen ließen. In dem 4. Juni-Massaker vor 20 Jahren haben die Soldaten selber ihre Wagen verbrannt, in der Tat wurde jedoch verbreitet, dass die normalen Menschen das getan haben. Obwohl diese Lüge später aufgedeckt wurde und die KPCh auch nichts dazu sagt, weiß die Masse der chinesischen Bevölkerung darüber nichts.
Im staatlichen Fernsehen wurde die Selbstverbrennungsgeschichte wiederholt gezeigt. „Oh je, das ist aber tatsächlich schrecklich, wenn man Falun Gong praktiziert, man soll wirklich nicht Falun Gong üben und auch die Verwandten und Freunde, die Falun Gong praktizieren, überreden, darauf zu verzichten“, so denken die meisten Chinesen selbstverständlich, nachdem sie die Selbstverbrennung wiederholt gesehen haben.
Epoch Times: Aber warum konnte Falun Gong unter einer solchen von der KP stark manipulierten Gesellschaft so schnell verbreitet werden? Warum glauben so viele Chinesen an Falun Gong und tun das trotz der Verfolgung immer noch?
Sun: Warum glauben so viele Chinesen an Falun Gong, dafür gibt es einige gesellschaftliche Bedingungen. Erstens: Nach dem weltweiten Scheitern des Kommunismus ist das kommunistische Glaubenssystem weltweit zusammengebrochen. In China entsteht auch ein Vakuum des Glaubens. Das ist ein wichtiger gesellschaftlicher Faktor, der die Verbreitung von Falun Gong in der chinesischen Gesellschaft fördert.
Vor der öffentlichen Verbreitung von Falun Gong gab es in China schon eine Strömung der Wiederbelebung der traditionellen chinesischen Kultur, die hauptsächlich durch die Qigong-Welle herbeigeführt wurde. Falun Gong redet von Doppelkultivierung von Körper und Geist, nämlich man kultiviert sich so wohl im Innern als auch im Geist, um einen höheren geistigen Horizont zu erreichen, und man praktiziert auch Übungen für den Körper. Das stimmt mit den Eigenschaften der traditionellen Kultivierungskultur überein.
Außerdem haben viele, nachdem sie sich tatsächlich kultiviert haben, so unglaubliche Wirkungen erreicht, die man überhaupt glauben kann und will, wenn man das nicht selber macht. Es gab Menschen, die unter unheilbaren Krankheiten litten und wieder gesund geworden sind, nachdem sie Falun Gong probiert haben. Somit sehen viele Menschen, dass ihr wieder glücklich gewordenes Leben von Falun Gong gegeben wurde, deswegen glauben sie fest daran und finden es eine gute Sache. Sie geben es gerne weiter an ihren Verwandten und Freunde. Viele sind so einfach aus gesundheitlichem Grund zu Falun Gong gekommen und sie lesen dann das Hauptwerk von Falun Gong, das „Zhuan Falun“.
Die Propaganda der Kommunistischen Partei hat das Buch von Falun Gong sehr stark kritisiert und diffamiert. Die Sprache dieses Buches ist zwar sehr einfach und leicht verständlich, aber die gesamten Gedanken sind groß und umfassend. Manche Sachen kann man nicht einfach von der schlichten Sprache her betrachten.
Zum Beispiel gab es in der Tang-Dynastie einen Mönch, der heißt Huineng. Er war ein Analphabet, aber er war der sechste Patriarch des Zen-Buddhismus und der große Meister, der den chinesischen Buddhismus gegründet hat, der die Ideologie in der langen Zeit der wohlhabenden Tang-Dynastie stark beeinflusst hat. In allen gesellschaftlichen Schichten vom Kaiser und Adligen im Kaiserhof bis zum einfachen Volk glaubten die Menschen daran. Bis heute ist der Zen-Buddhismus von Huineng weltweit verbreitet. Daher kann nicht nur von der oberflächlichen Sprache die Sache betrachtet werden, sondern man muss sehen, was er den Menschen gebracht hat.
Falun Gong hat in der Tat den Menschen das gebracht, was sie im Leben benötigen – den Einklang im Geist und die Gesundheit im Körper. Das sind auch die Gründe, warum die Chinesen an Falun Gong so standhaft glauben.
In dem täglichen Leben redet Falun Gong von nach innen zu schauen und schlechte Gewohnheiten loszulassen. Wenn man das erreicht hat, fühlt man sich innerlich befreit, entspannt und glücklich. Die Lebensqualität von Falun Gong-Praktizierenden ist sowohl von der geistigen Ebene als auch von der gesundheitlichen Ebene her sehr verbessert. Im Vergleich dazu redet die KPCh von Kampf. Die meisten in der chinesischen Bevölkerung, die seit langem mit dieser Einstellung leben, fühlen sich angestrengt und angespannt. Daher ist es nicht zufällig, dass im Festland China so viele Menschen Falun Gong praktizieren.
Epoch Times: Haben Sie in China Falun Gong große Aufmerksamkeit geschenkt? Haben Sie nach der Verfolgung im Jahr 1999 über diese Gruppe von Menschen geforscht?
Sun: Ich kenne Falun Gong gut, weil viele meiner Professoren und Studienkollegen vor der Verfolgung schon angefangen haben, Falun Gong zu praktizieren. Sie leisten alle gute Arbeit und von Charakter her sind sie auch gute Menschen, ich bekam großen Respekt vor ihnen. Am Anfang der Verfolgung beauftragte die Partei Religionswissenschaftler, Kritik gegen Falun Gong zu schreiben. Ich habe sowohl die Publikationen von Falun Gong als auch die Artikel von den Religionswissenschaftlern gegen Falun Gong und einige andere Dokumente gelesen.
Weil viele Religionswissenschaftler, besonders die die Ehre hatten, von der Partei beauftragt zu werden, von den Regeln des religiösen Lebens keine Ahnung haben, denn die in der Tat marxistischen Religionswissenschaftler sind jahrzehntelang von der Parteiideologie gesteuert, so konnten sie nur von der empirischen wissenschaftlichen Ebene Kritik ausüben.
Solche Kritik konnte aber keine Wirkung auf Falun Gong-Praktizierenden haben. Ich fand von Anfang an, dass die Kritik der Partei ganz primitiv und oberflächlich war und sie auch nicht an das Kernproblem gerührt haben.
Andererseits fand ich es völlig ungerecht, dass Falun Gong nicht einmal erlaubt wurde, ihre Meinung auszusprechen, während die ganze Staatspropagandamaschine wie mit einer Flutwelle Falun Gong diffamierte. Als ich in China war, wusste ich nur nicht, dass so viele Folterungen passierten.
So viele meiner Professoren und Studienkollegen lernten Falun Gong. Sie waren alle gute Menschen. Wenn ich Artikel schreiben würde, um sie zu kritisieren, nur weil ich mich selber zeigen möchte oder dadurch Forschungsgeld beziehungsweise einen höheren akademischen Titel erlangen könnte, würde ich ein schlechtes Gewissen bekommen. Ich könnte ihnen nicht gegenüber treten.
Ich habe aber nicht gedacht, dass Falun Gong so lange durchhalten und sich in den westlichen Ländern so schnell und so weit verbreiten kann. Was wir in China gehört haben ist, dass von Falun Gong nicht viel übrig bleibt.
Die Partei redet jetzt immer noch, dass sie jegliche „böse Sekte“ behindern muss. Aber was sie mit „böser Sekte“ meint, richtet sich hauptsächlich gegen Falun Gong. Jedes Jahr vergibt die Akademie Chinas Forschungsbudgets für Projekte gegen „böse Sekten“. In der Tat richten sie sich ausschließlich gegen Falun Gong.
Es gibt immer Wissenschaftler, die solche Projekte machen. Sie führen ihre Forschung mit einem von der Partei vorgegebenen Akzent und Ergebnis durch, dem sie folgen müssen. Daher müssen sie in der tatsächlichen Arbeit viele Statistiken und Beweise erfinden, um das Ergebnis zu erreichen. Solche Forschungsergebnisse können keinen wahren Experten täuschen, aber sie können die Masse der Bevölkerung betrügen.
Epoch Times: Die Kommunistische Partei Chinas hat bis heute Falun Gong zehn Jahre lang verfolgt. Wie wird es Ihrer Meinung nach weiter gehen? In welchem mentalen Zustand befindet sich die KPCh?
Sun: Meiner Beobachtung nach kann die Verfolgung gegen Falun Gong durch die KP nicht gelingen. Es ist sehr schwer, sie weiter durchzusetzen. Aber ob und wie lange sie noch aufrechterhalten wird, hängt von der internen Lage der Partei ab.
Der mentale Zustand der KP ist gerade in großem Widerspruch: Wenn sie die Verfolgung beenden, wissen sie nicht, wie sie die Sache abschließen können, weil die Verfolgung ständig von einigen Hintermännern gesteuert wurde. Aber wenn sie die Verfolgung weiter fortsetzen, können sie es nicht mehr schaffen. Je stärker die Verfolgung wird, desto schneller verbreitet sich Falun Gong. Sobald eine Sache einen Existenzgrund hat, ist sie ja nicht wirklich zu unterdrücken.
Die KPCh stößt zurzeit auf allerlei Probleme, besonders in der Verfolgung von Falun Gong zeigen sich die Probleme noch eindeutig: Geistiges Vakuum, durch und durch verbreitete Korruption, hohe Kriminalität und mehr.
Die Macht der KPCh ist schwer aufrecht zu erhalten und man ist versucht, die Tage zu zählen. Sie erwarten und wünschen, dass die KP nicht während ihrer Amtszeit untergeht. Viele hohe Funktionäre mit viel Geld schicken ihre Frauen und Kinder ins Ausland. Sie denken, dass sie mindestens einen Ausweg für ihre Nachkommen arrangiert haben, wenn sich die KPCh auflöst und die chinesische Gesellschaft sich ändert. Aber die Abrechnung zum Schluss gilt für jeden. Das Volk wird die Verantwortlichen finden.
Epoch Times: Welche Wirkung hat der zehn Jahre lange friedliche Widerstand von Falun Gong auf die chinesische Gesellschaft?
Sun: Die chinesische Bevölkerung war immer der Partei gegenüber unterwürfig und gehorsam. Was die Partei sagt, daran glauben sie. Wenn die Partei ihr eine Ohrfeige gibt, reagieren sie nicht. Der friedliche Widerstand von Falun Gong-Praktizierenden spiegelt deren Standhaftigkeit wider und hinterlässt im Volk eine andere Denkweise: Die totalitäre Macht und Gewalt sollten wir nicht dulden und sogar zwangsläufig fördern. Daher finden jetzt überall in China friedliche Widerstände von normalen Bürgern statt, das leitet sich von Falun Gong ab.
Egal wie brutal die KP Falun Gong verfolgt, geben die Falun Gong-Anhänger nicht auf. In Übersee ist es klar zu sehen, dass Falun Gong immer größer wird. Das gibt dem chinesischen Volk auch die Hinweise und Inspiration, die Bösen und die Verbrechen zu erkennen und sie nicht zu dulden und sich ihnen nicht anzupassen. Man kann Wege finden, auf friedliche und aufrichtige Weise dagegen zu protestieren, ohne unseren Glauben aufzugeben.
Von den universellen Werten her gesehen, hat Falun Gong die Welt daran erinnert, dass in unserer Gesellschaft zu jeder Zeit und an jedem Ort Menschenrechtsverletzungen und Zerstörung der Menschlichkeit passieren können. Um solche Sachen zu vermeiden, sollte sich die Welt zusammenschließen und gemeinsam dagegen handeln.
Drittens, vom kulturellen Aspekt her gesehen, hat Falun Gong tatsächlich eine neue Lebensweise den Menschen ermöglicht, obwohl diese Lebensweise bereits im alten China schon von den Menschen praktiziert wurde, jedoch war damals diese Lebensweise nicht für jeden Menschen so schlicht und einfach zugänglich und zu verwirklichen. Im alten China musste man in die Berge gehen, wenn man sich kultivieren wollte. Egal ob es um die daoistische Kultivierung oder die buddhistischen Kultivierungsschulen ging, war es sehr schwer, eine hohe geistige Ebene zu erreichen.
Falun Gong hat einen einfachen Weg und eine Methode erschaffen, die jeder leicht lernen kann und durch den Kultivierungsprozess kommen sie auch zu einen hohen geistigen Ebene. Das entspricht nicht nur den Grundprinzipien der Kultivierungskultur des alten China, sondern hat auch auf die ganze Welt bereits positive Wirkungen gehabt. Die Verleumdung der KPCh, dass Falun Gong eine Sekte sei, ist absolut haltlos.
Bevor ich in die USA kam, habe ich schon gesehen, dass die KPCh durch ihre gewalttätige totalitäre Unterdrückungspolitik die Umwelt, die Naturressourcen und auch das Wertesystem Chinas völlig zerstört hat.
Ich habe früher immer großen Wert auf die Probleme der Umwelt und Ressourcen gelegt, jetzt habe ich erkannt, dass die Umwelt- und Ressourceprobleme nicht die wichtigsten Faktoren sind, die zum Chaos und Untergang der Nation führen.
Das entscheidendste ist die Zerstörung des Moralsystems. Ohne ein Wertesystem, das die Menschen im Herzen verbinden kann, ist eine Gesellschaft nicht stabil, auch wenn wir ausreichende Ressourcen und eine gute Umwelt haben.
Ich wünsche, dass das Wertesystem der chinesischen Nation wieder aufgebaut werden kann und hoffe, dass das chinesische Volk gemeinsam diese Katastrophe überstehen und unser Land friedlich zur Wandlung führen kann. Ich habe große Hoffnung im Herzen und glaube, dass neben Falun Gong auch andere orthodoxe Religionen in dem Prozess des Wiederaufbaus des Wertesystems einen positiven Beitrag bringen können.
Das Interview führte Maria Zheng
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