19 Top-Wissenschaftler von Chinas Top-Akademien im Dezember gestorben

Die Wissenschaftler kommen von der Chinesischen Akademie für Ingenieurwesen und Chinesischen Akademie der Wissenschaften.
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Die chinesische Akademie der medizinischen Wissenschaften in Peking am 6. Oktober 2015.Foto: STR/AFP via Getty Images
Von und 4. Januar 2023

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Im Dezember 2022 sind 19 hochstehende chinesische Wissenschaftler an einer nicht näher definierten „Krankheit“ gestorben. Sie alle gehörten zu Chinas zwei Top-Akademien für Wissenschaft und Technologie und trugen lebenslang den höchsten akademischen Titel des Landes.

Viele spekulieren, dass Covid-19 die Todesursache sei. In den offiziellen Mitteilungen wird jedoch darüber geschwiegen. Laut Einschätzungen von Airfinity, einer in Großbritannien ansässigen Agentur für Gesundheitsanalysen, könnten aktuell 11.000 Menschen täglich in China an dem Virus sterben. Für den Monat Dezember wurde die Gesamtzahl der Corona-Toten auf rund 110.000 geschätzt.

In den 12 Tagen zwischen dem 15. und 26. Dezember verstarben 13 Mitglieder der Chinesischen Akademie für Ingenieurwesen (CAE). Sechs weitere Verstorbene gehörten zur Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS). Die beiden Institute zählen zur höchsten Instanz für Wissenschaft und Technologie Chinas.

Die meisten von ihnen waren Mitglieder der Kommunistischen Partei Chinas (KPC). Einige gehörten der Minderheitenparteien an, wie etwa der Demokratischen Liga und der Jiu-San-Gesellschaft. Diese können in China nur deshalb bestehen, weil sie die KPC ausdrücklich unterstützen.

Chinesische Staatsmedien veröffentlichten in den offiziellen Todesanzeigen die folgenden Namen:

Mitglieder der CAE:

Zhao Zisen (91) – Spezialist für Glasfaserkommunikation

Tang Hongxiao (91) – Spezialist für Umwelttechnik und Wasserqualität

Zhang Guocheng (91) – Spezialist für die Verhüttung und Trennung von Seltenerdmetallen

Zhao Yijun (92) – Spezialist für Lasertechnologie

Gu Zhenan (86) – Spezialist für anorganische nichtmetallische Werkstoffe

Long Yuqiu (96) – Spezialist für Bauwesen und Strukturmechanik

Li Wenhua (90) – Ökologe und Förster

Ma Jianzhang (86) – Naturwissenschaftler

Zhang Jinzhe (102) – Facharzt für Kinderchirurgie

Wang Zhongqi (90) – Spezialist für thermische Laufradmaschinen

Guan Zhaoye (93) – Architekt und Professor an der Tsinghua-Universität

Guan Qiao (87) – Schweißfachmann für Luft- und Raumfahrttechnik

Li Qingzhong (92) – Spezialist für Erdöltechnik

Mitglieder der CAS:

Lu Qiang (86) – Professor an der Tsinghua-Universität und Spezialist für automatische Steuerung und Dynamik elektrischer Systeme und

Zhang Youshang (97) – Biochemiker und Molekularbiologe

Jiang Hualiang (57) – ehemaliger Direktor des Institutes für Pharmazeutische Wissenschaften in Shanghai

Wu Chengkang (93) – Hochtemperatur-Gasdynamiker

Tong Tanjun (88) – Medizinwissenschaftler

Huang Kezhi (95) – Physiker und Professor an der Tsinghua-Universität

Politisierung der Wissenschaft

Beide Akademien – CAE und CAS – rekrutieren im regelmäßigen Turnus Wissenschaftler und Experten, die der Kommunistischen Partei Chinas dienen. Bei der Auswahl spielt deshalb nicht nur die Expertise eine tragende Rolle, sondern auch unweigerlich die politische Ausrichtung. Die „Ausgewählten“ genießen dann das Privileg einer lebenslangen Mitgliedschaft.

Die Politisierung der Wissenschaft wird von der KPC seit ihrer Machtübernahme im Jahr 1949 massiv vorangetrieben. Von den Sozialwissenschaftlern wird beispielsweise verlangt, dass sie sich für den Sozialismus und die Kommunistische Partei einsetzen.

Dies war nicht immer so, stellte der stellvertretende Chefredakteur der Zeitschrift Huanghe, Xie Yong, fest. In einem Artikel für die internationale Zeitschrift „Modern China Study“ erörterte Xie den Wandel des chinesischen Hochschulsystems im Zuge der Kontrollübernahme der Kommunisten im Festlandchina im Jahr 1949.

Die KPC brandmarkt und verfolgt Wissenschaftler

Davor basierte die wissenschaftliche Auszeichnung allein auf dem Prinzip der akademischen Leistung. Große Universitäten, Forschungseinrichtungen, Berufsverbände und namhafte Forscher nominierten damals die Kandidaten. Sie waren daher allesamt erstklassige Gelehrte. Aus diesem Pool wurden dann Mitglieder der Academia Sinica ausgewählt – ein Ehrentitel auf Lebenszeit. Das Institut wurde damals in der Republik China gegründet, mit Niederlassungen in Peking und Shanghai. Heute ist sie die Nationale Akademie der Wissenschaften von Taiwan. In China gab die kommunistische Führung den ursprünglichen Namen auf und gründete die heutige CAS, die Chinesische Akademie der Wissenschaften.

Als die KP Chinas die Macht ergriff, verließen viele ehemalige Mitglieder der Academia Sinica das Land. Diejenigen, die zurückblieben, wurden zu Mitgliedern der CAS – mit einigen Ausnahmen.

Der damals renommierte Biologe Hu Xianfu etwa, wurde von der Akademikerliste gestrichen. Die KPC-Behörden waren der Meinung, seine Ansichten seien antisowjetisch. Hu litt dann während der Kulturrevolution körperlich und geistig. Er starb schließlich im Jahr 1968 im Alter von 75 Jahren in einem 10-Quadratmeter-Zimmer. Während der chinesischen Kulturrevolution zwischen 1966 und 1976 unter Mao Tse-tungs Führung wurden viele Akademiker als „reaktionäre akademische Autoritäten“ gebrandmarkt und bis zum Tode verfolgt.

Auch andere Wissenschaftler und Fachleute blieben von verschiedenen politischen Kampagnen und Säuberungen der KP Chinas nicht verschont. Nach der „Anti-Rechts-Bewegung“ und dem „Großen Sprung nach vorn“ wurden 11 Akademiker als „Rechtsradikale“ eingestuft. Sie verloren ihre Titel als akademische Mitglieder.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: 19 Senior Experts of China’s Top Academic Bodies Died in December (redaktionelle Bearbeitung dl)



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